Geschäftsbericht 2020
Weltmarkführer bei Hydroseilbaggern
Die Spezialtiefbaubranche entwickelte sich im vergangenen Jahr rückläufig. Besonders deutlich war dies im Bereich der Ramm- und Bohrgeräte zu beobachten, während der Rückgang bei den Hydroseilbaggern weniger stark ausfiel. Die Branche war einer insgesamt schwierigen Marktlage ausgesetzt. Dennoch blieben die Marktanteile im Spezialtiefbau stabil. Liebherr konnte seine Position als weltweiter Marktführer für Hydroseilbagger behaupten.
In Nordamerika, dem für das Produktsegment wichtigsten Absatzmarkt, konnte Liebherr auch im Jahr 2020 einen deutlichen Zuwachs verbuchen, der von erfreulichen Ergebnissen in den USA getrieben wurde. Die Umsätze in den Nicht-EU-Ländern stiegen, in der Türkei konnte Liebherr im Vergleich zum Vorjahr zulegen. In der Europäischen Union kam es vor allem in Deutschland und Frankreich zu größeren Rückgängen. Rückläufig war die Entwicklung auch in Asien und Ozeanien, Afrika und dem Nahen und Mittleren Osten sowie in Mittel- und Südamerika.
Baumaschinen bewegen sich künftig in einer digitalen Welt – deshalb wird die digitale Integration von Maschinen kontinuierlich verbessert.
Eine Erfolgsgeschichte wird fortgesetzt
Liebherr präsentierte auch im Jahr 2020 zahlreiche Produktneuheiten im Spezialtiefbau. Erstmals fand dies aber in erster Linie virtuell statt. Mit dem LRB 23 wurde die Erfolgsgeschichte der Ramm- und Bohrgeräte fortgesetzt: Der neue Allrounder verbindet eine Motorenleistung von 600 kW, Assistenzsysteme für mehr Sicherheit und ein kompaktes Design. Mit dem HS 8070.1 wurde der erste Seilbagger der neuesten Generation enthüllt. Er verfügt über 70 Tonnen Traglast und bietet eine Transportoption, mit der durch Selbstdemontage ein Transportgewicht von unter 35 Tonnen ermöglicht wird. Schallemissionen und Kraftstoffverbrauch konnten deutlich reduziert werden.
Neben der Entwicklung von unterschiedlichen Assistenzsystemen stellten die Themenschwerpunkte Predictive Maintenance und Elektrifizierung zwei weitere Forschungsschwerpunkte dar. Die digitale Integration der Spezialtiefbaumaschinen wurde mit dem digitalen Service MyJobsite vorangetrieben. Das Instrument dokumentiert und bündelt verschiedene Maschinen- und Umgebungsdaten. Darauf basierend erstellt es Berichte über Qualität, Leistung, Kosten und Sicherheit, die Maschinenbediener und Flottenmanager zur Entscheidungsfindung nutzen können. Investitionen erfolgten im Berichtsjahr vor allem in Grundstücke, Geschäfts- und Betriebsausstattung.
Für das Geschäftsjahr 2021 rechnet Liebherr bei den Spezialtiefbaumaschinen mit einer Umsatzsteigerung.
Spezialtiefbaumaschinen
Mit Spezialtiefbaumaschinen erzielte Liebherr im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz von 258 Mio. €. Das entspricht einem Rückgang um 53 Mio. € oder 17,0 % im Vergleich zum Vorjahr.