Pressemitteilungen | 24.10.2019 Beim E-Bike fährt auch Liebherr mit

Ob im Allgäu oder am Bodensee: die Region ist ideal für ausgiebige Fahrradtouren. E-Bikes erfreuen sich dabei großer Beliebtheit. In ihren Antrieben sorgt feinste Zahnradtechnik für einen kraftvollen Anzug. Um die Zahnräder fertigen zu können, sind hochpräzise Bearbeitungsmaschinen nötig. Diese wiederum liefert die Liebherr-Verzahntechnik GmbH aus Kempten

E-Bikes sind längst in unserem Alltag angekommen. Zuletzt standen sie auf der internationalen Eurobike-Messe in Friedrichshafen im Mittelpunkt. Ein Ende des Booms ist nicht in Sicht. Dabei sorgen kraftvolle und zugleich kompakte Antriebe für Fahrgenuss – eine technische Herausforderung, für die extrem hochwertige Zahnräder benötigt werden. Mit ihren Wälzfräsen und Wälzschleifmaschinen trägt die Liebherr-Verzahntechnik GmbH aus Kempten maßgeblich dazu bei, dass Zahnradhersteller in aller Welt diese Komponenten in hohen Stückzahlen und bestmöglicher Qualität liefern können. „Bei E-Motive-Antrieben ist ein geräuschloser und sauberer Getrieblauf besonders wichtig. Deshalb müssen die verbauten Zahnräder besonders hochwertig sein“, erläutert Norbert Ambros, Maschinenbaumeister der Liebherr-Verzahntechnik GmbH.

Das moderne E-Bike: Feinste Zahnradtechnik auf kleinstem Raum

E-Bikes gehören zur Gattung der Mofas, da sie auf Wunsch auch ohne Pedalunterstützung benutzt werden können. Sie bedürfen deshalb eines Versicherungskennzeichens und sind ab 6 km/h zulassungspflichtig. Die Motorleistung ist dabei auf 500 Watt beschränkt. Sobald die Pedale eingesetzt werden, ermittelt die integrierte Systemsteuerung kontinuierlich das Drehmoment, die Geschwindigkeit und die Trittfrequenz. Daraus errechnet das Motormanagement die erforderliche Tretunterstützung, die der Elektromotor zusätzlich hinzugibt, um den Fahrer zu entlasten. Der Elektromotor unterstützt folglich die Kraftübertragung, die vollkommen leise und harmonisch abläuft. Hierfür bedarf es hoch präziser Zahnradmechanik auf kleinstem Raum.

Bei der Produktion der Zahnradmechanik kommen innovative Fräs- und Schleifmaschinen zum Einsatz. Diese arbeiten mit extremster Genauigkeit im µ-Bereich, dem Mikrometerbereich. 1 µ sind umgerechnet 0,001 Millimeter, was in etwa einem Fünfzigstel der Dicke eines menschlichen Haars (rund 0,05 Millimeter) entspricht. Dies ermöglicht sehr hohe Oberflächengüten, maximale Genauigkeit, gute Rundlaufeigenschaften sowie perfekte Zahnflankengeometrien. Nur so kann sicher gestellt werden, dass die Zahnräder am Ende speziell auf die Eigenfrequenzen des Fahrrad-Antriebsstranges angepasst werden können und die Antriebsstrangschwingungen optimal dämpfen.

Fertigungskompetenz aus Kempten

Die Liebherr-Verzahntechnik GmbH in Kempten liefert eben die Schleifmaschinen, die notwendig sind, um diese technischen Herausforderungen zu meistern. Die Maschinen spielen eine maßgebliche Rolle in der Komponentenfertigung für Autos, Flugzeuge oder Schienenfahrzeuge sowie in der Getriebeherstellung für verschiedenste Industriezweige. Bislang wurden sie hauptsächlich an Automobilkonzerne, Lohnverzahnungsbetriebe, den Nutzfahrzeugbereich und an die Luftfahrtindustrie ausgeliefert. Nicht zuletzt profitiert Liebherr dabei auch von gruppeninternen Synergieeffekten durch die enge Zusammenarbeit mit der Liebherr-Aerospace Lindenberg GmbH, die solche Maschinen für die Fertigung von Flugzeugkomponenten einsetzt. Für die Liebherr-Verzahntechnik GmbH bietet die E-Mobilität laut Dr. Andreas Mehr, Technologe bei der Liebherr-Verzahntechnik GmbH, nun noch weiteres Potenzial: „Mit der Umstellung auf E-Antriebe werden zwar künftig voraussichtlich weniger Zahnräder und damit geringere Stückzahlen benötigt. Gleichzeitig erfordern E-Antriebe von der Bearbeitung aber mikroskopische Präzision und höchste Güte – und genau hierin liegt unsere Stärke. Unter hoher Belastung entscheidet die Mikrogeometrie über das perfekte Ineinandergreifen der Zahnräder. Damit fährt auch in vielen E-Bikes ein kleines Stückchen Liebherr mit.“

