Kühlen und Gefrieren
Auf dem Bild ist essbarer, grüner Seetang in einer kleinen Schüssel zu sehen.

Essbare Meeresalgen – Nährstoffwunder aus dem Ozean?

Ein Lebensmittel, das rasant schnell wächst, Anbauflächen an Land spart und dazu auch noch jede Menge Nährstoffe und Vitamine enthält? Klingt vielversprechend! Essbare Meeresalgen bringen diese Eigenschaften mit sich. Doch wie gesund sind die beliebten Vertreter der asiatischen Küche wirklich? Diese und viele weitere spannende Fragen rund um Nori, Wakame und Chlorella klären wir im folgenden Beitrag für Sie auf.

Das Wichtigste in Kürze

  • Nährstoffreich und vielseitig: Essbare Meeresalgen liefern Beta-Carotin, Vitamin C, E, B12 sowie Mineralstoffe wie Jod, Eisen und Zink – ideal für eine nährstoffreiche Ernährung.
  • Vorsicht bei Jod: Einige Algen enthalten sehr hohe Mengen Jod, was vor allem für Menschen mit Schilddrüsenerkrankungen problematisch sein kann.
  • Vegane Ernährung: Algen wie Nori und Chlorella enthalten zwar Vitamin B12, doch ist unklar, ob der Körper es verwerten kann – bei veganer Ernährung besser zusätzlich supplementieren.
  • Vielfältige Verwendung: Algen gibt es meist getrocknet oder eingelegt; sie eignen sich für Sushi, Suppen oder Salate und lassen sich lange lagern.

Essbare Algen – Nährstoffe, Vitamine und Co.

Alge ist ein Überbegriff ähnlich wie Obst oder Gemüse und umfasst rund 120.000 unterschiedliche Arten von mikroskopisch kleinen bis meterlange Algen. Dabei wird grundsätzlich zwischen Mikro- und Makroalgen unterschieden. Die Algen, die uns von Sushi, Misosuppe und Co. bekannt sind, gehören zu den Makroalgen und können bis zu stolze 60 Meter lang werden. Sie stammen hauptsächlich aus offenen Teichanlagen oder aus Aquakulturen in Japan, China oder auch Norwegen und Frankreich. Daneben gibt es noch die Algenarten, die uns eher aus Nahrungsergänzungsmitteln bekannt sind, wie beispielsweise Spirulina oder Chlorella. Diese sind der Gruppe der Mikroalgen zuzuordnen und mit dem bloßen Auge kaum erkennbar. Diese essbaren Meeresalgen sind vor allem im Süßwasser zu finden. Zudem können Algen noch nach Farbe in Braun-, Rot- und Grünalgen unterteilt werden. Doch welche Nährstoffe hat das gesunde Gemüse aus dem Meer nun wirklich zu bieten?

Algen sind reich an Beta-Carotin, Vitamin C, E und B12 sowie an verschiedenen Mineralstoffen wie Zink, Eisen, Selen, Kalium und vor allem Jod. Auch mit hochwertigem Eiweiß, vielen Ballaststoffen und wenig Fett können die Meeresbewohner punkten. Aber Vorsicht: Der Gehalt an Nährstoffen unterscheidet sich von Art zu Art und sogar innerhalb dieser. Auch Aspekte wie Umweltbedingungen, Wasserqualität, Erntezeitpunkt und Konservierungsmethoden spielen eine bedeutende Rolle. Hinzu kommt, dass der Verzehr von Algen in großen Mengen risikobehaftet ist. Dies liegt zum einen am enthaltenen Jod, das vor allem in getrockneten Meeresalgen besonders hoch sein kann. Hier kann bereits eine Verzehrmenge von 10 Gramm gefährlich werden. Besonders bei Personen mit Schilddrüsenerkrankungen ist Vorsicht geboten! Verzehren Sie besser nur Algen, die mit genauen Jod-Angaben gekennzeichnet sind. Zudem kann bei Algen eine Schwermetallbelastung vorliegen.

Auf dem Bild sind Nori-Blätter auf einer Bambusmatte zu sehen.

Willkommene Ergänzung für vegane Ernährung: essbare Algen

Das in Makro- sowie Mikroalgen enthaltene Vitamin B12 ist besonders für die vegane Ernährung ein interessanter Aspekt, da Vitamin B12 ist sonst ausschließlich in tierischen Produkten zu finden ist. Da wäre der Verzehr von essbaren Meeresalgen doch eine willkommene Alternative – oder? Bisher ist leider noch unklar, ob vor allem das in der Rotalge Nori und der Grünalge Chlorella vorkommende Vitamin B12 tatsächlich vom menschlichen Körper aufgenommen werden kann. Daher sollten Sie bei einer veganen Ernährung dennoch zu Vitamin B12-Präparaten greifen.

Beim Zubereiten und Kochen von Algen gilt es einige Dinge zu beachten. Viele der getrockneten Algen wie zum Beispiel Wakame müssen vor der Verwendung erst einmal in Wasser eingelegt werden. Das Einweichwasser gehört anschließend in den Abfluss, da so bereits ein kleiner Teil des Jods verworfen wird. Im Anschluss muss die essbare Meeresalge Wakame ordentlich ausgepresst werden und kann dann zum Verfeinern von Misosuppen, Nudeln, Soßen oder pur als Salat verwendet werden. Bei der Rotalge Nori hingegen ist ein Einweichen überflüssig. Diese essbare Meeresalge findet direkt Verwendung zum Einwickeln von Sushi. Dieses können Sie dann ein bis zwei Tage in Ihrem Kühlschrank aufbewahren.

Mittlerweile haben die verschiedensten Algenarten auch in der europäischen Küche Einzug gehalten. Besonders häufig können Sie Algen hier in getrockneter oder eingelegter Form erhalten. Nur selten gibt es auch frische Algen an der Fischtheke oder in Supermarkt Kühl-Gefriertruhen zu finden. Als Präparate sind Algen dagegen häufiger anzutreffen.

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