Erdbewegung
Die Sparte Erdbewegung verbuchte im Jahr 2017 einen Gesamtumsatz von 2.485 Mio. €, was einer deutlichen Steigerung um 411 Mio. € oder 19,8 % entspricht.
In der Erdbewegungsbranche waren im Jahr 2017 sehr positive Signale zu verzeichnen. Der Weltmarkt wies ein enormes Wachstum von 35,0 % im Vergleich zum Vorjahr auf, was branchenweit ganz neue Herausforderungen an die Lieferketten stellte. Insbesondere Europa zeigte sich als Stabilisator und Motor der globalen Weltwirtschaft.
Dies macht auch die Geschäftsentwicklung der Sparte Erdbewegung deutlich. In Westeuropa stieg der Umsatz auf insgesamt 1.503 Mio. €, was einem Wachstum von 20,6 % entspricht. Deutschland bleibt dabei mit einem Umsatzvolumen von 571 Mio. € einer der Hauptabsatzmärkte für Erdbewegungsmaschinen. Sehr positiv entwickelte sich das Geschäft auch in Frankreich. Dort wurde eine Umsatzsteigerung von 27,0 % im Vergleich zum Geschäftsjahr 2016 erzielt.
Spürbare Erholung in China
In Osteuropa entwickelten sich die Verkaufserlöse ebenfalls sehr positiv, was insbesondere am weiter erfreulichen Absatzwachstum in Russland festzumachen ist. Im Nahen und Mittleren Osten konnte Liebherr den Umsatz sogar mehr als verdoppeln.
Die Erholung auf dem chinesischen Markt spürte auch Liebherr mit seinem Erdbewegungsprogramm in der Region Fernost / Australien und verbuchte eine ordentliche Umsatzsteigerung von 31,5 %. In Amerika entwickelten sich die Geschäfte ebenfalls positiv. Sowohl in den südamerikanischen Märkten, wie auch auf dem umkämpften US-Markt standen erfreuliche Zuwächse zu Buche. Das Geschäft auf dem afrikanischen Kontinent war dagegen leicht rückläufig.
Umsatz bei Planierraupen nahezu verdoppelt
Bei fast allen Produktgruppen erzielte die Sparte sehr erfreuliche Zuwächse. So wuchs das Geschäft mit Planierraupen um 30,4 %, bei den Radladern erzielte man ein Umsatzplus von 23,9 %. Auch der Bereich der Hydraulikbagger mit Raupenbaggern sowie den Mobilbaggern entwickelte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr sehr positiv. Bei den Maschinen für den Materialumschlag erwirtschaftete Liebherr ein Umsatzplus von 26,2 % – im Spezialtiefbau stand eine Steigerung der Erlöse um 26 Mio. € oder 19,8 % zu Buche.
Mit der PR 776 Litronic verpasste die Sparte ihrem Planierraupenprogramm eine Erweiterung in der 70-Tonnen-Klasse. Die PR 766 Litronic – das mit Einsatzgewichten zwischen 46 und 54 Tonnen nächst kleinere Modell – ist der Nachfolger der erfolgreichen PR 764 Litronic. Sie überzeugt unter anderem mit einer proaktiven Leistungsanpassung und erhöhtem Komfort. Im vergangenen Herbst präsentierte Liebherr außerdem mit dem R 918 Litronic einen neuen vielseitig einsetzbaren Raupenbagger, der unter anderem für das Arbeiten beim Kanalbau konzipiert wurde. Im November 2017 startete der Verkauf von Teleskopladern sowie Radladern über den Landmaschinenhersteller Claas. Im Spezialtiefbau präsentierte Liebherr mit dem LRB 16 ein neues universelles Ramm- und Bohrgerät, das mit ausgeklügelten Steuerungsassistenzsystemen sowie Hinderniserkennung bei Spundwandarbeiten aufwartet. Das Flaggschiff der Hydro-Seilbagger, der HS 8300 HD, wurde 2017 erfolgreich im Dredging Einsatz in Italien positioniert. Diese Maschine zählt mit ihren 300 Tonnen Tragkraft zu den weltweit größten Maschinen dieser Art.
Bei der Technologieentwicklung hat Liebherr die Themen Automatisierung und autonomes Fahren ebenso im Blick, wie den Weg zur digitalen Baustelle.
Investition in die Zukunft
Im abgelaufenen Geschäftsjahr legte Liebherr den Grundstein für ein neues Entwicklungs- und Vorführzentrum für Erdbewegungs- und Materialumschlagmaschinen in Kirchdorf an der Iller (Deutschland). Mit dieser Investition baut die Sparte die Kompetenzen der jeweiligen Produktbereiche zukunftsfähig aus und bekennt sich gleichzeitig zu diesem traditionsreichen Standort.
Aus Sicht der Produktentwicklung war das vergangene Jahr geprägt vom formalen EU-Beschluss zur Einführung der Abgasstufe V. Die ersten Maschinen, die diese Norm erfüllen, sollen 2019 verfügbar sein. Bei der Technologieentwicklung hat Liebherr die Themen Automatisierung und autonomes Fahren ebenso im Blick, wie den Weg zur digitalen Baustelle. Ziel ist es, den Komfort und die Sicherheit durch Fahrerassistenzsysteme zu steigern.
Ein zusätzlicher Fokus im Erdbewegungsbereich wird im Jahr 2018 auf einer weiteren Verbesserung der Lieferfähigkeit liegen. Die sehr stark gestiegene Nachfrage nach Erdbewegungsmaschinen führte zu einem hohen Druck auf die Lieferkette, welche die entsprechenden Mengen an Teilen und Komponenten zeitnah und in optimaler Qualität bereitzustellen hat.
Auch wenn die aktuelle politische Lage von einer gewissen Unsicherheit geprägt ist, blickt die Sparte voller Zuversicht und Optimismus in das Geschäftsjahr 2018.