Größtmögliche Flexibilität auch für besondere Applikationen durch einfaches Um- oder Nachrüsten der erforderlichen Werkzeuge: Diesen Ansatz verfolgt Liebherr bereits seit einigen Jahren erfolgreich mit seinen adaptierbaren Innenschleifarmen. Mit dem bestehenden Sortiment an Innenschleifarmen kann eine Maschine in kürzester Zeit vom Außenschleifen auf das Profilschleifen von Innenverzahnungen umgerüstet werden. Warum sollte dieses bewährte Konzept nicht auch für das Außenschleifen spezieller Luftfahrtbauteile funktionieren? Dieser Überlegung folgend, entwickelte Liebherr eine nachrüstbare Vorsatzspindel als optionales Zubehör, die für LGG-Wälz- und Profilschleifmaschinen angeboten werden kann.

Weitere Option für Spezialanwendungen

Die neu entwickelte Vorsatzspindel ist Bestandteil einer Maschineninvestition und wird Ende 2020 im Schwesterunternehmen, der Liebherr-Aerospace Lindenberg GmbH, der Produktion übergeben. Die anspruchsvolle Neuentwicklung wird in enger Abstimmung mit dem Anwender konzipiert, damit die praktischen Bedürfnisse der Maschinenbediener frühzeitig in die Konstruktion einfließen können. Dies betrifft speziell die Rüstabläufe und Service-Aufgaben. Eine typische Luftfahrt-Anwendung ist das Profilschleifen des sogenannten dreistufigen Planetenrads, das für die Flügelklappen-Verstellung benötigt wird. Durch die gewichtsoptimierte, kompakte Bauteilgeometrie sind nur kleine CBN-Schleifscheiben für die finale Hartfeinbearbeitung technisch möglich.

Mit der Vorsatzspindel kann der Anwender auf der LGG-Schleifmaschine störkonturbehaftete Luftfahrtbauteile mit ihren besonderen technischen Herausforderungen in kleinen Losgrößen herstellen, ohne in eine teure, unter Umständen nicht ausgelastete Spezialmaschine investieren zu müssen. Die geometrisch anspruchsvollen Bauteile können so in hoher Verzahnungsqualität und Oberflächengüte gefertigt werden. Damit wird das Spektrum der LGG-Schleifanwendungen um eine zusätzliche Option für kritische, sehr kleine und hochwertige Bauteile erweitert.

Die Vorsatzspindel kann – ebenso wie der Innenschleifarm – über eine Wechselschnittstelle auf alle neuen Liebherr-Schleifköpfe mit Gegenlager montiert werden, was für kurze Rüstzeiten sorgt. Die Zusatzfunktionen der Schleifköpfe, wie ein induktiver Einfädelsensor, eine verfahrbare Kühlmitteldüse und ein schwenkbarer Messtaster, sind auch in Kombination mit der Vorsatzspindel verwendbar.

Wir sehen unsere Standardprodukte als Basis für flexible Lösungen, die sich immer am Kunden und seinen Anforderungen orientieren

Thomas Breith, Leiter des Produktmanagements Verzahnmaschinen bei Liebherr

Spindel und passende CBN-Schleifscheiben aus eigener Fertigung

Die Bearbeitung der Teile mit kleinsten Schleifscheiben erfordert hohe Spindeldrehzahlen, um die erforderlichen Schnittgeschwindigkeiten von mindestens 30 Meter pro Sekunde sicherzustellen. Bei Drehzahlen bis zu 30.000 Umdrehungen pro Minute muss die Vorsatzspindel höchste Anforderungen hinsichtlich Schwingungsverhalten und Temperaturbeständigkeit erfüllen. Eine beidseitige Lagerung sorgt für hohe Steifigkeit, einen stabilen Rundlauf und ermöglicht zusätzlich den Einsatz eines längeren Schleifdorns, der für die sichere Aufnahme mehrerer Schleifscheiben die technische Voraussetzung ist. So können bis zu zwei Duo-Schruppscheiben und zwei Schlichtscheiben mit gesteigerten Vorschüben eingesetzt werden, wodurch die Bearbeitungszeiten signifikant verkürzt werden.

Liebherr verfügt mittlerweile über 30 Jahre CBN-Expertise für seine weltweit erfolgreichen Verzahnungs-Schleifmaschinen. Deshalb wurde für die extrem kleinen CBN-Profilschleifscheiben ein anspruchsvolles Entwicklungsprojekt gestartet, um die außerordentlich feinen CBN-Körner (Korngröße ~ 25 bis 35 Mikrometer) auf die hochgenauen Grundkörper galvanisch aufzubringen, damit mit feinsten CBN-Belägen die engen Verzahnungstoleranzen und hohen Oberflächengüten sichergestellt werden können.

Kernkompetenz Schleifprozess

Liebherr hat den Anspruch, alle Schlüsselkomponenten aus einer Hand liefern zu können, um den Kunden die bestmögliche Lösung anzubieten:

  • Schleifmaschinen mit Zubehör
  • Technologie-Know-how
  • Werkzeugauslegung und -herstellung

„Wir sehen unsere Standardprodukte als Basis für flexible Lösungen, die sich immer am Kunden und seinen Anforderungen orientieren“, fasst Thomas Breith, Leiter des Produktmanagements Verzahnmaschinen bei Liebherr, die Philosophie zusammen

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