Der LR 13000 in Bremerhaven
Der LR 13000 in Bremerhaven

Riesenbeine für die Aeolus

Auf der 140 Meter langen Aeolus, einem Spezialschiff zum Bau von Offshore-Windparks, sollen vier gigantische Hubbeine installiert werden. Für diese Herausforderung lässt der niederländische Schwerlast- und Kranspezialist Mammoet den LR 13000 anrücken.

Mit einer maximalen Traglast von 3.000 Tonnen ist der LR 13000 der weltweit stärkste Raupenkran konventioneller Bauart. Bei dem Spezialeinsatz auf der Lloyd-Werft in Bremerhaven sind jedoch nicht nur enorme Tragkräfte gefordert; die Arbeit muss auch mit äußerster Präzision erfolgen.

Nach ihrer Fertigstellung wird sich die Aeolus in bis zu 45 Meter tiefem Wasser weit über die Wellen emporheben. Als gigantische Hubinsel arbeitet das Spezialschiff unabhängig von jedem Seegang.

Zusammen mit dem Schwimmkran Matador 3 hebt der LR 13000 das gewaltige Hubbein von der Last-Barge.
Zusammen mit dem Schwimmkran Matador 3 hebt der LR 13000 das gewaltige Hubbein von der Last-Barge.

Installation von PowerBoom für 1.000 Tonnen Bruttolast

Für das Heben der mächtigen Hubbeine wird der LR 13000 erstmals mit dem Parallelauslegersystem PowerBoom ausgestattet. Immerhin misst jedes der sogenannten Jack-up-Legs 87 Meter und bringt 940 Tonnen auf die Waage.

Mit PowerBoom verläuft der Gittermastausleger auf einer Länge von 48 Meter parallel in doppelter Ausführung. Das Ergebnis: der Kran gewinnt an Stabilität und die Traglastwerte steigen in steiler Maststellung um rund 50 Prozent gegenüber dem Standard-Ausleger.

Dank des schnellen Rüstkonzepts des LR 13000 und der Unterstützung durch Liebherr-Monteure gelingt es, die ursprünglich geschätzte Montagezeit von vier Wochen deutlich zu unterschreiten. Nach nur zwölf Tagen ragt der Gigant unter den Raupenkranen zugbereit 130 Meter in den Himmel.

Der Schwimmkran Matador 3 rückt zum Aufrichten des Hubbeins näher an den Raupenkran heran.
Der Schwimmkran Matador 3 rückt zum Aufrichten des Hubbeins näher an den Raupenkran heran.

Technisch anspruchsvoller Hub

Sobald das Kransystem steht, gilt es, die mächtigen Hubbeine in die groß dimensionierte Hydraulik-Anlage des Errichterschiffs einzubauen. Der technisch anspruchsvollste Hub erfolgt zu Beginn des Einsatzes. Die erste Stelze muss durch den Korpus des Schwerlastkrans der Aeolus geschoben werden. Vier Stunden dauert allein das Heben und anschließende Einfädeln des gigantischen Zylinders.

Zusammen mit dem Schwimmkran Matador 3 zieht der LR 13000 das gewaltige Stahlrohr von der Transport-Barge, um es vertikal aufzurichten und vollständig zu übernehmen. Mit seiner 65 Tonnen schweren Hakenflasche und den Anschlagmitteln bewältigt der Raupenkran dabei eine Bruttolast von über 1.000 Tonnen bei einer Ausladung von 23 Meter.

Einfädeln des Hubbeins

Bei einer maximalen Hakenhöhe von 125 Metern ist ein Einheben des Jack-up-Legs über die hoch liegenden Seile des Schiffskrans nicht möglich. Daher wird der stählerne Zylinder zunächst über das Schiffsdeck geschwenkt. Unter Zuhilfenahme mannshoher Winden an Deck wird die Aeolus langsam verholt. Als sich das Hubbein direkt über der Öffnung befindet, startet der komplizierte Vorgang des Einfädelns: Mit großen Flaschenzügen wird das Rohr während des Absenkens in die korrekte Position gedreht.

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Knapp 1.000 Tonnen in nur einem Hub: Eine Traglast, für die bislang zwei Raupenkrane nötig waren, bewältigt der LR 13000 mit PowerBoom im Alleingang.

Schnelle Rüstzeit und hohe Sicherheitsstandards

Rund um die Uhr arbeitet das Team Mammoet an der Fertigstellung der Aeolus. Jeder der vier Hübe wird über Nacht vorbereitet, die Last nach Möglichkeit bereits angeschlagen. Bei Tageslicht führt das Team um Projektleiter Remco Zandstra die eigentlichen Installationsarbeiten durch.

Nachdem die vier Hubbeine der Aeolus eingebaut sind, fixieren Industrietaucher die Spudcans, sogenannte Elefantenfüße. Diese sorgen dafür, dass die Aeolus später sicher auf dem Meeresboden steht.

Nach nur einer Woche sind alle vier Hubbeine des Spezialschiffs montiert. Ein wichtiger Grund für den schnellen Erfolg: die effiziente Montage des LR 13000. „Der Kran lässt sich aufbauen wie ein größerer LR 11350“, erklärt Kranführer Bruin. Und Projektleiter Zandstra ergänzt: „Die schnelle Rüstzeit und die hohen Sicherheitsstandards zeigen, dass Liebherr seine ganze Erfahrung mit Raupenkranen in diese Maschine hat einfließen lassen.“

Kranführer Jouke Bruin über die Arbeit im LR 13000: „It's a good thing to work with. Really nice to drive!”
Kranführer Jouke Bruin über die Arbeit im LR 13000: „It's a good thing to work with. Really nice to drive!”