Firmengruppe

Betontechnik

Im Produktsegment Betontechnik verbuchte Liebherr im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von 238 Mio. €, was einem Rückgang von 64 Mio. € bzw. 21,5 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr

Umsatz in Mio. €

von 302

- 21,2%

Beschäftigte

von 1.842

- 10,7%

Umsatzanteile nach Absatzregionen

  • 37,8%

    Europäische Union

  • 16,4%

    Nicht-EU-Länder

  • 8,4%

    Nordamerika

  • 11,3%

    Mittel- und Südamerika

  • 6,4%

    Asien und Ozeanien

  • 19,7%

    Afrika / Naher und Mittlerer Osten

Herausfordernde Bedingungen

Gemäß dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau schrumpfte der weltweite Absatz von Baumaschinen im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr leicht. Ein starker Rückgang ist im für das Produktsegment wichtigen Markt Europa festzustellen. Ein Grund liegt im rückläufigen Wohnungsbau, besonders auch in Deutschland. In Nordamerika zeigt sich diesbezüglich ein ähnliches Bild, da hohe Zinsen Bauvorhaben erschwerten. In der Region Afrika / Naher und Mittlerer Osten, in Teilen Asiens und in Südamerika stieg der Absatz von Baumaschinen, wobei laut Prognosen in Asien und Afrika zukünftig die höchsten Wachstumsraten in der Zementproduktion zu verzeichnen sein werden.

Im Produktsegment Betontechnik entwickelten sich die Geschäfte in den Absatzregionen unterschiedlich. Trotz schwieriger Bedingungen stieg in Nordamerika der Umsatz, Haupttreiber waren die USA. Aufgrund guter Geschäfte in Brasilien und der Dominikanischen Republik erreichte Liebherr in Mittel- und Südamerika ebenfalls ein Umsatzplus. In den Absatzregionen Afrika / Naher und Mittlerer Osten sowie Asien und Ozeanien entwickelten sich die Umsätze negativ. Gleiches gilt für Europa, unter anderem aufgrund des rückläufigen Wohnungsbaus.

Trotz herausfordernder Bedingungen entwickelt Liebherr seine Produktpalette konstant weiter, um sich auf neue Marktanforderungen einzustellen und den Kunden zuverlässige Produkte und Systeme zu bieten.

Fokus auf Entwicklung und neue Produkte

Im Berichtsjahr schritt die Markteinführung der neuen Betomix- und Mobilmix-Mischanlagen weiter erfolgreich voran. Beispielhaft zu nennen sind hier die Einführungen der neuen Liebherr-Mobilmix 3.0 im Vereinigten Königreich sowie der neuen Betomix-Generation auf dem amerikanischen Markt.

Im Produktbereich der Betonpumpen wurde im Zuge der Markteinführung der Autobetonpumpe 31 XXT die aktuelle Steuerung um die neue LiDriveIn-Funktion erweitert. Diese erlaubt der 31 XXT auf Baustellen mit niedrigen Deckenhöhen zu arbeiten. Weiter wurde die Entwicklung der vollumfassenden Steuerungsarchitektur LiPS 1.0 vorangetrieben. Diese wird ab 2026 in neuen sowie auch in mehreren bestehenden Baureihen Einzug halten. Liebherr konnte zudem die neue Großmastpumpe 56 XXT in die Felderprobung überleiten.

Bedeutende Fortschritte erzielte Liebherr im Bereich der Fahrmischer. Der erste Prototyp einer neuen Generation wurde aufgebaut und Ende des Berichtsjahrs in die Feldtestphase überführt. Weiter wurde eine neu entwickelte modulare Steuerungsarchitektur auf nahezu alle konventionellen, hydraulisch angetriebenen Fahrmischer-Modelle ausgerollt. Ein zentrales Element im Berichtsjahr war die Entscheidung, die Entwicklung hybridelektrischer Fahrmischer zugunsten vollelektrischer Antriebstechnologien einzustellen. Diese Neuausrichtung entspricht den neuesten Marktanforderungen und unterstreicht das Engagement von Liebherr, aktiv zur CO2-Reduktion und zur Erreichung globaler Klimaziele beizutragen.

Um die Produktionskapazitäten in der Betontechnik für Märkte in Asien und im Nahen Osten zu bündeln und auszuweiten, hat die Firmengruppe im Berichtsjahr entschieden, die Produktions- und die Vertriebsaktivitäten der chinesischen Gesellschaft Xuzhou Liebherr Concrete Machinery Co., Ltd. zur Liebherr (Thailand) Co., Ltd. in Rayong zu verlagern.

Im Produktsegment Betontechnik blickt Liebherr einem herausfordernden Jahr entgegen und geht von einer Seitwärtsbewegung aus. Erst ab 2026 wird eine Entspannung der Lage erwartet.