
Wie gesund ist Kaffee?
Kaffee ist das beliebteste Getränk der Deutschen. Doch wie gesund ist Kaffee? Wie viel Kaffee pro Tag ist gesund? Auch die Alternativen zu herkömmlichen Röstkaffee wie entkoffeinierter Kaffee, grüner Kaffee und löslicher Kaffee werden immer beliebter. Wir zeigen Ihnen, wie sich Kaffee auf Ihre Gesundheit und Ihren Körper auswirkt.
Das Wichtigste in Kürze
- Vier bis sechs Tassen Kaffee täglich sind gesundheitlich unbedenklich.
- Kaffee kann das Wohlbefinden steigern und zum Erhalt der Gesundheit beitragen.
- Studien zeigen einen positiven Einfluss in Bezug auf einige Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Leberzirrhose, Diabetes Typ 2 und Gallensteine.
- Kaffee kann auch Nebenwirkungen haben: Neigung zu Sodbrennen erhöhen, Schlafstörungen hervorrufen oder verstärken, Rückgang der Knochendichte, Magen reizen
- Wer wenig Koffein verträgt, kann zu entkoffeiniertem, grünem oder löslichem Kaffee greifen
- Während Schwangerschaft und Stillzeit sollte der Kaffeekonsum stark reduziert oder eingestellt werden
Kaffee ist gesund – Mythos oder Wahrheit?

Knapp vier Tassen Kaffee trinkt jeder Deutsche im Schnitt pro Tag. Dabei geht der Konsum über Genuss und Sättigung hinaus. Kaffee ist ein funktionelles Lebensmittel, das heißt er kann das Wohlbefinden steigern und zum Erhalt der Gesundheit beitragen.
Gesundheitlich unbedenklich sind vier bis sechs Tassen Kaffee täglich. Trotzdem ist die Verträglichkeit individuell. Kaffee entzieht dem Körper kein Wasser und macht ebenso nicht abhängig.
Koffein ist der pharmakologisch wirksamste Inhaltsstoff. Es wirkt sich anregend auf Körper und Psyche aus. Die Wirkung tritt nach ca. 15 bis 45 Minuten ein. Koffein hat je nach Person eine Halbwertszeit von zwei bis acht Stunden. Nach diesem Zeitraum ist das Koffein zur Hälfte abgebaut und die Wirkung lässt nach.
Koffein sorgt dafür, dass Müdigkeit verschwindet, Lernfähigkeit und Konzentration zunehmen und Leistungsfähigkeit und Ausdauer ansteigen. Für ungefähr eine bis sechs Stunden ist zudem die Belastungsgrenze erhöht.
Zudem enthält Kaffee viele Antioxidantien und bereits eine Tasse Kaffee deckt ca. 10 % des täglichen Vitamin B3 (Niacin) Bedarfs.
Insgesamt wirkt sich Kaffee positiv auf einige Körperfunktionen aus – er regt zum Beispiel die Verdauung an – und hat einen positiven Einfluss in Bezug auf einige Erkrankungen. Regelmäßiger Konsum von Kaffee ist positiv bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und hat wohl auch einen schützenden Effekt bei Leberzirrhose. Außerdem konnte in Studien eine gegenläufige Wirkung von Kaffeekonsum und Diabetes Typ 2 sowie auch ein geringeres Risiko für Gallensteine festgestellt werden.
Kaffeekonsum kann jedoch auch unangenehme Nebenwirkungen haben. Das Koffein kann die Neigung zu Sodbrennen erhöhen sowie Schlafstörungen hervorrufen oder verstärken. Deswegen wird bei schlafsensiblen Menschen davon abgeraten, nachmittags noch Kaffee zu trinken. Eine gute Alternative ist hier koffeinfreier Kaffee. Mehr dazu später.
Menschen mit erhöhtem Osteoporose-Risiko sollten bei regelmäßigen Kaffeekonsum auf eine ausreichende Calciumaufnahme achten, da sonst ein Rückgang der Knochendichte begünstigt werden kann.
Während Schwangerschaft und Stillzeit sollte der Kaffeekonsum stark reduziert oder eingestellt werden, da das Koffein durch den gemeinsamen Blutkreislauf oder die Muttermilch auf den Fötus bzw. das Baby übergeht.
Oft kann ein übermäßiger Konsum zu Übelkeit, Nervosität und einem gereizten Magen führen.
Die Zugabe von Milch oder Pflanzendrinks beeinträchtigt die Wirkung des Kaffees nicht.
Entkoffeinierter Kaffee, grüner Kaffee und löslicher Kaffee
Wer den Geschmack von Kaffee genießen möchte, aber das Koffein nicht verträgt, greift gern zu entkoffeiniertem Kaffee. Dadurch fallen zwar die gesundheitlichen Vorteile aber auch die Nachteile des Koffeins weg. Besonders für schlafsensible Menschen oder während der Schwangerschaft und Stillzeit ist entkoffeinierter Kaffee eine gute Alternative.
Grüner Kaffee wird aus der rohen, ungerösteten Kaffeebohne hergestellt. Die Wirkung des Koffeins ist abgeschwächt. Ein großer Vorteil ist der deutlich höhere Gehalt an Chlorogensäure. Chlorogensäure unterbindet die Aufnahme von Glucose und senkt so den Blutzuckerspiegel. Dadurch kann grüner Kaffee einen positiven Effekt bei Diabetes haben.
Löslicher Kaffee besteht aus getrocknetem Kaffeeextrakt. Laut Reinheitsgebot darf er keine weiteren Zusatzstoffe enthalten und auch nicht mit Chemikalien behandelt werden. Durch das Herstellungsverfahren gehen jedoch einige Antioxidantien verloren. Zudem enthält löslicher Kaffee weniger Koffein. Bei Studien konnte festgestellt werden, dass löslicher Kaffee etwa doppelt so viel Acrylamid enthält wie herkömmlicher Kaffee. Acrylamid steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Aktuell gibt es allerdings noch keine Grenzwerte, ab wann genau die Substanz als schädlich eingestuft wird.
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