Mobilität der Zukunft

Im Jahr 2014 wurden weltweit bereits 31,7 Millionen Pedelecs (Lediglich Tretunterstützung; Motorenleistung max. 250 Watt; Höchstgeschwindigkeit 25 km/h) und E-Bikes verkauft, für 2023 prognostoziert die Branche einen Absatz von 40,3 Millionen Stück – Tendenz steigend. Allein in Deutschland wurden im Jahr 2018 fast eine Million E-Bikes verkauft (Quelle: Electric Bicycles Report).

Der Aufwärtstrend der Elektromobilität wird auch für andere Produkte erwartet – wie Schienenfahrzeuge oder das Flugzeug. Das elektrische Fliegen könnte beispielsweise ein signifikanter Technologiewandel sein. Erste Versuchsmodelle, die komplett elektrisch fliegen, sind schon abgehoben. Für solche schadstofffreien Flugzeuge sind die heutigen Batterien aber bei weitem noch nicht stark genug. Ein erster Schritt in Richtung des elektrisch angetriebenen Flugzeugs ist das Forschungsprojekt „More Electric Aircraft“: Im Rahmen der EU-Technologie-Initiative „Clean Sky 2 / Horizon 2020“ forscht Liebherr an elektrischen Varianten von Flugsteuerungen, Betätigungs-, Fahrwerks- und Luftmanagementsystemen, die das Fliegen in Zukunft effizienter und umweltverträglicher gestalten sollen. Aber nicht nur im Verkehrssektor spielt E-Moblilität eine maßgebliche Rolle. Auch für die Bauindustrie bietet Liebherr bereits verschiedene Baumaschinenmodelle mit elektrischen Antrieben und forscht an alternativen Antriebskonzepten für die Zukunft.

Weitere Fakten, Hintergründe und Video-Einblicke zum Thema E-Bike und Zahnradtechnik bietet Liebherr online unter: liebherr.com/e-bike

Über die „Liebherr-Verzahntechnik GmbH“

Die Liebherr-Verzahntechnik GmbH ist einer der führenden Hersteller von Werkzeugmaschinen und Automationssystemen. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Kempten im bayerischen Allgäu und beschäftigt dort rund 1.240 Mitarbeiterinnnen und Mitarbeiter. Das Unternehmen beliefert weltweit namhafte Hersteller von Verzahnungen, Getrieben und Drehverbindungen. Das Programm der Verzahnmaschinen wird ideal durch die Automationssysteme ergänzt. In diesem Segment werden Produkte zur Automatisierung von Werkzeugmaschinen sowie weitere innovative Lösungen für die Fertigungs- und Fabrikautomation angeboten. Sie unterstützen die moderne hocheffiziente Produktion in allen Bereichen.

Über die Firmengruppe Liebherr

Die Firmengruppe Liebherr umfasst über 130 Gesellschaften auf allen Kontinenten und beschäftigt mehr als 46.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Jahr 2018 erwirtschaftete Liebherr einen konsolidierten Gesamtumsatz von über 10,5 Milliarden Euro. Als weltweit aufgestelltes, familiengeführtes Technologieunternehmen zählt die Firmengruppe nicht nur zu den größten Baumaschinenherstellern der Welt, sondern ist auch auf vielen anderen Gebieten als Anbieter technisch anspruchsvoller, nutzenorientierter Produkte und Dienstleistungen anerkannt. Liebherr wurde 1949 im süddeutschen Kirchdorf an der Iller gegründet.