Digitalisierung der Installed Base

Der modulare Digitalisierungs-Baukasten der Liebherr-Verzahntechnik GmbH besteht aus Datenprofilen, -schnittstellen, -protokollen und Apps der LHWebPlatform, mit denen sich Maschinendaten visualisieren und auswerten lassen. Das Anwendungsspektrum reicht von einfachen Monitoring-Aufgaben bis hin zu umfassenden Industrie-4.0-Szenarien zur Prozessprotokollierung, Fertigungsanalyse und Produktionsoptimierung. Beim Kauf einer neuen Maschine installiert Liebherr auf Wunsch sämtliche Möglichkeiten zur Systemanbindung.

Aber auch ältere Maschinen können für Prozesse der Industrie 4.0 fit gemacht werden: „So gut wie alles, was wir auf unseren Neumaschinen installieren, können wir auf älteren Maschinen mit Baujahr bis Anfang der 2000er-Jahre nachrüsten“, erklärt Florian Schuon, Leiter Digital Solutions bei der Liebherr-Verzahntechnik GmbH. Die digitalen Datenprofile des Unternehmens bestehen aus drei Paketen: Das Einstiegspaket „Basic“ mit ca. 30 Signalen ermöglicht die Statusbeobachtung, das mittlere Profil „Production“ liefert Daten zur Produktionsoptimierung. Das umfangreichste Profil „Process“ mit über 1.000 Signalen und Daten für die Prozessüberwachung kann auf Wunsch zusätzlich um kundenspezifische Ergänzungen erweitert werden. Das gängigste Protokoll OPC UA wird auf älteren Maschinen mit einem speziellen Gateway implementiert.

In der Praxis wurde die nachträgliche Digitalisierung bereits bei verschiedenen Unternehmen erfolgreich umgesetzt. Selbst Unternehmen, die das umfangreiche Datenprofil „Process“ mit kundenspezifischen Erweiterungen nutzen, konnten dieses innerhalb weniger Wochen auf ihren Bestandsmaschinen von Liebherr nachrüsten. Über OPC UA liefern sogar die ältesten Maschinen zuverlässig wertvolle Daten mit übersichtlichen Datenstrukturen und dem gewünschten Datenprofil.