Bereit für den boomenden Luftfrachtmarkt
Nachdem der Luftfrachtmarkt aufgrund der COVID-19-Pandemie einen starken Geschäftsrückgang verkraften musste, hat sich die Situation gebessert: Luftfrachtdienste sind wieder gefragt, das Frachtaufkommen steigt, und es wird in Frachtinfrastruktur und -technologie investiert. Die Fluggesellschaften reagieren mit dem Ausbau ihrer logistischen Kapazitäten sowie ihrer Flotten. Ein vielversprechendes Umfeld für Unternehmen wie LHColus, einem brasilianischen Anbieter von Beratungsleistungen im Bereich Luftfahrttechnik, und Liebherr, die eine Alleinvertriebsvereinbarung für die schnelle Umrüstung von Passagier- auf Frachtflugzeuge unterzeichnet haben.

Liebherr Aerospace Saline Inc., das Kundendienstzentrum von Liebherr-Aerospace in Amerika, vertreibt exklusiv die von LHColus Technologia Ltda in São José dos Campos (Brasilien) entwickelte und zertifizierte Lösung zur schnellen Umrüstung von Passagier- auf Frachtflugzeuge - auch bekannt als Class F Quick Change. Liebherr ist für den globalen Vertrieb des Kits mit Ausnahme von Brasilien ver¬antwortlich und bietet über sein weltweites Kundendienstnetz auch technische Unterstützung an.
Die Class F Quick Change-Lösung
Die Class F Quick Change-Lösung ist eine einfache, schnelle und vollständig reversible Modifikation des Flugzeugs. Nach der Zertifizierung durch die brasilianische Zivilluftfahrtbehörde ANAC hat sich die Effizienz und Zuverlässig¬keit der Lösung bei einer großen Embraer E190-Flotte, die seit über zwei Jahren in Lateinamerika im Einsatz ist, bewährt. Es wurden bereits mehr als 18.000 Flugstunden absolviert und über 15,3 Millionen Pakete (E-Commerce) transportiert, was einer Nutzlast von 33.300 Tonnen entspricht. Die Lösung wird derzeit von der US-Luftfahrtbehörde FAA für Embraer E190-Flugzeuge zertifiziert, kann aber auch auf andere Single-Aisle Flugzeugtypen erweitert werden.
Für den Umbau müssen lediglich alle Sitze in der Hauptkabine ausgebaut werden, um Platz für Aluminiumrahmen und voneinander getrennte feuerfeste sowie rauchdichte Frachtnetze zu schaffen. Die Fracht wird von zwei unabhän¬gigen Infrarotkameras überwacht, die Wärmequellen erkennen und die Piloten im Cockpit bei Abweichungen alarmieren. Das System verfügt außerdem über eine Rauchbarriere, die die Hauptkabine von der vorderen Bordküche oder dem Cockpitbereich isoliert – eine zwingende Vorschrift – sowie über Frachtschilder, die die maximale Ladehöhe angeben. Die Gepäckfächer verbleiben während des Class-F-Betriebs im Flugzeug und können für Frachtpakete (nicht gefährliche Güter) verwendet werden.

