News | 13.04.2021 Wie bei einem Rennwagen, nur ein bisschen größer

Die Liebherr-Getriebe der neuen LPI-Serie sind klar vorn im Rennen um Gewicht und Einbauraum.

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Das Einsparen von Gewicht verhilft Sport- und Rennwagen zu maximaler Kraftentfaltung und Leistung. Nahezu seltsam klingt es, wenn man dies im Zusammenhang mit Pistenraupen, kettengetriebenen Nutzfahrzeugen und Planierraupen thematisiert. Und dennoch, Gemeinsamkeiten gibt es. Und die Seriengetriebe LPI leisten dabei einen klaren Beitrag.

Zu einer der wichtigsten Kennzahlen im Motorsport zählt die Leistungsdichte. Das Verhältnis zwischen Gewicht und Drehmoment ist ausschlaggebend für die Leistungsentfaltung und die Geschwindigkeit. Nicht ohne Grund zielt im Motorsport das Einsparen eines jeden einzelnen Kilogramms auf einen entsprechenden Leichtbau als Ergebnis ab. Bei Kettenfahrzeugen schaut das auf den ersten Blick etwas seltsam aus, aber auch hier spielt bei bestimmten Anwendungen das Einsparen von Kilos eine sprichwörtlich gewichtige Rolle.

Einen klaren Beitrag zum Thema Gewichtseinsparung leisten dabei die Liebherr-Getriebe aus der neuen LPI-Serie. Komplett neu konzipiert, warten diese mit neuen Materialien, einer deutlich kompakteren Bauweise und einem signifikant leichteren Endgewicht auf. Das Resultat ist eine deutlich gesteigerte Drehmomentdichte.

Für Konstrukteure bedeutet das, dass sie durch diese Steigerung für das benötigte Abtriebsmoment in ihren Raupenunterwagen oftmals eine ganze Getriebegröße kleiner, als mit herkömmlichen Fahrantrieben möglich ist, einbauen können. Ein Antriebspaar, also zwei Getriebe in nur einer Größe kleiner, verhilft schon bei einer mittelgroßen Raupe zu einer Gewichtseinsparung von bis zu 500 kg. Dies ist immerhin eine Einsparung von einer halben Tonne. So entstehen neue, interessante Aspekte, besonders wenn es darum geht, kettengetriebene all-track Fahrzeuge oder Pistenraupen zu entwickeln. Diese Maschinen sollen verhältnismäßig agile Fahreigenschaften mit möglichst niedrigem Kraftstoffverbrauch aufweisen, was durch die Einsparung an Gewicht und Einbauraum möglich wird. Eine solche Reduktion hilft auch, wenn die Nutzlast erhöht werden soll und das zulässige Gesamtgewicht dabei nicht überschritten werden darf.

Die insgesamt sieben Basisgetriebe mit dem Übersetzungsbereich zwischen 15 und 750 decken eine Drehmoment-Bandbreite von 20.000NM bis 380.000NM ab. Sie sind wahlweise mit zwei, drei oder vier Planetenstufen erhältlich. Robust konstruiert steckt in ihnen die jahrzehntelange Erfahrung aus den Heavy-Duty-Fahrantrieben der Liebherr-eigenen Mining-Maschinen.

Ein Powertrain aus Elektro- oder Hydraulikmotoren mit den leichten LPI-Fahrantrieben eröffnet somit ganz neue Möglichkeiten. Selbst schwere Maschinen für mobile Anwendungen mit einer Nutzlast von mehreren hundert Tonnen können so noch einfacher ihre Höchstgeschwindigkeiten erreichen. Diese mögen oberflächlich nicht sonderlich hoch sein, sind jedoch im Hinblick auf die Nutzlast bei maximaler Beladung ein beachtliches Ergebnis. „Im Prinzip ist es ähnlich wie im Motorsport. Wie bei einem Rennwagen spielt die Gewichtsreduktion bei kettengetriebenen Anwendungen durchaus eine sehr wichtige Rolle insbesondere, wenn Mobilität zu den Hauptanforderungen zählt. Es ist nur alles ein bisschen größer.“ Meint Enrico Menozzi, Head of Sales Europe von der Liebherr-Components AG mit einem Zwinkern.

Ein besonderer Vorteil der LPI Getriebeserie ist dabei noch die große Flexibilität. Neben Elektroantrieben können diese auch als Erstausstatter oder als Nachrüstung für Hydraulikmotoren eingesetzt werden. In Verbindung mit Hydraulikmotoren führt diese Gewichtseinsparung zu einem deutlich geringeren Kraftstoffverbrauch und weniger belastenden Emissionen für die Umwelt.

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