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Entwicklung als Antrieb

Technische Innovationen und persönliche Entwicklung gehen bei Entwicklungsingenieur Michael Karge Hand in Hand. Sein beruflicher Weg bei Liebherr führte ihn von Frankreich über die USA nach Rostock, wo er heute die Zukunft der maritimen Umschlagtechnik mitgestaltet.

Zwischen Theorie und Praxis liegen für Liebherr-Entwicklungsingenieur Michael Karge von seinem Büro im Rostocker Überseehafen aus nur wenige Gehminuten. Auf dem Prüfstand, wo die hier entwickelten maritimen Krane getestet werden, kann er die Stahlgiganten im Einsatz erleben.

Seit 2020 ist er bei Liebherr Rostock zuständig für die Entwicklung der vollelektrischen Antriebe für Schiffs- und Offshorekrane und ermittelt, welche mechanischen Anforderungen dafür nötig sind. Dabei koordiniert und überwacht er den gesamten Prozess, von der Produktidee bis hin zur Umsetzung. „Hier kann ich jeden Entwicklungsschritt eng begleiten. Für mich ist es ein Privileg, an solchen ganzheitlichen Projekten mitzuarbeiten und viele Einflussmöglichkeiten zur Optimierung unserer Krane zu haben.“

Die unmittelbare Nähe zum Produkt ist etwas Besonderes und für meine Arbeit unheimlich wertvoll.

Michaels berufliche Laufbahn bei Liebherr beginnt jedoch nicht in Rostock. Über ein Forschungsprojekt kommt er in Kontakt mit Liebherr Frankreich und erhält die Chance, ab Mitte 2010 als Diplomand am Standort in Colmar tätig zu sein. Gerade die Sprache erweist sich dabei zunächst als Hürde. „In der Schule war ich wahrlich kein Sprachentalent. Weil mich das Fachgebiet aber interessiert hat und ich viel Zeit in die Erlernung der französischen Fachterminologie investiert habe, konnte ich mich nach einem halben Jahr gut in der Landessprache verständigen, Präsentationen halten und mich an Diskussionen beteiligen.“

Michael ist von Liebherr nachhaltig beeindruckt. „Die hohe Motivation, zu neuen Erkenntnissen zu gelangen, ist in der gesamten Unternehmensgruppe spürbar.“ Nach seiner Diplomarbeit Anfang 2011 wird er übernommen und ist sich sicher, langfristig in Colmar zu bleiben. Doch es kommt anders. Bei einem jährlichen Treffen von Vertretern verschiedener Liebherr Werke teilt eine Führungskraft aus den USA dem Vorgesetzten von Michael mit, dass er Ersatz für einen deutschen Kollegen sucht. Sein Chef denkt sofort an Michael. Gespräche werden geführt und bald steht der Entschluss fest: Es soll über den „großen Teich“ gehen. Damit auch seine langjährige Freundin Katleen ein Visum für die USA bekommt, heiraten die beiden kurzerhand. Am 1. Juli 2011 erfolgt der Umzug in die Vereinigten Staaten. „Das war nochmal eine ganz andere Welt. Nicht nur was die kulturellen Unterschiede, sondern auch was die Arbeitsabläufe und Prozesse betrifft. Ich konnte neue Erfahrungen sammeln und mich persönlich weiterentwickeln.“

Von Beginn an habe ich mich willkommen gefühlt. Das Einbringen von Ideen und der Wille zur persönlichen Weiterentwicklung werden hier wertgeschätzt und honoriert.

Entwicklungsingenieur Michael Karge (rechts) mit Prüfstandsmitarbeiter Felix Grylla (links) vor dem vollelektrischen Schiffskran LS 800 E.

8 ½ Jahre ist Michael bei der Liebherr Mining Equipment Newport News Co. in Virginia tätig, zunächst als Berechnungsingenieur, anschließend als Produktingenieur. Seine Frau steigt im Unternehmen später im Einkauf ein, wird schließlich Teamleiterin. Auch privat ist diese Zeit von schönen Ereignissen geprägt. Ihre Kinder, heute 10 und 7 Jahre alt, werden in den USA geboren und haben bis heute die doppelte Staatsbürgerschaft. Der Nachwuchs war auch der Grund für die Rückkehr nach Deutschland. „Wir wollten den Kindern einen regelmäßigen Kontakt zu Oma und Opa ermöglichen. Da wir beide jedoch bei Liebherr bleiben wollten, haben wir geschaut, welches Werk am nächsten zu unserer Heimat liegt. Und das war Rostock“, sagt der gebürtige Neuzeller.

Im Dezember 2019 erfolgt der Umzug, im Januar 2020 starten beide in ihren neuen Positionen. Er als Entwicklungsingenieur, sie im Qualitätswesen. Im neuen Job findet sich Michael schnell ein, nicht zuletzt aufgrund der freundlichen Aufnahme ins Team. „Von Beginn an habe ich mich willkommen gefühlt. Das Einbringen von Ideen und der Wille zur persönlichen Weiterentwicklung werden hier wertgeschätzt und honoriert. Außerdem kann ich durch die Entwicklung von vollelektrischen Antriebssystemen einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten. Das verleiht meiner Tätigkeit einen tieferen Sinn.“

Bei seiner Arbeit greift Michael regelmäßig auf sein internationales Liebherr-Netzwerk zurück. „Für mich ist es bereichernd, unterschiedliche Blickwinkel auf fachliche Fragestellungen von Kolleg:innen aus anderen Standorten zu erhalten. Das erweitert den eigenen Horizont und regt dazu an, offen zu sein für individuelle Herangehensweisen.“

Michael ist stolz, ein Teil von Liebherr zu sein. „Ich habe einen tollen Job mit viel Gestaltungsspielraum bei einem weltweit agierenden Arbeitgeber, der strategisch nachhaltige Entscheidungen mit Weitsicht trifft und mir einen sicheren Arbeitsplatz mit Top-Rahmenbedingungen bietet. Und die Benefits sind natürlich unschlagbar“, lacht er.

In seiner Freizeit entspannt Michael beim Motorradfahren und nimmt als Ausgleich zum Job auch gern selbst das Werkzeug in die Hand. „Vor dem Umzug nach Deutschland musste ich leider meine Oldtimer abgeben, die ich leidenschaftlich gern restauriert habe. Heute kümmere ich mich um die Wartung und Pflege der Familienfahrzeuge“. Auch Reparaturen an den Motorrädern der Kinder führt er eigenständig durch. „Die haben natürlich auch einen elektrischen Antrieb“, sagt er mit einem Augenzwinkern.

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