Im Südwesten von Japan, idyllisch gelegen am Japanischen Meer und am Shinji-See, einem der größten Binnenseen des Landes, liegt die Küstenstadt Izumo. Berühmt ist sie unter anderem für einen der ältesten und bedeutendsten Shinto-Schreine in Japan, den Izumo Taisha. Nicht weit von dort befindet sich der Hauptsitz der Seiwa Corporation, ein führender Hersteller von Werkzeugmaschinen für die Zahnradfertigung in Japan.

Für Toshihiko Tatsu, seit 1994 Präsident und Mehrheitseigner von Seiwa, hat dieser Ort eine besondere Bedeutung: „In der japanischen Mythologie ist Izumo der Geburtsort des Landes. Auch die Schmiedekunst und Stahlverarbeitung haben hier eine lange Tradition, was uns als Maschinenbauunternehmen immer wieder inspiriert.“

Die strategische Partnerschaft mit Seiwa ist für uns ein Sprungbrett in neue Märkte, das wir gerne nutzen.

Peter Wiedemann, Geschäftsführer Vertrieb der Liebherr Verzahntechnik GmbH

Internationale Vertriebskooperation

2020 feierte Seiwa sein 100-jähriges Jubiläum und ist stolz auf seine Tradition als kundenorientierter Lösungsanbieter: „Mit knapp 100 Mitarbeitenden beliefern wir führende Unternehmen der asiatischen Automobilindustrie und Getriebehersteller weltweit“, erzählt Präsident Tatsu. „Wir legen großen Wert auf Innovation und technologischen Fortschritt und arbeiten seit Langem in Forschungskooperationen mit Universitäten und Forschungszentren.“

Liebherr ist seit 2015 mit einer Vertriebsniederlassung in Japan vertreten. Der Kontakt zwischen den beiden Unternehmen kam durch Kiyoshi Iguchi, Niederlassungsleiter von Liebherr Japan, zustande. Letztlich hat Toshihiko Tatsu überzeugt, dass Liebherr als Komplettanbieter für Werkzeuge, Maschinen und Technologie auftritt. Daher vertraut er der Qualität und Präzision der Messtechnologie von Liebherr. Peter Wiedemann, Geschäftsführer Vertrieb der Liebherr Verzahntechnik GmbH, verspricht sich von der Vertriebskooperation neue Impulse für das internationale Geschäft: „Die strategische Partnerschaft mit Seiwa ist für uns ein Sprungbrett in neue Märkte, das wir gerne nutzen.“

Präsident Toshihiko Tatsu nimmt die WGT 400 in Betrieb
Präsident Toshihiko Tatsu nimmt die WGT 400 in Betrieb

Die WGT 400 – universell und präzise

Das Unternehmen ist auf dem asiatischen Markt für die hohe Qualität seiner Produkte bekannt. Seit März 2021 wird die Qualitätskontrolle der eingesetzten Werkzeuge auf der Messmaschine WGT 400 von Liebherr durchgeführt. Sie steht dort auch für Versuche und Kundenvorführungen zur Verfügung.

Die WGT 400 ist eine universelle Verzahnungsmessmaschine, die sich sowohl für die Verzahnungs- als auch die Werkzeugmessung eignet und eine hochwertige Alternative zu anderen gängigen Messmaschinen ist. Geläppte Granitführungen, Luftlagerungen, Präzisionsdrehtische und Renishaw-Tastsysteme stellen die mechanische Genauigkeit der Maschine sicher. Auf der WGT können beliebige Zahnräder, Wellengeometrien, Verzahnungswerkzeuge und andere rotationssymmetrische Werkstücke gemessen werden – von Liebherr je nach Benutzeranforderungen individuell konfiguriert. Jedes Modell erfüllt die Genauigkeitsklasse der Gruppe 1 nach VDI/VDE 2612/2613 und misst Zahnräder ab einem Modul von > 0,12.

