Spezialtiefbaumaschinen

Der Umsatz im Produktsegment Spezialtiefbaumaschinen bewegte sich im Geschäftsjahr 2023 auf Vorjahresniveau. Mit 395 Mio. € lag er lediglich 1 Mio. € oder 0,3 % unter dem Wert von 2022.

Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr

Umsatz in Mio. €
von 396
( - 0,3% ) 0
Investitionen in Mio. €
von 71
( - 12,7% ) 0
Beschäftigte
von 1.209
( + 6,9% ) 0

Umsatzanteile nach Absatzregionen

  1. Europäische Union
    34,9%
  2. Nordamerika
    28,4%
  3. Mittel- und Südamerika
    1,8%
  4. Nicht-EU-Länder
    10,1%
  5. Asien und Ozeanien
    11,9%
  6. Afrika / Naher und Mittlerer Osten
    12,9%

Volatiles Marktumfeld

Positive Auswirkungen auf die globale Baubranche resultierten 2023 insbesondere aus dem Infrastrukturbereich. Gleichzeitig stoppten die hohen Inflations- und Zinsraten sowie die damit einhergehenden Preissteigerungen vor allem die Investitionen im Wohnungsbau. Obwohl sich die Materialversorgung grundsätzlich verbesserte, war Liebherr im Produktsegment Spezialtiefbaumaschinen dennoch mit Engpässen einzelner Lieferanten konfrontiert, konnte aber fast an das Rekordjahr 2022 anknüpfen.

In den einzelnen Absatzregionen entwickelten sich die Geschäfte unterschiedlich. Moderate Rückgänge verbuchte Liebherr in Nord-, Mittel- und Südamerika sowie in der Europäischen Union. Trotz Wachstumsimpulsen, beispielsweise aus Rumänien und Italien, überwogen die rückläufigen Entwicklungen in mehreren Einzelmärkten. Umsatzsteigerungen verzeichnete Liebherr hingegen in den Nicht-EU-Ländern sowie in Asien und Ozeanien. Zuwächse konnten dort etwa in der Türkei und in Japan generiert werden. Auch in der Absatzregion Afrika / Naher und Mittlerer Osten war ein dynamisches Wachstum zu beobachten. Als besondere Treiber sind erfolgreiche Projekte in Saudi-Arabien und in den Vereinigten Arabischen Emiraten hervorzuheben.

Liebherr entwickelt kontinuierlich nachhaltige Spezialtiefbau-Lösungen, vor allem für urbane Regionen, zur Vermeidung von Treibhausgasen und zur Lärmreduktion.

Erweiterung der Anbauwerkzeuge-Reihe

2023 brachte Liebherr einige neue Anbauwerkzeuge für Spezialtiefbaumaschinen auf den Markt. Dazu gehörte der Hydraulikhammer H 10, der mit einer maximalen Schlagenergie von 120 kNm eine leistungsfähige Lösung für vielfältige Anwendungsbereiche bietet. Der H 10 kann etwa am neuen Rammgerät LRH 200 oder am Ramm- und Bohrgerät LRB 23 betrieben werden und ist auch für den Einsatz im Stahlwasserbau geeignet. Darüber hinaus präsentierte Liebherr für das Ramm- und Bohrgerät LRB 355.1 den neuen Rüttler LV 36. Der Hochfrequenzrüttler wurde speziell für alle gängigen Arten der Bodenverbesserung konzipiert und ist insbesondere zur Herstellung von Verdrängerpfählen wirtschaftlich einsetzbar, denn das Verfahren ermöglicht geringere CO₂-Emissionen bei der Herstellung von Gründungselementen, wie beispielsweise Schottersäulen. Für den Einsatz der Liebherr-Hämmer ohne Liebherr-Trägergerät wurde eine unabhängige Steuerung und Bedienkonsole entwickelt – das erlaubt Kunden eine flexible Nutzung ihres Anbauwerkzeuges.

Im Bereich Forschung und Entwicklung beschäftigte sich Liebherr mit verschiedenen Themen. Einer der Schwerpunkte lag auf der Ermittlung und Analyse von Treibhausgasemissionen innerhalb des gesamten Produktlebenszyklus diverser Gerätetypen. Die umfassende Bilanz und die Erhebung möglicher Dekarbonisierungsmaßnahmen bieten die Grundlage, um entsprechende Strategien und Reduktionsziele zu entwickeln. Im Bereich alternativer Antriebe erweiterte Liebherr die elektrisch betriebene Unplugged-Serie um neue Produkttypen. Darüber hinaus wurden unterschiedlichste Technologieprojekte voran- getrieben, wie etwa die Simulation von Grab-, Bohr- und Fräsprozessen.

Trotz instabiler Rahmenbedingungen sowie Unsicherheiten rechnet Liebherr für das Produktsegment Spezialtiefbaumaschinen mit einer positiven Entwicklung für 2024.