Betontechnik

Im Produktsegment Betontechnik erzielte Liebherr im Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz von 219 Mio. €. Dies entspricht einem Zuwachs um 26 Mio. € bzw. 13,5 % im Vergleich zum Vorjahr.

Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr

Umsatz in Mio. €
von 193
( + 13,5% ) 0
Investitionen in Mio. €
von 6
( + 83,3% ) 0
Beschäftigte
von 1.670
( + 9,0% ) 0

Umsatzanteile nach Absatzregionen

  1. Europäische Union
    43,3%
  2. Nordamerika
    4,6%
  3. Mittel- und Südamerika
    11,0%
  4. Nicht-EU-Länder
    17,8%
  5. Asien und Ozeanien
    10,5%
  6. Afrika / Naher und Mittlerer Osten
    12,8%

Betonbranche wieder auf Kurs

Nach dem starken Einbruch in 2020 hat die Betonbranche im Geschäftsjahr 2021 wieder den Wachstumskurs aufgenommen. Gemäß der Branchenlage erzielte Liebherr im Produktsegment Betontechnik in allen Absatzregionen Umsatzsteigerungen.

In der Europäischen Union konnten Zuwächse in Belgien und Österreich einen Umsatzrückgang in Deutschland ausgleichen. Starke Wachstumsimpulse in den Nicht-EU-Ländern kamen aus Russland, Norwegen und dem Vereinigten Königreich. In Nord-, Mittel- und Südamerika wurde die positive Entwicklung vor allem durch die Geschäftsentwicklung in den USA, Brasilien und Chile getrieben. Leichte Zuwächse erzielte Liebherr in der Region Afrika / Naher und Mittlerer Osten. In Asien und Ozeanien konnten Zuwächse in Thailand und Bangladesch den Umsatzrückgang auf dem chinesischen Markt nicht ausgleichen. Alle Produktbereiche – Fahrmischer, Mischanlagen und Betonpumpen – konnten zu der insgesamt positiven Entwicklung beitragen, wobei der Absatz der Raupenbetonpumpen besonders hervorzuheben ist.

Mit der ETM-Baureihe ist der Wunsch nach leisem und emissionsfreiem Betontransport Realität geworden.

Arbeitssicherheit und CO₂-Reduktion prägen Entwicklungsaktivitäten

Ein wichtiger Meilenstein im Produktsegment Betontechnik war der Launch der Autobetonpumpe 36 XXT. Durch den Aufbau auf einem dreiachsigen Fahrgestell ist dieses Modell besonders wendig. Der mit dem Trichter abschließende Verteilermast verkürzt die Maschine, was auf engen Baustellen und im Straßenverkehr vorteilhaft ist.

Ein weiteres Highlight war die Auslieferung der ersten zwei vollelektrischen Fahrmischer auf 5-Achs-Fahrgestellen. Die beiden Produkte aus der ETM-Baureihe mit 10- und 12-m³-Trommeln sparen jährlich je 30 bis 40 Tonnen CO2 ein und leisten einen enormen Beitrag zur Emissionsreduktion. Durch die große Batteriekapazität reicht das nächtliche Aufladen der Batterien problemlos für den täglichen Betrieb. Darüber hinaus wurde das Fahrmischer-Programm von Liebherr mit Blick auf die Arbeitssicherheit weiter optimiert. So werden in Europa zukünftig alle Fahrmischer mit Rückraumüberwachung, Arbeitsscheinwerfern für den rückwärtigen Bereich und einer Absturzsicherung ausgerüstet sein.

Entwicklungsaktivitäten fanden unter anderem im Bereich der Messtechnik statt. Ein Beispiel hierfür ist die modulare WMS-II-Sensorfamilie zur Messung von Wassergehalt, Druck und Temperatur z. B. in Ölen und Schüttgütern. Mit dem neuen Sensor wurde auch eine innovative Technologie zur Messung von Druck vorgestellt. Die Investitionstätigkeiten in 2021 waren stark vom Aufbau des neuen Produktionsstandortes in Bulgarien geprägt. Der neue Standort in Plovdiv soll zukünftig die Produktion in Bad Schussenried (Deutschland) mit Vormontagen für die Fahrmischer versorgen.

Für das Geschäftsjahr 2022 rechnet Liebherr im Produktsegment der Betontechnik unter anderem aufgrund der bereits gut gefüllten Auftragsbücher mit einem weiteren Wachstum. Beeinträchtigt werden könnte diese Aussicht allerdings aufgrund des Krieges in der Ukraine und den damit verbundenen Auswirkungen.