Spezialtiefbaumaschinen

Mit Spezialtiefbaumaschinen erzielte Liebherr im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz von 396 Mio. €, was einer Steigerung um 66 Mio. € oder 20,0 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr

Umsatz in Mio. €
von 330
( + 20,0% ) 0
Investitionen in Mio. €
von 56
( + 26,8% ) 0
Beschäftigte
von 1.179
( + 2,5% ) 0

Umsatzanteile nach Absatzregionen

  1. Europäische Union
    36,9%
  2. Nordamerika
    34,6%
  3. Mittel- und Südamerika
    1,9%
  4. Nicht-EU-Länder
    7,6%
  5. Asien und Ozeanien
    11,4%
  6. Afrika / Naher und Mittlerer Osten
    7,6%

Positive Entwicklung trotz Herausforderungen

Für die Spezialtiefbaubranche ist das Jahr 2022 aufgrund weltweit großer Investitionen in Infrastruktur und Energie insgesamt positiv verlaufen. Markttreibende Effekte wurden dennoch durch die hohe Inflation sowie die anhaltenden Materialengpässe gedämpft.

Trotz weiterhin bestehender Schwierigkeiten in der Lieferkette konnte Liebherr im Geschäftsjahr 2022 deutliche Umsatzzuwächse erzielen. Die Geschäfte haben sich äußerst dynamisch entwickelt und die Nachfrage nach Spezialtiefbaugeräten bewegte sich speziell in den USA auf Rekordniveau. Auch in der Europäischen Union verbuchte Liebherr erfreuliche Umsatzsteigerungen. Treiber waren hier insbesondere Frankreich und die Niederlande sowie Belgien. In den Nicht-EU-Ländern verzeichnete Liebherr einen deutlichen Umsatzrückgang, was unter anderem einer negativen Währungskursentwicklung geschuldet war. In der Region Afrika / Naher und Mittlerer Osten war ein Rückgang zu verzeichnen, auch wenn sich die Geschäfte in Südafrika gut entwickelten. In der Region Asien und Ozeanien war dank einer positiven Entwicklung in Australien ein erfreuliches Umsatzplus zu verbuchen. In Mittel- und Südamerika konnten insbesondere durch den brasilianischen Markt Zuwächse erzielt werden.

In 2022 verzeichnete Liebherr im Segment der Spezialtiefbaumaschinen den höchsten Auftragsbestand in seiner Geschichte.

Mit Lösungen im Bereich der Elektrifizierung und Digitalisierung gestaltet Liebherr die Anforderungen der Spezialtiefbaubranche aktiv mit.

Emissionsfreie Geräte auf dem Vormarsch

Mit dem LB 25 unplugged und dem LB 30 unplugged wurden zwei emissionsfreie Bohrgeräte mit 250 kNm und 300 kNm Drehmoment ins Portfolio aufgenommen, die mit vorhandenem Baustellenstrom oder kabellos über Batterie betrieben werden können. Durch die optionale Verlängerung der Bohrachse können die Maschinen für Bohrdurchmesser bis zu 3,4 m eingesetzt werden. Die optionale Heckabstützung und das neue Design des modularen Heckballastes sorgen für mehr Stabilität und eine längere Lebensdauer.

Gleichzeitig wurden zwei neue Unplugged-Rammgeräte auf den Markt gebracht. Das LRH 100.1 unplugged basiert auf dem bewährten LRH 100, während das LRH 200 unplugged komplett neu entwickelt wurde. Das neue Konzept des LRH 200 unplugged erweitert das Anwendungsspektrum und macht es noch vielseitiger im Einsatz. Neben dem Rammen kann das Gerät für Bohrarbeiten mit Endlosschnecke, Vollverdrängerausrüstung oder Imlochhammer sowie zum Nassmischen eingesetzt werden.

Die Nachfrage nach digitalen Baustellenlösungen wächst stetig und war auch im letzten Jahr deutlich spürbar. Die digitale Lösung MyJobsite von Liebherr erfasst verschiedene Prozess-, Maschinen-, Baustellen- und Positionsdaten und ermöglicht es, diese zu analysieren und auszuwerten. Im Berichtsjahr wurden unter anderem die Unplugged-Maschinen in MyJobsite eingebunden, wodurch Kunden den Gesamtenergieverbrauch im Baustellenbetrieb abrufen können.

Bedingt durch die hohe Nachfrage sowie die gute Auftragslage rechnet Liebherr für 2023 im Segment der Spezialtiefbaumaschinen mit einer erneuten Umsatzsteigerung.