Liebherr-Mobilkrane bauen Achterbahn im Freizeitpark

Unter den zahlreichen Kranbetrieben finden sich aber auch Unternehmen, die sich gezielt auf Nischensegmente konzentrieren. Die Firma Ride Construction Service Worldwide GmbH (RCS) ist eine davon. Ihre fünf Mobil- und Teleskop-Aufbaukrane von Liebherr sind hochspezialisiert. Sie stellen für Freizeitparks Rollercoaster auf. Oder etwas nostalgischer formuliert: Achterbahnen. Und das in ganz Europa und manchmal auch darüber hinaus. Eine dieser Adrenalin und Spaß liefernden Konstruktionen ist in den letzten Monaten nahe der deutsch-französischen Grenze entstanden.

Der Europa-Park, die große Erlebnis- und Freizeitanlage im süddeutschen Rust direkt an der Grenze zu Frankreich, hat sich nach vielen Jahren wieder einmal eine neue Achterbahn auf sein Gelände gestellt. Momentan entsteht am Rand des riesigen Areals der neue Themenbereich „Kroatien“. Hauptattraktion dabei wird ein neuer Coaster sein, der sich mit vielen Kurven und Loopings durch dieses Areal schlängelt. Vier Monate lang waren zwei Mobilkrane unseres Kunden RCS vor Ort, um Stahlhochbau und Schienen der 1.385 Meter langen Anlage zu montieren. Gefertigt wurden die Komponenten der Achterbahn bei der „MACK Rides GmbH & Co KG“ im nahen Waldkirch. Seit über 100 Jahren konstruiert hier das beachtliche 240 Jahre alte Familienunternehmen Mack, das auch den Europa-Park betreibt, Achterbahnen und Vergnügungsanlagen für Jahrmärkte oder Freizeitparks in der ganzen Welt.

„Das gibt’s nur bei Liebherr“

Auf eine ebenfalls lange währende Familiendynastie blickt das Unternehmen RCS bei Hamburg zurück. Firmenchef Max Eberhard, Schausteller in achter Generation, hat 1999 damit begonnen, Rollercoaster und Fahrgeschäfte aufzubauen. Dafür zieht sein Montagetrupp regelmäßig mit Liebherr-Kranen durch Europa. Fünf Teleskopkrane betreibt das Unternehmen, darunter drei LTF-Aufbaukrane. Schon lange dabei ist ein fast 30 Jahre alter Mobilkran LTM 1070/1. Auch beim Achterbahnbau im Europa-Park hat die betagte Maschine, der man ihr Alter nicht ansieht, angepackt. „Den Kran werden wir ganz klar auch weiterhin bei unseren Projekten einsetzen. Er ist sehr zuverlässig und, wenn erforderlich, bekomme ich nach ein bis zwei Tagen Ersatzteile dafür – und das für einen Kran mit Baujahr 1996“, erzählt Eberhard. „In dem Punkt unterscheidet sich Liebherr von allen anderen Herstellern. Dieser Service ist nicht zu schlagen. Das gibt’s nur bei Liebherr. Darum hab ich auch nur Liebherr.“

Vor kurzem hat RCS seinem Maschinenpark ein Upgrade verpasst und einen neuen LTM 1090-4.2 angeschafft. „In dieser Liga mit Abstand der beste Kran“, schwärmt Eberhard. „60 Meter Mastlänge und das kompakteste Gerät in dieser Traglastklasse.“ Aufgrund seiner technischen Neuheiten wie VarioBallast® und des variablen AbstützProgramms VarioBase® ist der Kran bei Jobs mit wenig Platz von großem Vorteil bei den Montagearbeiten. Auch beim Projekt in Rust ging es oft recht eng zu, denn parallel zum wachsenden Rollercoaster wurde im direkten Umfeld schon an den Gebäuden des künftigen Themenbereichs gebaut. Oftmals musste daher mit den individuellen Kranabstützungen des 90-Tonners gearbeitet werden.

Teile der künftigen Achterbahn liegen über einem kleinen Bachlauf. Hier werden Bögen an den Seiten der Schienenstrecke angebracht, zwischen denen engmaschige Netze gespannt werden. Sie verhindern, dass Fledermäuse auf Nahrungssuche mit den rasenden Waggons kollidieren.
Teile der künftigen Achterbahn liegen über einem kleinen Bachlauf. Hier werden Bögen an den Seiten der Schienenstrecke angebracht, zwischen denen engmaschige Netze gespannt werden. Sie verhindern, dass Fledermäuse auf Nahrungssuche mit den rasenden Waggons kollidieren.

Vier Monate Bauzeit und mehr als 1.000 Hübe waren erforderlich, um den Adrenalin spendenden Schlingerkurs aus Stahl zusammenzufügen. Die schwersten Bauteile, die in über 30 Meter Höhe montiert wurden, hatten ein Stückgewicht von rund fünf Tonnen.

Bis allerdings die ersten Gäste kreischend in den Genuss von Speed, Kurven und Loopings kommen werden, dauert es noch ein wenig. Im kommenden Jahr soll der Coaster starten. Bis dahin stehen die zwei Liebherr-Krane aber längst in einem anderen Teil Europas und bauen weiter an der kurvigen Welt der Achterbahnen.

Dieser Artikel erschien im UpLoad Magazin 02 | 2023.

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