Kühlen und Gefrieren
Kartoffel in Alufolie, daneben frischer Rosmarin und eine Gabel auf schwarzem Hintergrund.

Alufolie und Lebensmittel: nützlich oder schädlich?

Beim sommerlichen Grillabend ist der Gebrauch von Alufolie nicht selten: In Alufolie eingewickeltes Gemüse oder übriggebliebene Dips und Würstchen, die mit Alufolie abgedeckt im Kühlschrank landen. Praktisch ist die Alufolie ohne Frage, nicht ohne Grund ist sie seit Jahrzehnten sehr beliebt in der Küche. Aber sollte die Alufolie uneingeschränkt in der Küche eingesetzt werden? Wir haben nützliche Infos zu diesem Thema für Sie zusammengestellt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Alufolie wird aus dem Aluminiumerz Bauxit hergestellt, dessen Gewinnung flächenintensiv ist und giftige Rückstände („Rotschlamm“) hinterlässt.
  • Bevorzugen Sie beim Kauf recycelte Alufolie.
  • Aluminiumfolie ist undurchlässig für Sauerstoff und Feuchtigkeit.
  • Salz, stark saure und basische Stoffe sowie der Kontakt zu anderen Metallen fördern die chemische Korrosion der Alufolie und stellen somit gesundheitliche Risiken dar.
  • Alternativen zur Alufolie sind Frischhaltedosen, das Abdecken mit Tellern oder die Verwendung von Wachstüchern.
  • Grillschalen helfen, gesundheitsschädliche Stoffe zu reduzieren. Achten Sie bei Aluminiumschalen darauf, diese nicht mit Salz sowie sauren oder basischen Stoffen in Kontakt zu bringen.

Am Anfang war … Bauxit

In Alufolie eingewickelte Wraps mit Fleisch und Joghurtdip auf einem schwarzen Teller auf einem weißen Holztisch.

Bauxit ist ein Aluminiumerz, also ein metallhaltiges Mineral, das in der Erdkruste zu finden ist. In den großen Bauxitvorkommen in Australien, Westafrika oder China wird mithilfe großer Maschinen die Erdoberfläche abgetragen, um das Erz zu gewinnen. Wie bei allen nicht-erneuerbaren Rohstoffen ist der Vorrat unserer Erde begrenzt, so auch beim Aluminium-Rohstoff Bauxit. Dies, sowie der flächenintensive Abbau des Erzes und der entstehende „Rotschlamm“, der in Deponien eingelagert werden muss, sind Aspekte, die Umweltschützende immer wieder anmahnen, wenn es um Aluminium geht. Außerdem ist der Energieaufwand für die Gewinnung von Aluminium aus dem Bauxit-Erz sehr hoch: Nahezu 15.000 Kilowattstunden elektrischer Energie werden benötigt, um eine einzige Tonne Aluminium zu gewinnen.

Ein positiver Aspekt ist hingegen, dass Aluminium sich wunderbar recyceln lässt. Deshalb lautet unser erster Tipp: Wenn Sie Alufolie kaufen, achten Sie aus Umweltgründen darauf, auf Recycling-Alufolie zurückzugreifen. Eine sparsame Verwendung von Alufolie hilft außerdem, die Ressource Bauxit zu schonen.

Alufolienrolle, die auf einem weißen Hintergrund abgerollt wird

Aus der Erdoberfläche auf den Teller: die Alufolie

Das gewonnene Aluminium wird in Fabriken dünn gewalzt und erhitzt, bis wir die bekannte Alufolie erhalten. In der Lebensmittelverpackungsindustrie ist Aluminium sehr beliebt. Die Folie hat zwei wichtige Eigenschaften: Sie ist undurchlässig für Sauerstoff und Feuchtigkeit. Deshalb wird eine dünne Aluminiumschicht in vielen Verpackungen verwendet, um die Haltbarkeit von Lebensmitteln zu verlängern. Das gilt für Kaffeetüten, Tütensuppen, Chipstüten, Saftkartons und Konserven.

Sauerstoff und Feuchtigkeit sind äußerst wichtige Einflussfaktoren für den Verderb von Lebensmitteln, da Verderbsorganismen diese Faktoren für ihr Wachstum benötigen. Wenn wir ihnen also Sauerstoff und Feuchtigkeit vorenthalten, verlängern wir damit die Haltbarkeit der Lebensmittel. Außerdem verhindern wir Oxidationsvorgänge, die dafür sorgen, dass Lebensmittel ungenießbar werden. Umgekehrt hilft Alufolie auch, dass Feuchtigkeit nicht entweicht und zum Beispiel Fleisch saftig bleibt.

