… aber dann ging es relativ fix, denn der Kran ist sehr logisch aufgebaut.

Thomas Kley, Kranfahrer bei Wiesbauer
Thomas Kley, Kranfahrer bei Wiesbauer
Thomas Kley, Kranfahrer bei Wiesbauer

Ein großer Kran für eine doch relativ kleine Brücke, könnte man meinen. Denn mit 60 Tonnen wäre sie nicht unbedingt ein Fall für einen so gewaltigen Kran mit 1000 Tonnen Hubkapazität. Doch die Sache liegt komplizierter, als es auf den ersten Blick erscheint. Die Bahnstrecke mit der in die Jahre gekommenen Metallbrücke führt nämlich durch ein FloraFauna-Habitat, ein Naturschutzgebiet mit hohem Schutzstatus. Eine Straße, auf welcher Krane und Tieflader zur Brücke hätten fahren können, ist nicht vorhanden und aufgrund des Naturreservats war an einen Wegebau nicht zu denken.

So wurde am Rand des Habitats an einer Hanglange aufwendig eine große Stellfläche für das Rüsten des großen Raupenkrans angelegt, auf der später auch das Zerteilen der betagten Brücke vonstattengehen konnte. In den Planungen musste zudem berücksichtigt werden, dass in zwei Jahren dort die neue, 150 Tonnen schwere Brücke vormontiert und von dort aus eingehoben werden soll. Bis dahin rollen die Züge über eine Behelfsbrücke.

Zunächst aber musste der LR 11000 bei knapp 60 Meter Ausladung die als sogenannte Fischbauchbrücke gefertigte Konstruktion erst einmal abbauen. Gerüstet mit 96 Meter langem Hauptmast und Derrick-Ausleger beförderte der Kran die ausgediente Fachwerkkonstruktion aus dem Naturschutzgebiet. Insgesamt 405 Tonnen Ballast, davon 225 Tonnen auf der Derrick-Palette, sorgten für ausreichend Gegengewicht am Raupenkran. Bevor die Last jedoch abgesetzt werden konnte, musste zunächst der Fischbauchträger abgetrennt werden. Mit Schneidbrennern rückten die Monteure diesem Bogen zu Leibe, der unter dem Brückenträger verläuft und der Konstruktion ihren Namen gibt. Einhub und Montage der Teile für die Behelfsbrücke waren für das professionelle Wiesbauer-Team dann nur noch Routine.

Auch Kranfahrer Thomas Kley, der sich mit seinem Kollegen Hans-Günther Zelewski in der Führerkabine des 1000-Tonnen-Krans abwechselt, ist von seinem neuen Arbeitsgerät begeistert. Nach fast drei Jahren auf einem Raupenkran einer Wettbewerber-Marke sei der Umstieg auf Liebherr für ihn nicht problematisch gewesen, erzählt er. „Als ich in Ehingen zur Kran-Übergabe eingetroffen bin, dachte ich zwar zuerst, mir fällt die Umstellung schwer,“ räumt Kley freimütig ein, „aber dann ging es relativ fix, denn der Kran ist sehr logisch aufgebaut. Das Rüsten, die Kransteuerung und die ganze Kranlogik – ist alles viel freundlicher für den Anwender. Für mich liegen Welten dazwischen. Welten.“

Dieser Artikel erschien im UpLoad Magazin 02 | 2018.

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