Pressemitteilungen | 11.01.2016 Liebherr-Mobilkran demontiert auf Hubinsel letzten Baukran an Hamburgs Elbphilharmonie

  • LTM 1750-9.1 von Thömen wird auf Hubinsel komplett gerüstet und zum Einsatzort geschleppt
  • Feinfühlige Steuerung des LTM 1750-9.1 ermöglicht präzisen Einsatz mit 127 Meter Hakenhöhe
  • Hubinsel sorgt für sicheren und vom Wasserpegel unabhängigen Kranstandort

Die Elbphilharmonie, künftiges Konzerthaus und architektonischer Blickfang im Hamburger Hafen, zeigt sich erstmals seit Baubeginn im Jahr 2007 ohne flankierende Baukrane. Mit einem Liebherr-Mobilkran LTM 1750-9.1 demontierte das Hamburger Kran- und Schwerlastunternehmen Thömen nun den letzten der vier großen, über Jahre an dem einstigen Kaispeicher stationierten Obendreher-Krane. Ein anspruchsvoller Job vor imposanter Hafen-Kulisse.

Der Abbau des letzten Baukrans an der Elbphilharmonie stellte Thömens Projektleiter Jörg Marahrens vor eine logistisch anspruchsvolle Aufgabe. Der an der Südwest-Fassade des Gebäudes stehende Kran musste von der Elbe aus demontiert werden. Sieben Jahre zuvor konnte die Montage dieses Baukrans trotz des im Hamburger Hafen herrschenden Tidenhubes von einem Ponton aus durchgeführt werden. Damals kam ein LTM 1500-8.1 von Thömen zum Einsatz. Den Abbau musste nun jedoch ein stärkerer Mobilkran von einer feststehenden Hubinsel aus erledigen, denn der direkt am Gebäude stehende Baukran hatte nun eine Höhe von knapp 120 Metern. Er war nur so weit abgeklettert worden, dass der Ausleger noch über die Gebäudekante schwenken konnte. Zum anderen sollte ein größerer Kran pro Hebevorgang mehrere Turmstücke des Baukrans an den Haken nehmen und dadurch die Arbeiten schneller zum Abschluss bringen.

Das stärkste Gerät aus Thömens Mobilkran-Flotte, der Liebherr-Fahrzeugkran LTM 1750-9.1, stellte für diese nicht alltägliche Aufgabe die erforderlichen Leistungs-Parameter zur Verfügung. Am Burchardkai, im Westen des Hamburger Hafens, wurde der neunachsige Fahrzeugkran auf einer 75 Meter langen Hubinsel für den Einsatz aufgebaut und ausgerüstet.

114 Tonnen Ballast, 19 Meter Teleskopauslegerverlängerung und eine 66 Meter lange Wippspitze waren notwendig, um die geforderte Hakenhöhe von 127 Metern zu erreichen. Die Aufbauten der Hubinsel, der darauf stationierte Raupenkran und die nach oben ragenden Standbeine ließen den Männern von Thömen nur wenig Platz für die Rüstarbeiten. Ein am Kai stationierter Liebherr-Hafenmobilkran vom Typ LHM 320 übernahm einen Teil der Montage der Wippspitze.

Zwei Schleppschiffe zogen die Arbeitsplattform mit dem Kran etwa eine Stunde lang stromaufwärts durch den Hamburger Hafen zur Baustelle. Knapp zehn Kilometer lang war die Strecke und führte vorbei am alten Elbtunnel, an den Landungsbrücken und den Trockendocks der Großwerft Blohm+Voss.

Direkt vor der Elbphilharmonie drückte die Hubinsel ihre gewaltigen Beine ins Flussbett, um die Plattform auf das Niveau bei Tidehochwasser anzuheben. Dadurch konnten die Kranarbeiten unbehindert von Ebbe und Flut oder vom Wellengang durch vorbeifahrende Schiffe durchgeführt werden.

Große Umsicht und Präzision zeigten die beiden Kranfahrer Jens Kohlmorgen und Ralf Ramm beim Abbau des Baukranes, der nur knapp drei Meter entfernt von der schillernden Glasfassade des Konzerthauses aufgebaut war. Nach Demontage der Ballastblöcke und der Ausleger sorgte allerdings aufkommender Wind dafür, dass die Arbeiten für einige Tage unterbrochen werden mussten. Probleme beim Lösen der Kranverbolzungen nach sieben Jahren Standzeit zogen den Kranrückbau unerwartet in die Länge und sprengten das Zeitfenster mit idealen Wetterbedingungen, das üblicherweise für die Arbeiten ausgereicht hätte.

Der Liebherr-Mobilkran LTM 1750-9.1 ist im Kranbetrieb bei Thömen inzwischen zur festen Größe avanciert. Drei der modernen Großkrane aus dem Ehinger Werk sind an den Niederlassungen Leipzig und Potsdam sowie am Stammsitz in Hamburg stationiert. „Vorwiegend kommen die Geräte beim Anlagenbau in Windparks zum Einsatz“, erklärt Marc Bernschneider, einer der Außendienstmitarbeiter bei Thömen. „Unser erster ging direkt von Ehingen aus in die Windkraft und war anschließend neun Monate lang bis zur ersten Inspektion ununterbrochen im Einsatz. Der Kran ist in der Windkraft einfach unschlagbar.“