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2019 wurde die Produktionsstätte der Liebherr-Verzahntechnik GmbH für Wälzschleif- und Wälzfräsmaschinen im südwestchinesischen Yongchuan eröffnet. Nach einer Phase, die von schwierigen Rahmenbedingungen und Einschränkungen durch die Pandemie geprägt war, produziert das Werk inzwischen erfolgreich am neuen Standort – dank eines motivierten Teams vor Ort und guter Unterstützung aus Kempten. Und die Nachfrage nach den Maschinen steigt.
Seit der Eröffnung des ersten Büros in Beijing 1978 ist Liebherr auf dem chinesischen Markt vertreten. 2014 folgte eine Vertriebsniederlassung der Liebherr-Verzahntechnik GmbH in Shanghai. Mittlerweile ist China zu einem der wichtigsten Exportländer für hochklassige Verzahnmaschinen und Automationssysteme geworden. Daher machte sich das Unternehmen 2016 auf die Suche nach einem Produktionsstandort, um den lokalen Markt bedienen zu können. Die Wahl fiel auf einen von der chinesischen Regierung geförderten Industrie- und Wirtschaftsstandort: den Phoenix Lake Industrial Park in Yongchuan, einem Stadtbezirk der Millionenmetropole Chongqing.
Das Werk umfasst eine etwa 5000 Quadratmeter große Montagehalle, großzügige Büroräume und einen Showroom, in dem Wälzfräs- und Wälzschleifmaschinen präsentiert werden. Zur Aus- und Weiterbildung steht ein Technologie- und Schulungszentrum zur Verfügung. Damit war der richtige Standort gefunden. Von der Übernahme der leeren Gebäude bis zur vollumfänglichen Produktion vergingen dann noch etwa zwei Jahre: „Die Halle musste zunächst unseren Anforderungen angepasst werden. Wir brauchten zum Beispiel stärkere Krane für die schweren Maschinen und eine neue Lüftungsanlage, um die Temperatur für die Herstellung der hochpräzisen Schleifmaschinen konstant zu halten“, erzählt Werksleiter Boris Angerer. „Aber die chinesischen Behörden haben sehr kooperativ und partnerschaftlich mit uns zusammengearbeitet.“ Am 22. Mai 2019 wurde das Werk feierlich eröffnet.
Wir haben uns in China ein funktionierendes Netz an zuliefernden Unternehmen aufgebaut.
Die ambitionierten Ziele wurden durch die Beschränkungen der Pandemie zunächst ausgebremst. Mittlerweile ist davon aber nichts mehr zu spüren: Die Nachfrage ist hoch. „Für das Jahr 2023 haben wir ein hohes Auftragsvolumen, die Zahlen für die kommenden Jahre sind ebenfalls vielversprechend“, zeigt sich Geschäftsführer Manfred Kaut erfreut. Die Zahl der Mitarbeitenden ist auf 16 gestiegen, von denen allein zehn im letzten Jahr eingestellt wurden. Und da sich die Produktion inzwischen mehr als verdoppelt hat, steigt der Personalbedarf weiter.
Zwar werden komplexe Sondermaschinen weiterhin in Kempten hergestellt. Aber die Maschinen für den chinesischen Markt entsprechen vollständig den deutschen Qualitätsstandards. Das bedeutet, dass auch die Lieferanten strenge Auflagen einhalten müssen. „Wir haben uns in China ein funktionierendes Netz an zuliefernden Unternehmen aufgebaut“, berichtet Angerer. „Unsere Kundinnen und Kunden sind sehr zufrieden, was sich auch an den steigenden Auftragszahlen ablesen lässt.“
Angerer zeigt sich sehr zufrieden mit der Entwicklung. Während der Pandemie habe man im Hintergrund an Lösungen gearbeitet, um jetzt wieder vollumfänglich produzieren zu können. Das Team ist breit qualifiziert und in der Lage, auch fachübergreifende Aufgaben zu übernehmen. „Improvisation und Kontaktpflege sind hier das A und O. Aufgrund der Reisebeschränkungen mussten wir lernen, unabhängiger von Kempten zu werden“, fährt er fort. „Aber die Unterstützung ist nach wie vor hervorragend. Wir stimmen uns in wöchentlichen Online-Besprechungen ab, und das hiesige Team hat feste Ansprechpartner in Kempten, die es jederzeit kontaktieren und fragen kann.“ Auch mit der Service-Niederlassung in Shanghai besteht ein enger Austausch. Sein Fazit: „Es macht wirklich Spaß zu sehen, wie alles Hand in Hand geht. Jetzt haben wir Rückenwind!“