Die Maschinen werden von Liebherr Service-Spezialisten vor Ort installiert und in Betrieb genommen. Zusätzlich gibt es kundenspezifisch angepasste Schulungen und Service-Supportpakete. Die WGT ist mit einem umfangreichen Softwarepaket ausgestattet, das neben der Verzahnungs- und Werkzeugmessung auch eine integrierte Fasenmessung umfasst. Die Messergebnisse auf der WGT können entsprechend den unterschiedlichen landesspezifischen Normen ausgewertet werden – beispielsweise nach JIS in Japan oder AGMA in den USA.

Seiwa Corporation

Unternehmensgröße:
100 Beschäftigte

Gegründet:
1920

Unternehmenszentrale:
Izumo, Japan

Standorte:
Izumo, Osaka, Tokyo

Website:
www.segtec.jp/english/

Kundennutzen auf beiden Seiten

Toshihiko Tatsu verspricht sich von der Liebherr-Messmaschine insbesondere eine Optimierung hinsichtlich der Präzision und Qualität für die Messung von Werkzeugen, die kleinste Teile bearbeiten: „Wir stecken derzeit viel Arbeit in Maschinen zur Herstellung von Innenverzahnungen und sehr kleinmoduligen Zahnrädern. Durch die hohe Messgeschwindigkeit der WGT 400 erhoffen wir uns außerdem eine Effizienzsteigerung. Die Bereitstellung von Daten in Echtzeit ist ein echter Benefit: Da unser größter Kunde Honda ebenfalls eine WGT 400 einsetzt, wird der Datenaustausch erheblich vereinfacht.“

Liebherr wiederum erweitert sein Produktportfolio um Werkzeugschleifmaschinen: Mit der Schleifmaschine aus der Produktlinie FABRIS von Seiwa können Wälzfräser für die Bearbeitung von gerade- und schrägverzahnten Zahnrädern nachgeschärft werden. Bislang sind Seiwa-Maschinen vor allem im asiatischen Markt bekannt, wo ihre Stabilität und Präzision von Herstellern und Anwendern geschätzt wird. Davon profitieren nun auch Liebherr-Kunden: „Wir gehen diesen Schritt, weil wir von der Qualität der Seiwa-Maschinen überzeugt sind“, so Kiyoshi Iguchi, Niederlassungsleiter von Liebherr in Japan.

Von links: Yoshio Itoh (Präsident L+M Corporation), Toshihiko Tatsu   (Präsident Seiwa Corporation), Kana Nakayama (Vertrieb Liebherr Japan)  und Kiyoshi Iguchi (Niederlassungsleiter Liebherr Japan) während eines  Besuchs beim Shinto-Schrein Izumo Taisha
Von links: Yoshio Itoh (Präsident L+M Corporation), Toshihiko Tatsu (Präsident Seiwa Corporation), Kana Nakayama (Vertrieb Liebherr Japan) und Kiyoshi Iguchi (Niederlassungsleiter Liebherr Japan) während eines Besuchs beim Shinto-Schrein Izumo Taisha

Zwei Unternehmen, eine Philosophie

Auch in das Unternehmen setzt Iguchi Vertrauen: „Seiwa ist ein agiles, pragmatisches Unternehmen mit einer Hands-on-Mentalität, engem Kundenkontakt und viel Erfahrung – klein, aber fein und gut vernetzt in der japanischen Verzahnungswelt.“ Sowohl Liebherr als auch Seiwa verstehen sich als innovationsfreudige Lösungsanbieter und stellen Kundinnen und Kunden mit deren individuellen Anforderungen in den Vordergrund. Auf die Frage, was er an Liebherr besonders schätzt, sagt Toshihiko Tatsu: „Das Meister-System in Deutschland steht für die Handwerkskunst, die in Japan eine hohe Bedeutung hat. Ich bin beeindruckt vom Qualitätsbewusstsein der Liebherr-Techniker und habe immer das Gefühl, dass man viel von ihnen lernen kann. Das ist vermutlich der Faktor, der Liebherr zu einer Spitzenmarke macht.“ Beide Unternehmen sind überzeugt, dass die Übereinstimmungen in der Unternehmensphilosophie eine gute Basis für die Partnerschaft ist und Kunden auf beiden Seiten von dem erweiterten Produktportfolio und dem Technologie Know-how profitieren.

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