
Bienenwachstücher selber machen – so geht’s!
In den letzten Jahren wurden viele Dinge wiederentdeckt oder neu entwickelt, die eine Alternative für Frischhaltefolie, Aluminiumfolie und Gefrierbeutel bieten. Wie Sie Bienenwachstücher selbst machen, weitere Möglichkeiten und für welches Lebensmittel wir Ihnen welchen Lagerort empfehlen, erfahren Sie hier.
Einsatzmöglichkeiten eines Bienenwachstuch
Eine gute Alternative zu Frischhalte- und Alufolie: Ein Bienenwachstuch. Sie eignen sich für alle pflanzlichen Lebensmittel. Für tierische Lebensmittel und vor allem für rohes Fleisch oder rohen Fisch sind Bienenwachstücher jedoch nur bedingt einsetzbar. Denn: Sie können das Tuch nicht mit heißem Wasser reinigen, da sich das Wachs sonst lösen würde. Lebensmittel sollten zudem nie heiß mit den Tüchern in Kontakt kommen, da das Wachs sonst gegebenenfalls schmilzt und auf das Lebensmittel über geht.
Der Vorteil des Bienenwachstuchs: Bienenwachs besteht aus vielen verschiedenen Inhaltsstoffen, darunter Blütenpollenanteile und Propolis. Letzterer verleiht dem Wachs seine natürliche antibakterielle Wirkung. Diese ist für die Lagerung von Lebensmitteln natürlich optimal. Wenn Sie das Wachstuch lieber vegan gestalten, können Sie zum Beispiel Sojawachs statt Bienenwachs nutzen. Um auch hier einen antibakteriellen Effekt zu erzielen, sollten Sie etwas Kokosöl hinzugeben. Da die Wachstücher im Einzelhandel recht kostspielig sind, zeigen wir Ihnen hier, wie Sie diese ganz einfach selbst herstellen können.
Bienenwachstücher selbst machen
Zutaten für Bienenwachstücher
- Alte, gut erhaltene Stoffreste (am besten aus Bio-Baumwolle)
- Bienenwachs oder Sojawachs
- Etwas Kokosöl
- Eine Schere, am besten eine Zick-Zack-Schere, da so die Stoffränder nicht ausfransen
- Bügeleisen, Backofen oder Kochtopf
- Gegebenenfalls einen Pinsel
3 Möglichkeiten, um Bienenwachstücher selbst machen
Zu merken ist, dass sich Bienenwachstücher nicht für noch heiße Lebensmittel eignen. Zudem eignen sie sich aufgrund der antibakteriellen Wirkung der Propolis gut zur Lebensmittellagerung. Weiterhin gibt es drei Varianten diese selbst herzustellen:
- Mit dem Bügeleisen (Wachs immer mit Backpapier abdecken)
- Im Backofen (5 min bei 85 °C Ober-Unterhitze)
- Im Kochtopf (vor allem bei der Herstellung vieler Tücher sinnvoll)
Schneiden Sie zunächst die Stoffreste in der gewünschten Größe zu. Für ein 25 x 25 cm großes Stück Stoff benötigen Sie anschließend rund 25 g Bienenwachs und 5 ml Kokosöl. Wenn Sie Sojawachs nutzen, geben Sie gegebenenfalls etwas mehr Kokosöl hinzu. Nun bestehen drei Möglichkeiten: Der Griff zum Bügeleisen, die Nutzung des Backofens oder des Kochtopfs.
Für die Variante mit dem Bügeleisen legen Sie zunächst Ihr Stück Stoff auf ein Backpapier. Auf das Stoffstück geben Sie das Wachs und das Öl. Da das Wachs normalerweise in kleinen, festen Tropfen erhältlich ist, lässt sich die Menge gut auf dem Stoff verteilen. Legen Sie nun eine zweite Schicht Backpapier auf das Wachs. Auf dieser letzten Schicht setzen Sie nun das Bügeleisen an und bügeln so lange, bis sich das ganze Wachs verteilt hat und in den Stoff eingezogen ist.
Für die Variante im Backofen legen sie ein Stück Stoff auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech. Darauf geben Sie wieder Wachs und Öl. Nun können Sie alles bei 85 °C Ober-Unter-Hitze rund 5 min backen. Das Wachs sollte dann verlaufen sein. Bei Bedarf können Sie es mit einem Pinsel noch etwas verteilen. Nun das Tuch erkalten lassen und sehen, ob sich das Wachs gut verteilt hat und eigezogen ist.
Für die Variante mit dem Kochtopf erhitzen Sie am besten direkt eine größere Wachs-Öl-Mischung für mehrere Bienenwachstücher. Ist das Wachs flüssig, können Sie nacheinander Ihre Stoffe in Wachs tauchen und anschließend trocknen lassen.
Weitere Alternativen zu Frischhaltefolie

