Erdbewegungsmaschinen

Im Produktsegment der Erdbewegungsmaschinen verbuchte Liebherr im Jahr 2020 einen Umsatz von 2.008 Mio. €. Das entspricht einem Rückgang um 232 Mio. € oder 10,4 % im Vergleich zum Vorjahr.

Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr

Umsatz in Mio. €
von 2.240
( - 10,4% ) 0
Investitionen* in Mio. €
von 219
( - 1,8% ) 0
Beschäftigte*
von 9.329
( - 2,3% ) 0

Umsatz nach Absatzregionen

  1. Europäische Union
    66,7%
  2. Nordamerika
    8,7%
  3. Mittel- und Südamerika
    2,2%
  4. Nicht-EU-Länder
    13,7%
  5. Asien und Ozeanien
    4,8%
  6. Afrika / Naher und Mittlerer Osten
    3,9%

Marktanteil in Großbritannien stabil trotz Brexit

Die globale Marktentwicklung war im abgelaufenen Geschäftsjahr von der Corona-Pandemie geprägt. Die Auswirkungen waren in nahezu allen Märkten spürbar. Besonders betroffen waren die USA. In Europa gingen die Umsätze der Branche je nach Land deutlich zurück.

Entsprechend entwickelte sich auch das Produktsegment Erdbewegungsmaschinen. In allen Absatzregionen sanken die Umsätze. In der Europäischen Union kam es unter anderem in Frankreich, Spanien und Schweden zu Umsatzrückgängen. In Deutschland war die Entwicklung leicht rückläufig, dennoch konnte Liebherr seine Marktanteile halten bzw. ausbauen. In der Region Nicht-EU-Länder konnten die Marktanteile ebenfalls in Großbritannien, trotz der im Berichtsjahr noch offenen Brexit-Verhandlungen, gehalten werden. In der Schweiz und Norwegen lagen die Umsätze unter dem Vorjahr. Russland entwickelte sich erfreulich. In Nordamerika waren die USA und Kanada von Rückgängen betroffen. Im Nahen und Mittleren Osten war vor allem die Entwicklung in Saudi-Arabien erfreulich. In Asien und Ozeanien blieben die Umsätze in Australien deutlich hinter dem Vorjahr zurück, in Indien entwickelten sie sich hingegen positiv.

Mit der Einführung der neuen Generation knickgelenkter Muldenkipper entwickelt Liebherr sich zu einem Full-Liner im Bereich der Erdbewegung.

Fokus auf neue Produkte, Digitalisierung und Nachhaltigkeit

Im Jahr 2020 stellte Liebherr verschiedene neue Erdbewegungsmaschinen und Technologien vor. So wurde mit dem L 509 Tele erstmals ein Teleskopradlader präsentiert. Diese vielseitige Spezialmaschine verbindet die Hubhöhe und Reichweite eines regulären Teleskopladers mit der produktiven Umschlagleistung eines klassischen Radladers. Ein Highlight des Jahres war die Weltpremiere des neuen knickgelenkten Muldenkippers TA 230 Litronic im Oktober. Die Enthüllung mit Maschinenpräsentation fand digital statt und konnte im Rahmen eines Livestreams online verfolgt werden.

Liebherr arbeitete systematisch an verschiedenen Digitalisierungs- und Nachhaltigkeitsthemen. Auf der Messe Conexpo (USA) wurde eine strategische Partnerschaft mit Leica Geosystems verkündet. Durch sie können Liebherr-Mobil- und -Raupenbagger der Generationen 6 und 8 künftig ab Werk mit 2D- und 3D-Maschinensteuerungssystemen ausgestattet werden. Darüber hinaus wurden neue Assistenzsysteme für die Planierraupen der Generation 8 vorgestellt. Im Zeichen der Kreislaufwirtschaft steht das stetig wachsende Reman-Programm mit der weitgehenden Rückführung und anschließenden Aufbereitung von Komponenten.

Trotz der andauernden Ungewissheit durch die Corona-Pandemie rechnet Liebherr im Produktsegment der Erdbewegungsmaschinen im kommenden Jahr mit einer deutlichen Absatzsteigerung. Zuversichtlich stimmt der Ausblick auf staatliche Infrastrukturprogramme, beispielsweise im Bereich der Energieversorgung oder der Elektrifizierung der Mobilität.

* umfasst Erdbewegungsmaschinen und Materialumschlagmaschinen