Mitte 2020 wird Liebherr den hundertsten LG 1750 ausliefern. Obwohl es in dieser Traglastklasse eine große Anzahl an Raupenkranen gibt, setzen Kranbetreiber auf den Gittermastmobilkran LG 1750. Wir fragen Klaus Huberle, General Manager Raupenkrane warum dieses Krankonzept so erfolgreich ist?

„Unsere Kunden suchen grundsätzlich immer nach dem wirtschaftlichsten Krankonzept: Maximale Tragkraft, möglichst wenige Transporte und kürzeste Rüstzeiten. Teleskopmobilkrane erfüllen diese Anforderungen am besten, bei der Tragkraft kommt der Teleskopausleger allerdings an seine Grenzen. Wo leistungsmäßig der Teleskopkran aufhört schließt das LG-Konzept an, da der Gittermastausleger bauartbedingt deutlich höhere Hubleistungen bietet. Er kann zudem mit einem Derrick-System ergänzt werden und erreicht so Hubleistungen, die ein Mehrfaches über denen eines Teleskopkranes liegen.

Klaus Huberle - General Manager Raupenkrane bei Liebherr
Klaus Huberle - General Manager Raupenkrane bei Liebherr

Das war bereits in der Vergangenheit so. Wir bauten beispielsweise schon Anfang der 80er Jahre Teleskopmobilkrane wie den LT 1300 mit bis zu 300 Tonnen Tragkraft auf 8-achsigen Fahrgestellen und Gittermastkrane bis 500 Tonnen auf gleichartigen Chassis. Denken Sie auch an den heute noch populären 8-Achser LG 1550, der einige Jahre später auf den Markt kam. Er teilte sich ein Fahrgestell mit dem LTM 1800.

Die höhere Tragkraft des Gittermastkranes erkauft man sich mit größerem Transportvolumen und längerer Rüstzeit des Auslegers, aber der Vorteil des bereiften Fahrgestells beim LG-Kran bleibt. Vergleicht man beispielsweise den LG 1750 mit seinem Pendant, dem Raupenkran LR 1750, benötigt das Raupenkranfahrgestell drei Transporteinheiten für die beiden Ketten und das Mittelteil plus 95 Tonnen Zentralballast. Das Chassis des LG fährt dagegen komplett fertig auf die Baustelle, und benötigt nur wenig Rüstzeit.

Das LG-Konzept hat noch weitere Vorteile. Anders als der Raupenkran braucht der Gittermastmobilkran nicht unbedingt einen geraden Untergrund, da er über seine vier Abstützungen nivelliert werden kann. Die Bodenpressung des abgestützten Kranes ist genau definiert und in der Regel geringer als bei einem vergleichbaren Raupenkran. Das sind Vorteile auf allen Baustellen, ob es sich um Einsätze in Windparks oder Schwerlast-Einzelhübe handelt.

Der besondere Erfolg des LG 1750 liegt sicher auch daran, dass wir bei diesem Kran neue Wege gegangen sind. Wir haben nicht wie früher ein von einem Teleskopkran bereits vorhandenes Chassis verwendet, sondern einen ganz speziellen neuen Unterwagen konstruiert. Der besondere Fokus lag hier auf einem wirtschaftlichen Umsetzen des Kranes mit Teilausrüstung. Daher erhielt er besonders stabile Kranachsen und Reifen. So kann der LG 1750 mit bis zu 40 Tonnen pro Achse fahren.

Der entscheidende Vorteil eines Raupenkranes muss hier allerdings auch genannt werden. Er bietet eine sehr hohe Einsatzflexibilität, da er mit voller Last am Haken verfahren kann. Dazu wird jedoch ein tragfähiger Untergrund benötigt und der Weg muss ausreichend breit sein. Insbesondere bei Windkraftanwendungen sind diese Bedingungen aber häufig nicht gegeben. Hier kann der LG 1750 seine Stärken mit seinem schmalen Chassis ausspielen, da der komplette Grundkran auf der Baustelle umgesetzt werden kann. Sein Konzept und seine Tragkraft sind einzigartig. Daher wird es neben Raupenkranen bei Liebherr aufgrund ihrer Vorteile weiterhin LG-Krane geben.

Alle beschriebenen Kranarten haben ihre Vorteile. Die gute Botschaft für Sie: Wir können Ihnen immer den richtigen Kran mit dem für Sie passenden Konzept anbieten.“

Dieser Artikel erschien im UpLoad Magazin 02 | 2019.

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