Sie sind hier
Globale Website: Produkte & Services für Republik Korea
Andere Webseiten für Republik Korea
Neue Antriebskonzepte erfordern Getriebe mit höherer Leistungsdichte, nicht nur in der Elektromobilität. Immer häufiger kommen daher Planetengetriebe zum Einsatz, die bei geringerem Volumen eine höhere Übersetzung ermöglichen. Die Möglichkeiten zum Anfasen der dafür erforderlichen Innenverzahnungen waren allerdings bislang limitiert.
„In der Industrie bestand der Wunsch nach wirtschaftlichen und hochqualitativen Anfas-Lösungen für Innenverzahnungen. Diese schienen aber bisher nahezu unmöglich zu realisieren“, beschreibt Dr. Oliver Winkel, Leiter Anwendungstechnik bei der Liebherr-Verzahntechnik GmbH, die Ausgangslage. Jetzt hat das Unternehmen als erster Anbieter eine Maschine präsentiert, die genau dies leistet: mittels einer spanenden Methode eine definierte, exakte Fase an ein Hohlrad zu bringen – und zwar hauptzeitparallel und hochpräzise. So werden zuvor entstandene Grate entfernt und gleichzeitig die Stirnkanten gebrochen, was optimale Voraussetzungen für die Montage, das Einsatzverhalten oder eine etwaige nachfolgende Hartfeinbearbeitung schafft.
Modulares Maschinenkonzept mit Pick-up-Spindel
Möglich wird dies durch das modulare Maschinenkonzept von Liebherr, das die Integration der ChamferCut-Einheit in die Maschine erlaubt. Die Anfaseinheit ist rechtwinklig zur Hauptbearbeitung angeordnet und wird durch einen Ringlader bestückt. Für die speziellen Anforderungen an das Anfasen der Innenverzahnung entwickelte Liebherr eine neuartige Pick-up-Spindel, die das Werkstück anhebt und so die gratbehaftete Unterseite der Innenverzahnung für das ChamferCut-Werkzeug zugänglich macht. „Darin liegt unsere Stärke – innovative Lösungen und neue Maschinenkonzepte für neue Bauteilanforderungen zu entwickeln.
Das Knowhow war da, und die erste Kundenanfrage brachte den Stein ins Rollen: Uns bot sich die Möglichkeit, eine Maschine dafür zu realisieren“, erzählt Winkel. Die Wälzschälmaschine mit integrierter Anfaseinheit ist bereits bei einem namhaften Getriebehersteller in Betrieb.
Bewährte ChamferCut-Werkzeuge von LMT Fette
„Der Werkzeughersteller LMT Fette, der uns exklusiv mit ChamferCut-Werkzeugen beliefert, hatte die Werkzeuge für das Anfasen von Innenverzahnungen (ChamferCut-IG: Internal Gear) im Programm. Wir haben dann sozusagen die Maschine dazu entwickelt und gebaut“, berichtet Winkel weiter. „Der Kunde kam auf uns zu, weil er gute Erfahrungen mit unseren Wälzschälwerkzeugen gemacht hatte und uns die Lösung für seine Anforderung zutraute.“ Weiteres Novum der Maschine: Sie erlaubt auch die saubere und umweltfreundliche Trockenbearbeitung beim Wälzschälen und Anfasen. Damit bietet Liebherr eine Maschine zur wirtschaftlichen und serientauglichen Herstellung von Innenverzahnungen mit definierter Fase.
Mit unserem Maschinenkonzept ist es uns gelungen, eine innovative Lösung für die Bauteilanforderungen aktueller und zukünftiger Planetengetriebe zu entwickeln.
Flexibel: eine Maschine, zwei Technologien
Aber auch für einen Wechsel zwischen großen und kleinen Losgrößen bei einer höheren Teilevarianz eignet sich die Maschine. Der Wechsel auf das FlexChamfer-Verfahren, bei dem die Fase CNC-gesteuert mit Standard-Schaftfräsern erzeugt wird, ist mit einer einfachen Umschaltung der Steuerung problemlos möglich und eröffnet größtmögliche Flexibilität in der Anwendung. „Man muss nur den Bearbeitungskopf umrüsten und zwischen den Software-Programmen wechseln. Also erhält man praktisch eine Maschine mit zwei Technologien und kann so Großserien, aber auch Prototypen und Kleinserien wirtschaftlich und effizient fertigen“, so Martin Schwarzmann, Produktmanager für Verzahntechnik.
ChamferCut-IG auch als Stand-alone-Lösung
Auch als Stand-alone-Lösung lässt sich die ChamferCut-Technologie für das Anfasen von Innenverzahnungen in bestehende Produktionsprozesse integrieren. Die Anfas-Maschinen der LD-Baureihe sind wahlweise für Trocken-oder Nassbearbeitung ausgelegt und können mit verschiedenen Automatisierungsmöglichkeiten kombiniert werden. „Mit unserem Maschinenkonzept ist es uns gelungen, eine innovative Lösung für die Bauteilanforderungen aktueller und zukünftiger Planetengetriebe zu entwickeln“, fasst Winkel zusammen.
