Erdbewegungsmaschinen

Im Produktsegment Erdbewegungsmaschinen verbuchte Liebherr im Jahr 2021 einen Gesamtumsatz von 2.320 Mio. €, was einer deutlichen Steigerung um 312 Mio. € oder 15,5 % entspricht.

Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr

Umsatz in Mio. €
von 2.008
( + 15,5% ) 0
Investitionen in Mio. €
von 181
( + 17,7% ) 0
Beschäftigte
von 8.548
( + 3,5% ) 0

Umsatzanteile nach Absatzregionen

  1. Europäische Union
    63,6%
  2. Nordamerika
    9,7%
  3. Mittel- und Südamerika
    2,5%
  4. Nicht-EU-Länder
    15,7%
  5. Asien und Ozeanien
    5,1%
  6. Afrika / Naher und Mittlerer Osten
    3,4%

Höchster Umsatz in der Geschichte des Produktsegments

Die gesamte Erdbewegungsbranche konnte sich nach den pandemiebedingten Rückgängen des Vorjahres wieder erholen. Entsprechend positiv entwickelte sich auch das Produktsegment Erdbewegungsmaschinen, das im Geschäftsjahr 2021 Rekordumsätze erzielte. In dem traditionell bedeutendsten Markt des Segments, der Europäischen Union, wurden vor allem durch die Einzelmärkte Deutschland, Frankreich und Italien Umsatzsteigerungen erreicht. Ebenfalls stark entwickelte sich die Region Nordamerika, wo besonders erfreuliche Entwicklungen in Kanada und den USA zu beobachten waren. Mittel- und Südamerika verzeichnete ebenfalls ein Umsatzplus.

In den Nicht-EU-Ländern erzielte Liebherr Steigerungen in Russland und im Vereinigten Königreich. Auch in der Absatzregion Asien und Ozeanien, mit den Ländern Indonesien und Australien, waren positive Entwicklungen zu verzeichnen. Einzig in der Region Afrika / Naher und Mittlerer Osten notierte man Umsatzrückgänge.

Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind bestimmende Themenfelder in der Bauindustrie. Daher arbeitet Liebherr neben der kontinuierlichen Weiterentwicklung seines Erdbewegungsprogramms intensiv an zahlreichen Innovationsprojekten, um stets einen Schritt voraus zu sein.

Geschäftsjahr geprägt von Produktneuheiten und Technologien

Im Produktsegment Erdbewegungsmaschinen präsentierte Liebherr in 2021 viele Neuheiten und Technologien. Bei den Raupenbaggern wurden mit dem R 976-E und dem R 980 SME-E zwei neue Elektromaschinen für den Bergbau und Steinbrucheinsatz vorgestellt. Zudem wurde der erste Liebherr-Hydraulikbagger mit einer werkseitig eingebauten Maschinensteuerung von Leica Geosystems ausgeliefert. Bei den Radladern wurde die Baureihe der Compactlader erneuert und mit dem L 504 Compact um ein zusätzliches Modell erweitert. Für einen sicheren Baustellenbetrieb wurde darüber hinaus die aktive Personenerkennung, ein innovatives Assistenzsystem für ausgewählte Liebherr-Radlader, um zusätzliche Funktionen erweitert. Nach der digitalen Produktvorstellung des neuen knickgelenkten Muldenkippers Ende 2020 startete der erfolgreiche Verkauf in Europa. Für sein Maschinen- und Designkonzept erhielt der TA 230 Litronic renommierte Auszeichnungen, wie den Red Dot Award und den German Design Award. Im Bereich der Anbauwerkzeuge präsentierte Liebherr ebenfalls eine neue Einheit, die Liebherr Tilt Unit „LiTiU“.

Das innovative Anbauwerkzeug erweitert die Einsatzmöglichkeiten von Mobil- und Raupenbaggern durch einen zusätzlichen Schwenkwinkel. Zudem wurde die Verfügbarkeit des vollautomatischen Schnellwechselsystems LIKUFIX® für weitere Radlader ausgebaut.

Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte lagen im Berichtsjahr auf unterschiedlichen Digitalisierungs- und Nachhaltigkeitsthemen. Im Rahmen der Digitalisierungsstrategie wurden Entwicklungsprojekte mit Fokus auf intelligent vernetzte Maschinen sowie digitale Lösungen und Geschäftsmodelle weiter vorangetrieben. Darüber hinaus wurde intensiv an Projekten und Maßnahmen zur Umsetzung der Ziele im Bereich CO₂-Neutralität gearbeitet.

Dem Jahr 2022 sieht Liebherr im Produktsegment der Erdbewegungsmaschinen trotz der angespannten Lage auf dem Beschaffungsmarkt optimistisch entgegen. Getrübt werden die Aussichten auf wirtschaftlicher und vor allem auf humanitärer Ebene durch den Krieg in der Ukraine. Es ist unklar, wie sich das Kriegsgeschehen und die Sanktionen gegen Russland auf die Aktivitäten der Firmengruppe auswirken werden. Durch die damit verbundenen Unsicherheiten können zum jetzigen Zeitpunkt keine belastbaren Prognosen getroffen werden.