Geschäftsbericht 2024
Turmdrehkrane
Im Produktsegment Turmdrehkrane erzielte Liebherr einen Umsatz von 315 Mio. €, was einem Minus von 195 Mio. € oder 38,2 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Umsatz in Mio. € von 510 - 38,2% |
Beschäftigte von 2.630 - 4,4% |
Umsatzanteile nach Absatzregionen
55,9%
Europäische Union
15,6%
Nicht-EU-Länder
6,0%
Nordamerika
1,6%
Mittel- und Südamerika
13,0%
Asien und Ozeanien
7,9%
Afrika / Naher und Mittlerer Osten

Positives Wachstum in Schwellenländern
Der weltweite Bausektor weist trotz anhaltender Inflation und restriktiver Geldpolitik eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit auf. Hierbei zeigten die Schwellenländer ein deutlich besseres Wachstum als die fortgeschrittenen Volkswirtschaften. Insbesondere in Europa ist die Bauproduktion rückläufig. Die Herausforderungen im Wohnungsbau, die durch hohe Inflationsraten, steigende Zinsen und einen Rückgang der Baugenehmigungen verstärkt werden, sind besonders gravierend. Insgesamt bleibt die Bauindustrie in den Schwellenländern jedoch auf Wachstumskurs, was auf eine diversifizierte Nachfrage in den Bereichen Infrastruktur und Energie zurückzuführen ist.
Die Entwicklung des Marktumfelds spiegelt sich in den Geschäftsergebnissen des Produktsegments wider. In der Europäischen Union, der Hauptabsatzregion, war weiterhin ein Abwärtstrend zu verzeichnen. Insbesondere in Deutschland und in den Niederlanden waren die Umsatzrückgänge gravierend. Rückläufig entwickelten sich auch die Märkte in den Nicht-EU-Ländern sowie Nordamerika. Vor allem in den USA musste ein massiver Umsatzrückgang hingenommen werden. Ebenso wie in der Region Mittel- und Südamerika. Führte in der Region Afrika / Naher und Mittlerer Osten der Abschluss eines Projektes im Vorjahr zu einer Sonderkonjunktur, ging der Umsatz in 2024 wieder auf ein entsprechend niedrigeres Niveau zurück. Erfreulich entwickelte sich dagegen das Geschäft in der Absatzregion Asien und Ozeanien. Besonders Australien konnte sein Vermietgeschäft weiter ausbauen.
Ein entscheidender Schritt in Richtung ‚Industrie 4.0‘ im Baustelleneinsatz ist eine über alle Produktbereiche hinweg durchgängige Betrachtung der Prozesskette.
Weichenstellung für die Baustelle 4.0
Das abgelaufene Geschäftsjahr stand im Zeichen bedeutender Portfoliooptimierungen. Im Bereich der Verstellauslegerkrane wurden die neuen Modelle NC-LH 12-55 und 195 HC-LH 6/12 mit einem innovativen Hydraulikkonzept vorgestellt. Ein weiterer Produktlaunch war der 440 HC-L, der durch eine signifikante Traglaststeigerung überzeugt.
Bei den Untendrehern wurden die Krane der L-Baureihe mit der neuen Kransteuerung Tower Crane OS 2 präsentiert. Diese Steuerung bietet nicht nur eine Vereinheitlichung von Funktionen und Bauteilen, sondern auch das erste aktive Assistenzsystem Sway Control zur Lastpendeldämpfung.
Im Bereich der Mobilbaukrane wurde der MK 120-5.1 als ideale Ergänzung zwischen den Modellen MK 88-4.1 und MK 140-5.1 eingeführt, um den spezifischen Kundenwünschen gerecht zu werden.
Ein entscheidender Schritt in Richtung „Industrie 4.0“ im Baustelleneinsatz ist eine über alle Produktbereiche hinweg durchgängige Betrachtung der Prozesskette. Vor diesem Hintergrund wurde 2024 intensiv an der Zukunftsfähigkeit der Produkte des Segments gearbeitet. Jedes neu in Serie überführte Produkt, wie die neuen L- Krane mit ihren verfügbaren Assistenzsystemen, erfüllt bereits die Anforderungen zur Sicherheits- und Effizienzsteigerung auf der Baustelle.
Um diese Themen auf einer soliden Wissensbasis zu verankern, wurde der Austausch mit renommierten Forschungseinrichtungen und Universitäten in Deutschland weiter intensiviert. Das starke Netzwerk unterstützt die Innovationskraft von Liebherr und treibt die Entwicklung zukunftsweisender Lösungen voran.
Auf das Geschäftsjahr 2025 blickt Liebherr im Produktsegment Turmdrehkrane eher verhalten.