Geschäftsbericht 2024
Spezialtiefbau
Im Produktsegment Spezialtiefbau verbuchte Liebherr im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von 399 Mio. €, was einer leichten Steigerung um 4 Mio. € oder 1,0 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Umsatz in Mio. € von 395 + 1,0% |
Beschäftigte von 1.293 + 6,0% |
Umsatzanteile nach Absatzregionen
32,0%
Europäische Union
11,3%
Nicht-EU-Länder
25,6%
Nordamerika
2,5%
Mittel- und Südamerika
13,3%
Asien und Ozeanien
15,3%
Afrika / Naher und Mittlerer Osten

Differenzierte Entwicklung der Regionen
Die globalen Wachstumsaussichten für die Bauindustrie zeigten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich reduziert. Die Sektoren Infrastruktur sowie Energie- und Versorgungswirtschaft profitierten von Konjunkturprogrammen.
Die Umsätze im Produktsegment Spezialtiefbau spiegeln die gesamtwirtschaftliche Lage wider und zeigen eine differenzierte Entwicklung in den verschiedenen Regionen. Nordamerika ist nach wie vor einer der wichtigsten Absatzmärkte, auch wenn sich dieser im Vergleich zum Vorjahr etwas verhaltener zeigte. Hier konnte nur Kanada mit einem Umsatzplus abschließen. Europa bleibt ein sehr wichtiger Markt und speziell in Deutschland konnte ein erfreuliches Wachstumsplus erzielt werden. In den Nicht-EU Ländern hebt sich besonders die Schweiz positiv hervor. Auch in der Region Afrika / Naher und Mittlerer Osten gab es vor allem aufgrund großer Infrastrukturprojekte ein dynamisches Wachstum. Für Mittel- und Südamerika konnte ebenfalls ein Umsatzplus festgestellt werden. Die Region Asien und Ozeanien entwickelte sich vor allem durch Hongkong erfreulich.
Liebherr investierte vor allem in die Weiterentwicklung alternativer Antriebstechnik und die Analyse von Treibhausgasemissionen.
Neues Trägergerät für Schlitzwandarbeiten
Im abgelaufenen Geschäftsjahr präsentierte Liebherr eine Reihe innovativer Produkte und Technologien in verschiedenen Bereichen. Im Spezialtiefbau wurde das Portfolio um das neue Trägergerät LBX 600 erweitert, das speziell für Schlitzwandarbeiten konzipiert ist. Diese kompakte Single-Purpose-Maschine erfüllt vor allem die Anforderungen von Baustellen im urbanen Bereich und ist durch das modulare Auslegersystem besonders flexibel einsetzbar. Zudem wurde eine batterieelektrische Variante eingeführt, die geräuscharm und emissionsfrei arbeitet.
Für die Seilbagger wurde die bewährte Freifall-Automatiksteuerung weiter optimiert, um die dynamische Bodenverdichtung zu unterstützen. Bei dieser Anwendung wird eine Fallplatte aus großer Höhe auf den zu verdichteten Baugrund fallen gelassen.
Liebherr investierte vor allem in die Entwicklung alternativer Antriebstechnik und neuer Lösungen im Bereich der Elektrifizierung wie auch in verschiedene Assistenzsysteme und in die Analyse von CO2-Fußabdruck-Berechnungen. Der Product Carbon Footprint (PCF) umfasst die Summe der Treibhausgasemissionen, von der Gewinnung des Rohstoffs über die Herstellung und Verwendung des Endprodukts bis hin zur Entsorgung oder zu seinem Recycling. Ebenfalls werden die Kraftstoffe und Flüssigkeiten, welche in alle Phasen des Lebenszyklus verwendet werden, betrachtet. Die Berechnungen stehen im Einklang mit dem Greenhouse Gas Protocol Product Lifecycle Accounting Reporting Standard und bauen auf den Prinzipien und Anforderungen der ISO Normen 14040:2006 und 14044:2006 auf.
Trotz der geopolitischen Spannungen und volatilen Märkte rechnet Liebherr für das Produktsegment Spezialtiefbau 2025 mit einer Umsatzsteigerung.