Pressemitteilungen | 11.04.2016 Bauma 2016: Liebherr zeigt in Halle A4 wirtschaftliche Lösungen für Windensysteme

  • Liebherr bietet einzelne Komponenten und Systemlösungen für Hubsysteme
  • Komponenten für unterschiedlichste Integrationsmöglichkeiten vom Getriebe bis zum Hubsystem verfügbar

Liebherr entwickelt Komponenten für verschiedene Integrationsgrade, vom Planeteneinschubgetriebe bis hin zum kompletten Hubsystem. Alle relevanten Bauteile sind aus eigener Entwicklung und Produktion und daher perfekt aufeinander abgestimmt. Mit dem neuen Windensystem DEW550/1916 zeigt Liebherr auf der Bauma 2016 in Halle A4 ein Beispiel für ein vollständiges Hubsystem.

Liebherr entwickelt und fertigt zentrale Komponenten für Hubsysteme wie Seiltrommel, Getriebe, Motor und Steuerungstechnik. Die Bauteile sind daher perfekt aufeinander abgestimmt und dem jeweiligen Bedarf entsprechend variabel kombinierbar. Je nach Anforderung kann der Kunde flexibel aus verschiedenen Integrationsgraden wählen. Vom Planeteneinschubgetriebe bis hin zum kompletten Hubsystem bietet Liebherr alle Zwischenvarianten. Zudem sind viele Optionen verfügbar – eine Endabschaltung der Hardware ist ebenso möglich wie eine sekundäre Sicherheitsbremse, der Antrieb kann sowohl elektrisch als auch hydraulisch erfolgen. Alle Komponenten sind im langjährigen Einsatz anwendungserprobt.

Das auf der Bauma 2016 vorgestellte neue Windensystem DEW550/1916 ist beispielsweise als vollständiges Hubsystem konzipiert und kann als Black Box in eine Anwendung integriert werden. Die Winde überzeugt vor allem durch ihre kurze Montagezeit: Einzelkomponenten wie Motor, Bremse und Getriebe sind bereits vormontiert. Die DEW550/1916 besteht aus einer Seilwinde mit in die Trommel eingeschobenem Planeteneinschubgetriebe mit hoher Drehmoment-Dichte, elektrischem Motor, Hilfsmotor, Bremse und Schaltanlage. Ihr spezifisches Einsatzgebiet sind Ship-to-Shore-Krane, bei denen sie für die präzise Positionierung des Derrickauslegers sorgt. Ähnliche Hubsysteme bietet Liebherr auch für weitere Anwendungen an. Das Spektrum umfasst beispielsweise Turmdrehkrane, Tiefbau- und Bohrgeräte oder Hebezeuge in der Stahl- und Rohstoffindustrie sowie für den Bergbau.

Ein Prinzip – viele Möglichkeiten

Die Auslegung der Windensysteme erfolgt stets nach demselben Prinzip: Die Basis bilden die Seilzugkraft und die Hubgeschwindigkeit, die die erforderliche Leistung und den Seildurchmesser vorgeben. Konzipiert sind koaxiale Windensysteme von Liebherr für Hubgeschwindigkeiten von bis zu 100 m/min und Seilzugkräfte zwischen 30 kN und 700 kN, wobei im Sonderfall auch schon Seilzugkräfte von bis zu 2.700 kN realisiert wurden.

Das Getriebe wird aus dem Liebherr-Produktkatalog für Planeteneinschubgetriebe (PEG) ausgewählt. Die Getriebe-Größe wird unter anderem vom erforderlichen Drehmoment, der Triebwerksgruppe, aber auch der Anzahl der Lasthübe über die Lebensdauer der Winde hinweg bestimmt. Da neben dem Getriebe auch Windenrahmen und Seiltrommel inklusive Verrillung vollständig intern berechnet, konstruiert und produziert werden, kann Liebherr seinen Kunden eine hohe Flexibilität bieten.

Für elektrisch angetriebene Winden werden kompakte, luftgekühlte Asynchron-Kurzschlussläufermotoren von Liebherr verwendet. Diese Elektromotoren sind erhältlich im Leistungsbereich von 4 kW bis 1.500 kW und für den Einsatz unter härtesten Bedingungen ausgelegt. Bei den selbst entwickelten Schaltanlagen bietet Liebherr dank jahrzehntelanger Erfahrung ein weites Produktspektrum für unterschiedliche Anwendungsbereiche. Die Ausführung ist gemäß länderspezifischer Vorgaben auch sicherheitsgerichtet nach EN ISO 13849 möglich.

Auf Kundenwunsch führt Liebherr eine Abnahme mit den gängigen Klassifizierungsgesellschaften durch.

Skipwinden im Dauerbetrieb

Neben Projektwinden entwickelt Liebherr individuell mit den Anwendern auch Seilwinden-Baukästen, mit denen der Kunde die Winden für seine Geräte flexibel und ohne lange Entwicklungszeiten an verschiedene Bedürfnisse anpassen kann. Bereits erfolgreich im Einsatz befindet sich solch ein Windensystem-Baukasten bei der Maerz Ofenbau AG, einem weltweit operierenden Hersteller von Kalköfen. Für die Winde, die den Skipkübel zum Befüllen des Ofens nach oben zieht, entwickelte Liebherr gemeinsam mit dem Ofenhersteller einen Baukasten für drei verschiedene Leistungsklassen. Die Winden unterscheiden sich neben der Leistungsklasse auch durch ihren Aufstellort: Dieser kann unten, in der Mitte oder oben am Ofen liegen. Mit einer 3x3-Matrix, also neun verschiedenen Windensystemen, werden somit nahezu alle Kalköfen des Unternehmens effizient ausgestattet. Dabei sieht der Windenbaukasten für Maerz Ofenbau pro Leistungsklasse jeweils nur einen Schaltschrank, ein Getriebe, einen Motor und einen Seildurchmesser vor. Die Seiltrommeln unterscheiden sich lediglich in ihrer Länge.