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Wasser, das zum Wasser geht: Das bedeutet der Name „Paraguay“ in der Sprache der Ureinwohner, Guaraní. Dabei hat der Staat im Herzen Südamerikas keinen direkten Zugang zum Meer. Umso wichtiger ist der Río Paraguay als längster und größter Fluss des Landes. Er gehört zu den bedeutendsten Handelsrouten der Region. Doch wie genau gelingt es, den Binnenstaat mit der Welt zu verbinden? Und welche Rolle spielen dabei die maritimen Krane von Liebherr?
Wie eine Schlange windet sich der Río Paraguay über 2.500 Kilometer durch die tropische und subtropische Landschaft: Seine Quelle liegt im gebirgigen Pantanal in Brasilien. Nachdem er eines der größten Binnenland-Feuchtgebiete der Welt durchquert, durchfliest er Paraguay in Nord-Süd-Richtung bis er schließlich in Argentinien in den Atlantik mündet. Aber auch vor Ort in den kleinen paraguayischen Dörfern, in denen das Thermometer im Sommer gerne auch mal 45 Grad Celsius anzeigt, spielt der Fluss eine entscheidende Rolle. Das Wasser ist hier nicht nur Sehnsuchtsort. Es ist elementar für die Versorgung der Menschen. Geschäftig geht es daher an den Ufern und auf dem Fluss zu, kleine Kähne sind ebenso unterwegs wie Schnellboote. Vielerorts warten die Menschen am Flussufer auf das Marktschiff, das Bananen und Kartoffeln, Möbel und Motorräder transportiert. Auch Passagiere sind an Bord und oft tagelang unterwegs, um in der Stadt Bankgeschäfte oder Behördengänge zu erledigen. Wenn die Reise über das Land zu beschwerlich und zu lang ist, ergattern Einheimische und Weltenbummler zwischen den Kisten und Säcken eine Hängematte oder schlafen auf dem Boden. Tagsüber warten sie auf den nächsten Hafen. Auch wenn es nicht sehr bequem scheint, gilt das Schiff als das beste Verkehrsmittel. Denn die Straßen sind vielerorts in einem schlechten Zustand und die Fortbewegung über das Wasser ist oftmals die schnellste und einfachste Option.
Paraguay zählt weltweit zu den größten Exporteuren von Sojabohnen, Korn, Fleischwaren und Bio-Zucker. Außerdem ist das Land einer der größten Energieexporteure der Welt. Die meisten dieser Exporte werden über den Wasserweg in Richtung Norden nach Brasilien oder in Richtung Süden zum Hafen von Montevideo und Buenos Aires und weiter zu den Abnehmerländern in aller Welt transportiert
Auch für das moderne Paraguay ist der Fluss von hoher Bedeutung. Denn es ist unerlässlich, sich über den Wasserweg mit dem internationalen Handel und so mit dem Rest der Welt zu verbinden. Der Río Paraguay bildet zusammen mit dem ebenfalls in Brasilien entspringenden Río Paraná eine der ausgedehntesten Wasserstraßen der Welt. Fast der komplette Gütertransport läuft über den Schiffsweg.
Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, muss der Austausch von Waren zwischen Wasser und Land daher so effizient wie möglich erfolgen. Umgeschlagen wird dabei alles von Lebensmitteln über Konsumgüter bis hin zu wichtigen Rohstoffen für die Industrie der Region. Das erfordert modernste Hafentechnik, vor allem im Hinblick auf Container-Transporte. Einer, der sich damit auskennt wie kein anderer, ist Ricardo dos Santos. Er ist Hafenbetreiber der Terports San Antonio und Villeta, den modernsten Container-Terminals am Río Paraguay. Die Lage von Terport Villeta macht das Terminal zur ersten Anlaufstelle für alle Im- und Exporte in der Region rund um die Hauptstadt Asunción. „Deshalb ist der Hafen 365 Tage im Jahr geöffnet“ berichtet dos Santos. „Selbst bei niedrigem Wasserstand kann der Betrieb aufrecht erhalten werden“ erzählt der erfahrende Terminalbetreiber stolz.
Insgesamt läuft jährlich mehr als 50 Prozent des gesamten paraguayanischen Containertransportes über Terport Villeta. Um diese Menge an Umschlag zwischen Fluss und Land, zwischen Terminal und Schiff, zu bewältigen, setzt dos Santos auf eine hoch moderne Ausrüstung am Terminal: Auf maritime Krane von Liebherr – genau genommen auf zwei Krane des Typs FCC 280. Dank ihres kompakten Designs füllen sie optimal den begrenzten Raum. Darüber hinaus können, dank der Ausladung von 38 Metern, Schiffe bis zu Panamax-Breite bzw. acht Containerreihen effizient be- und entladen werden.
Und nicht zuletzt sind die Krane sehr schnell – jeder von ihnen schlägt bis zu 25 Container in der Stunde um. Für das Terport-Terminal in Villeta bedeutet das einen Umschlag von bis zu 50 Containern pro Stunde.
Für Paraguay ist es entscheidend, die bestmögliche Lieferkette für den Im- und Export zu haben, um wettbewerbsfähig mit Ländern zu sein, die über einen Zugang zum Meer verfügen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist Terport Pionier darin, neue und innovative Technologien zu nutzen.
Eine Erfolgsgeschichte, die noch nicht zu Ende ist. So plant Ricardo dos Santos in den nächsten Jahren, zwei weitere Liebherr Krane anzuschaffen. "In den letzten Jahren entstanden viele Produktionsanlagen hier in Paraguay. Vor allem um den brasilianischen Markt zu bedienen. Rohwaren aus Asien kommen flussaufwärts entlang des Paraná-Flusses, werden in Paraguay weiterverarbeitet und das Endprodukt, von Automobilteilen bis hin zu Kleidung, wird nach Brasilien exportiert" erklärt Santos, der die Bedeutung und das Potenzial des Hafens für ganz Paraguay früh erkannt hat.
Denn Paraguay ist ein Land im Wachstum. Eines, das die Ressourcen, die vor Ort zur Verfügung stehen, zu nutzen weiß: mit dem Wasser des Río Paraguays als Weg in die Welt.