Wann wir lieber auf Alufolie verzichten sollten

Alufolie kann Lebensmittel länger frisch und aromatisch halten, birgt aber auch Risiken. Ein bekanntes Problem ist die Korrosion von Metallen. Bei Eisen sprechen wir von Rost, aber auch bei Aluminium tritt ein vergleichbarer Prozess auf. Unter bestimmten Umständen lösen sich Aluminiumbestandteile aus der Alufolie, die sich auf dem Lebensmittel ablagern können. Wenn wir das Lebensmittel dann zu uns nehmen, nehmen wir gleichzeitig das Aluminium in unseren Körper auf. Die gesundheitlichen Risiken, die damit einhergehen, sind noch nicht vollständig erforscht. Man diskutiert, ob unser Nervensystem davon beeinträchtigt wird und ob Fruchtbarkeit und Knochenentwicklung negativ beeinflusst werden. Da solch gravierende Folgen bislang nicht ausgeschlossen werden können, rät das Bundesinstitut zur Vorsicht und einem sachgemäßen Einsatz von Aluprodukten in Verbindung mit Lebensmitteln.

Salz, stark saure und basische Stoffe sowie Kontakt zu anderen Metallen fördern die chemische Korrosion der Alufolie. Ein Beispiel: Eine aufgeschnittene Zitrone in Alufolie zu verpacken ist keine gute Idee. Aber auch weniger offensichtlich saure Lebensmittel sollten nicht in die Metallfolie gewickelt werden. Zum Beispiel ein Stück Pizza mit Tomatensoße, gesalzene Speisen und Snacks mit direktem Folienkontakt. Außerdem sollte vermieden werden, Servierplatten aus Metall mit Alufolie abzudecken, denn auch so können sich Aluminiumionen aus der Folie lösen und ins Lebensmittel gelangen. Den Praxistest können Sie selbst durchführen: Lagern Sie eine aufgeschnittene Zitrone für einige Tage in Alufolie verpackt und Sie werden sehen, welchen Effekt die Säure auf die Folie hat.

Welche Alternativen zur Alufolie gibt es?

Wer Alufolie im Haushalt reduzieren möchte, hat viele Möglichkeiten. Frischhaltedosen sind der ideale Ersatz: Sie bieten die gleichen Vorteile wie Alufolie, wenn sie luftdicht verschließbar sind. Sie lassen kaum Feuchtigkeit aus der Dose entweichen, kaum Sauerstoff eindringen und halten die Lebensmittel so lange frisch. Außerdem können sie immer wieder aufs Neue genutzt werden und sind daher eine umweltfreundliche Alternative zur Alufolie.

Diese Old-School-Variante funktioniert auch: Einfach gekochte Speisen mit einem Teller abdecken und in den Kühlschrank stellen. Luftdicht ist diese Alternative zwar nicht, aber wenn Mahlzeitenreste ohnehin am nächsten Tag verspeist werden, dann ist dies eine einfache Möglichkeit.

Kennen Sie den Wachstuch-Trend? Wachstücher sind seit einigen Jahren eine Alternative zu Frischhalte- und Alufolie erhältlich. Diese praktischen Wachstücher können Sie aber auch selbst herstellen. Dazu ein gewaschenes Stück Baumwolle nehmen, kleine Stücke Bienenwachs darauf verteilen und – mit Backpapier geschützt – mithilfe eines Bügeleisens schmelzen. Sobald das Wachs wieder fest geworden ist, ist das selbstgemachte Wachstuch fertig. Nun eignet es sich als cleverer Ersatz für die Alufolie, um zum Beispiel ein Butterbrot einzuschlagen. Und eine tolle Geschenkidee ist ein selbstgemachtes Wachstuch obendrein.

Grillen auf Alubehältern – eine gute Idee?

Auf dem Holzkohlegrill wird Fleisch, Fisch oder Gemüse oft in Alufolie eingewickelt oder auf Aluschalen gelegt. Grillschalen helfen, dass Fett nicht in die Glut tropft. Dadurch werden gesundheitsschädliche Stoffe, die PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe), vermieden. Diese Stoffe sind krebserregend und sollten gemieden werden. Aluschalen sind zwar eine Lösung, aber gegrillte Speisen sollten erst nach dem Grillen gesalzen und mit Zitronensaft beträufelt werden. So wird die Freisetzung von Aluminiumionen aus der Folie oder den Schalen minimiert.

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