Komponenten

News | 10.04.2025

Daniel Bachmann beantwortet auf der Bauma drei Fragen zu dem digitalen Portfolio des Produktsegmentes Komponenten

Daniel Bachmann, Leiter des Bereiches digitale Produkte und Dienstleistungen, ist seit drei Jahren bei Liebherr tätig und betreut das Portfolio der digitalen Produkte und dazugehörigen Dienstleistungen des Produktsegments Komponenten. An seiner Arbeit schätzt er die Mischung aus Tradition und Innovation, die oft zu einzigartigen Maschinen und Lösungen führt. In diesem Jahr wird er zum zweiten Mal auf der Bauma für Liebherr am Messesand stehen, wo er am Messestand der Komponenten 326 in Halle A4 anzutreffen ist.

Welche digitalen Themen beschäftigen Sie in Ihrem Beruf aktuell am meisten?

Üblicherweise hört man an dieser Stelle nun „KI“ – natürlich ein Megatrend, der vieles verändern wird. Allerdings beschäftige ich mich aktuell eher mit der Herausforderung, an die richtigen Daten zu kommen und diese sinnvoll nutzen zu können.

Denn schon immer gilt, ohne Zugriff auf die Daten einer Komponente, einer Maschine oder gar eines kompletten Ökosystems wie einer Baustelle, lassen sich keine Informationen mit Mehrwert generieren oder die richtigen Handlungen daraus ableiten.

Deshalb beschäftigen wir uns mit einer system- und herstellerübergreifende Datenverfügbarkeit. Zwar etablieren sich langsam Standards wie MIC 4.0/ISO 15143-3 oder AEMP 2.0, dennoch müssen wir m.E. für eine wirklich vernetzte Baustelle in föderierten Datenräumen, in unserem Kontext, dem „Betriebssystem“ der Baustelle von morgen, denken. Was bedeutet das genau? Viele Unternehmen nutzen heute Unmengen von Daten, bislang allerdings meist innerhalb firmeninterner Silostrukturen. Föderierte Datenräume sollen helfen, durch kontrollierten Datenaustausch mit Dritten ungenutzte Potenziale zu erschließen. So können z.B. Logistikprozesse über Dienstleister und Gewerke und deren Maschinen hinweg dargestellt, überwacht und zunehmend automatisiert werden. Daher beobachten wir viele Initiativen und nehmen an unterschiedlichen Projekten teil.

Welche Rolle spielen vernetzte Komponenten in der modernen Baumaschinenwelt?

Vernetzte Komponenten sind entscheidend, da sie durch integrierte Sensoren kontinuierlich Daten generieren. Diese Daten ermöglichen es uns, nützliche Informationen zu extrahieren und in Echtzeit zur Verfügung zu stellen, was die Entscheidungsfindung und die Effizienz der Arbeitsprozesse verbessert. Darüber hinaus können wir aus vergangenen Sachverhalten lernen und dies für eine präzisere Planung der Zukunft nutzen.

Nehmen wir beispielsweise den Energiebedarf auf einer zukünftigen Baustelle. Der immer höhere Bedarf an elektrischer Energie, kombiniert mit dem nur langsamen Ausbau der Verteilnetze, stellt Bauunternehmungen zunehmend vor immer komplexere Herausforderungen. Und hier kommen unsere digitalen Lösungen ins Spiel. Diese Softwaretools können einer größeren Nutzeranzahl zur Verfügung gestellt werden, um das bestehende Expertenwissen greifbar und anwendbar zu machen.

Denn je mehr Daten während der Nutzung gesammelt werden können, desto treffsicherere Prognosen können generiert und Szenarien automatisch errechnet werden. Dies schafft Planungssicherheit und stellt einen rechtzeitigen, reibungslosen und energie- und kostenoptimierten Ablauf der Baustellen sicher.

Frage zum Energiebedarf dazu: Liebherr stellt auf der Messe ein Planungstool vor, mit dem die elektrische Versorgung von Baustellen sichergestellt werden kann. Wieso ausgerechnet so ein Tool?

Der erste Schritt zu einer Steuerung der Energieverbräuche ist nach unserer Erkenntnis eine stringente Planung der Energiekonsumenten, also der Baumaschinen, sowie ein Durchspielen unterschiedlicher Versorgungsoptionen. Auch wenn Baustellen temporärer Natur sind, müssen die Energieverbräuche sorgfältig geplant werden. Dies zahlt sich auch schon heute aus und wird sich mit zunehmender Elektrifizierung der Baumaschinen und den damit stark steigenden elektrischen Energiebedarf als immer notwendiger erweisen.

Kontakte

Alexandra Nolde

Liebherr-Components AG