Neben Wachstüchern gibt es natürlich noch weitere Alternativen für Frischhaltefolie, um die eigenen Lebensmittel umweltfreundlich zu lagern. Zum einen können Sie alle Lebensmittel in Kunststoff-, Metall- oder Glasvorratsdosen in Ihrem Liebherr-Einbau-Kühlschrank lagern. Vor allem fertig zubereitete Mahlzeiten, die Tomaten oder andere färbende Lebensmittel, wie Curry oder Rote Bete enthalten, sollten Sie besser nicht in Plastikdosen aufbewahren, da diese häufig die Farbe annehmen.
Eine ganz einfache Variante ist es, die Lebensmittel in eine Schüssel zu geben und mit einem Teller abzudecken. Diese Alternative bietet sich auch an, wenn mal wieder nicht der passende Deckel zur Dose gefunden wird oder Sie keine passenden Dosen mehr vorrätig haben. Auch Marmeladengläser können in diesem Fall Abhilfe verschaffen. Nachdem dessen Inhalt verzehrt wurde und sie einmal in der Spülmaschine waren oder heiß ausgewaschen wurden, können Sie diese für die weitere Lagerung von anderen Lebensmitteln nutzen. Besonders größere Gläser, zum Beispiel von Apfelmus, eignen sich gut für die Aufbewahrung trockener Linsen, Couscous oder Quinoa.
Um offene Joghurtgläser/ -becher abzudecken, die keinen Deckel mehr haben, eignen sich wiederverwendbare Silikondeckel. Diese sind nach jeder Nutzung gründlich auszuwaschen, anschließend können Sie diese aber wieder flexibel einsetzen.
Alternativen zu Frischhaltefolie auf einen Blick
- Nutzen Sie Vorratsdosen, statt offene Schalen mit Frischhaltefolie abzudecken
- Färbende Lebensmittel nicht in Kunststoff-Vorratsdosen lagern
- Marmeladen- oder Apfelmusgläser wiederverwenden und darin trockene Lebensmittel lagern
- Wiederverwendbare Silikondeckel ersetzen ein Stück Frischhaltefolie auf offenen Joghurtbechern
Einfrieren ohne Plastik
Ja, auch gefüllte Gläser oder Glasdosen können Sie einfrieren. Achten Sie lediglich darauf, dass die Gefäße höchstens zu Dreivierteln gefüllt sind. Brötchen oder Brote, die Sie einfrieren möchten, können Sie über einen kürzeren Zeitraum auch einfach in der Brötchentüte vom Bäcker einfrieren. Eine weitere Möglichkeit bietet sonst der Einsatz eines Baumwollbeutels. Ein letzter Trick fürs Einfrieren: Frieren Sie frische Kräuter einzeln oder als Mischung portionsweise in Eiswürfelbehältern ein. Wichtig ist, dass Sie Eiswürfelbehälter mit Deckel nutzen, um Gefrierbrand zu vermeiden. Die gehackten Kräuter lediglich mit etwas Wasser, direkt mit Öl oder als Kräuterbutter in den Formen einfrieren und nach Bedarf auftauen.
Schnellinfo einfrieren ohne Plastik:
- Brote und Brötchen in der Bäckertüte oder einem Bio-Baumwollbeutel lagern
- Frische Kräuter können mit Wasser, Öl oder Butter in Eiswürfelformen eingefroren werden
Das könnte Sie auch interessieren

Unverpackte Lebensmittel einkaufen und richtig lagern
Sie möchten in Zukunft nachhaltiger einkaufen? Mit unverpackten Lebensmitteln machen Sie einen Schritt zu mehr Nachhaltigkeit. Wir zeigen es Ihnen.

Einfrieren ohne Plastik mit diesen Alternativen
Einfrieren ohne Plastik: Entdecken Sie nachhaltige Alternativen wie Glas, Edelstahl und Wachstücher, um Lebensmittel umweltfreundlich frisch zu halten!
