
3 Minuten - Magazin 01 | 2025
Was verbirgt sich hinter der Typenbezeichnung der Liebherr-Mobilbaukrane?
Sie verbinden die Mobilität eines klassischen Fahrzeugkrans mit den funktionalen Vorteilen eines Turmdrehkrans: Mobilbaukrane. Bei Liebherr heißen sie MK.
Die aktuelle Baureihe reicht vom MK 73-3.1 bis zum MK 140-5.1. Jens Walter, Produktmanager, spezialisiert auf MK-Krane, erklärt die Bedeutung der Typenbezeichnung.

Jens Walter, Produktmanager spezialisiert auf MK-Baureihe
„Das Geheimnis des ersten Teils der Typenbezeichnung ist leicht zu erraten: „MK“ steht für Mobilbaukran. Zumindest für den Leser der deutschen Ausgabe ist das keine Überraschung. Der Buchstabe „K“ steht bei Liebherr-Turmdrehkranen zudem auch für Katzausleger, also Krane mit Laufkatze.
Nun zum mittleren Teil des Typennamens. Bei Mobilkranen ist es seit mindestens einem halben Jahrhundert üblich, die maximale Tragkraft im Namen des Krans zu nennen – so ist der LTM 1150-5.3 ganz klar ein 150-Tonner. Schauen wir aber beim Mobilbaukran MK 73-3.1 in die Traglasttabelle, dann finden wir nicht 73, sondern nur sechs Tonnen maximale Tragkraft! Beim MK 140-5.1 sind es nicht 140, sondern acht Tonnen. Spätestens jetzt sollten wir daran denken, dass der Kranoberwagen der MK-Krane ein Baukran ist. Und bei diesen ist es seit jeher üblich, das Lastmoment im Typennamen zu nennen. Baukrane sind eher auf Leistung bei großer Ausladung ausgelegt als auf eine hohe maximale Tragkraft bei Minimalradius.
Gehen wir in der Geschichte etwas zurück: Bereits in den 80er und 90er Jahren gab es kleinere Liebherr-MK-Krane. Diese waren auf Serien-LKW aufgebaut. 2001 präsentierten wir dann den MK 80, der auf ein von Liebherr selbst konstruiertes und gefertigtes 4-Achs-Fahrgestell aufgebaut war. Seine maximale Tragkraft war acht Tonnen bis zu einer Ausladung von zehn Metern. Das Produkt aus Last und Ausladung ergab also genau 80 Metertonnen.
Die Leistungsfähigkeit der Liebherr-Mobilbaukrane zeigt sich in der Typenbezeichnung in Form des Lastmoments.
Die Typenbezeichnung der nachfolgenden MK-Modelle wurde meist noch etwas gerundet oder angepasst, denn es spielen bei der Leistungsfähigkeit eines Krans auch weitere Faktoren eine Rolle, beispielsweise die Hakenhöhe und die Traglast bei maximaler Ausladung.
Der letzte Teil der Typenbezeichnung ist schnell erklärt: Die Ziffer direkt vor dem Punkt gibt die Anzahl der Achsen an und die letzte Ziffer die Version des Krantyps. Zum Beispiel ist der MK 73-3.1 die erste Version eines 3-achsigen MK 73. Betreibern von Liebherr-LTM-Mobilkranen ist dies bereits seit zwei Jahrzehnten geläufig. Bei MK-Kranen haben wir Achszahl und Version vor rund fünf Jahren der Typenbezeichnung hinzugefügt.
Übrigens, wir werden künftig noch ein „E“ an die Typenbezeichnung anhängen, denn unsere MK-Mobilbaukrane können auf der Baustelle auch elektrisch betrieben werden, entweder mit Baustellenstrom oder einem batteriebasierten Energiespeicher, wie dem Liduro Power Port LPO von Liebherr.
Dieser Artikel erschien im UpLoad Magazin 01 | 2025.