Liebherr repariert und überholt in die Jahre gekommene Fräs-, Stoß- oder Schleifmaschinen, tauscht verschlissene oder beschädigte Komponenten und Baugruppen aus oder bietet generalüberholte Gebrauchtmaschinen zum Kauf an. Ausgestattet mit neuer Steuerungssoftware und angepassten Schnittstellen, sind die Reman-Maschinen sogar Industrie-4.0-tauglich. Damit haucht Liebherr ihnen neues Leben ein – zu attraktiven Konditionen, mit kurzen Lieferzeiten und neuer Garantie. Trifft ein Unternehmen aus Kosten-, Zeit- oder Nachhaltigkeitsgründen die Entscheidung, die Neuanschaffung einer Maschine zurückzustellen, kann eine Maschine aus dem Reman-Programm von Liebherr somit eine lohnende Alternative sein. Dies zeigen verschiedene Beispiele aus der Praxis.

Zweites Leben für Schleifmaschine LCS 600

Für einen großen US-Hersteller von Nutzfahrzeuggetrieben überholte Liebherr 2021 eine LCS 600, eine Schleifmaschine Baujahr 2008. Die Maschine stand schon nach einem halben Jahr für die Abnahme mit dem Kunden in Kempten bereit. „Um die Ausfallzeiten so gering wie möglich zu halten, bereiten wir im Vorfeld die Baugruppen und Komponenten soweit wie möglich vor. Das verkürzt die eigentlichen Arbeiten an der Maschine deutlich“, erläutert Ralf Glatzeder, Leiter des Reman-Programms bei Liebherr. „Falls erforderlich, stellen wir zur Überbrückung eine Leihmaschine zur Verfügung.“

Aufgrund der engen Fertigungstoleranzen in der Feinbearbeitung, die im Mikrometerbereich liegen, erfordert die Überholung einer Schleifmaschine besonderes Know-how. „Aber wir konnten zeigen, dass die Reman-Maschine in punkto Präzision gleichwertig zu einer neuen Maschine ist“, erzählt Glatzeder weiter. Besonders überzeugte, dass die Maschine mit der aktuellen, bedienfreundlichen Liebherr-Steuerung LH 90 sogar Industrie-4.0-tauglich ist. „Nach unserer Generalüberholung sollte sie noch einmal die gleiche Lebensdauer zu erwarten haben“, prognostiziert er.

Liebherr Maschinen vor und nach der Generalüberholung

Reman-Fräsmaschine überbrückt kurzfristig Kapazitätsengpass

Das italienische Familienunternehmen OMIG Ingranaggi SRL fertigt unter anderem wälzgefräste zylindrische Verzahnungen mit einer LC 380 von Liebherr. Aufgrund von Kapazitätsengpässen wurde innerhalb kürzester Zeit eine zweite baugleiche Maschine erforderlich, um das Auftragsvolumen abarbeiten zu können.

In diesem Fall konnte Liebherr eine fertig überholte Reman-Maschine liefern. Mit kleineren Anpassungen der Schnittstellen war der „Zwilling“ innerhalb von nur drei Monaten verfügbar und läuft seit November 2021 bei OMIG in der Fertigung – ebenfalls mit einer LH 90-Steuerung ausgestattet und somit datenaustauschfähig.

„Die Reman-Maschine hat uns gerettet. Nur so konnten wir in so kurzer Zeit eine zweite Maschine bekommen“, erinnert sich Ivano Cocchi, Geschäftsführer von OMIG. „Dank der vertrauten Steuereinheit und gleicher Schnittstellen waren Einrichtung, Bedienung und Anschluss an unser Firmennetzwerk völlig unkompliziert und problemlos“, unterstreicht er.

Reman international

Liebherr bietet das Reman-Programm inzwischen an drei Standorten weltweit an: in der Unternehmenszentrale in Kempten, in Saline, Michigan (USA) und in Guaratinguetá (Brasilien). In Brasilien wurde im Mai 2022 die erste Gebrauchtmaschine an einen Getriebehersteller ausgeliefert. Eine weitere Fräsmaschine LC 300 wird aktuell am Standort Guaratinguetá überholt. Aufgrund entsprechender Nachfragen gibt es auch bereits Überlegungen, das Netzwerk in Richtung Asien auszuweiten, um Zeitverluste durch Zollformalitäten beim Transport der Maschinen zu vermeiden.

Die Maschinen sind nach dem Reman-Programm praktisch wieder im Neuzustand und gewährleisten höchste Präzision bei geringen Investitionskosten.

Ralf Glatzeder, Leiter des Reman-Programms

Nachhaltigkeit

Nicht zuletzt ist auch Nachhaltigkeit durch effiziente Energienutzung und Ressourcenschonung ein wichtiger Aspekt. Bei der Generalüberholung gebrauchter Maschinen werden weniger neue Komponenten und Materialien benötigt als bei der Neuproduktion, da nur die Verschleißteile ausgetauscht werden. So nutzt beispielsweise der slowenische Automobilzulieferer KLS Ljubno d. o. o. bereits mehrere Reman-Maschinen von Liebherr, denn das Unternehmen legt auch bei seinen Lieferanten großen Wert auf Umweltaspekte. „Das Reman-Programm von Liebherr ist perfekt für uns: Es ist nicht nur umweltfreundlich, sondern auch wirtschaftlich“, lobt Georg Halužan, Technischer Leiter bei KLS.

„Die Maschinen sind nach dem Reman-Programm praktisch wieder im Neuzustand und gewährleisten höchste Präzision bei geringen Investitionskosten.“ Als Mitglied der VDMA-Initiative Blue Competence hat sich Liebherr zu Nachhaltigkeit verpflichtet. „Reman-Maschinen können Neumaschinen nicht ersetzen, sind aber in einigen Fällen eine gute Ergänzung. Zudem zeigen sie, dass Nachhaltigkeit auch wirtschaftlich sein kann“, resümiert Glatzeder

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