Turmdrehkrane

Die Baubranche verzeichnete im abgelaufenen Geschäftsjahr ein weltweites Wachstum. Die Marktdynamik spiegelt sich auch im Produktsegment Turmdrehkrane deutlich wider. Als bedeutendste Absatzregion erwies sich die EU. Insbesondere in Deutschland, Frankreich und Ungarn war ein deutliches Wachstum zu verzeichnen. Unter den Nicht-EU-Ländern kamen besondere Impulse aus Norwegen und Russland. Demgegenüber stehen deutliche Rückgänge in Nordamerika sowie in Afrika und dem Nahen und Mittleren Osten. Der Umsatz in Asien und Ozeanien verbuchte ein leichtes Plus. Die positive Entwicklung in der Region Mittel- und Südamerika war insbesondere auf ein deutliches Umsatzplus in Chile zurückzuführen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr stellte Liebherr den neuen Flat-Top-Kran 205 EC-B vor und erweiterte damit die EC-B-Baureihe in der 200-mt-Klasse. Eine weitere Weltpremiere war der MK 73-3.1. Das neueste Mitglied der Liebherr-Mobilbaukranfamilie mit seinen kompakten Massen ist äußerst schnell und flexibel für Einsätze in hauptsächlich urbanen Gebieten. Ein Ausnahmeprojekt sind die Arbeiten am Überseequartier in der HafenCity in Hamburg (Deutschland). Teilweise sind dort 25 Turmdrehkrane gleichzeitig im Einsatz, was das Projekt zu einer logistischen und planerischen Herausforderung macht. Daher unterstützt während der gesamten Bauzeit die Liebherr-Projektabteilung „Tower Crane Solutions“.

Die Innovationskraft im Bereich Turmdrehkrane ist in der Strategie verankert. Daher engagiert sich Liebherr in diesem Produktsegment an zahlreichen Forschungsprojekten, um frühzeitig neue Technologien zu identifizieren und in das Produktprogramm zu integrieren. Dabei gewährleistet besonders die Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen einen intensiven Austausch und das Mitgestalten der Innovationen von morgen. Neben der Kooperation mit der RWTH Aachen (Deutschland) und der Universität Stuttgart (Deutschland) ist Liebherr Mitglied der Arbeitsgemeinschaft „Machines in Construction (MiC) 4.0“ des VDMA. Die Arbeitsgruppe entwickelt Lösungen für eine einheitliche, herstellerübergreifende und maschinenunabhängige digitale Kommunikation rund um den Bauprozess.

Trotz der fragilen Rahmenbedingungen aufgrund der Corona-Pandemie und der andauernden Materialknappheit blickt die Firmengruppe im Produktsegment Turmdrehkrane optimistisch in das Geschäftsjahr 2022. Die dynamische Situation in der Ukraine wie auch in Russland sorgt jedoch für mögliche Risiken, die aktuell keine valide Bewertung der wirtschaftlichen Aussichten zulassen.