Ein enkeltaugliches Gesamtkonzept

Die Sonne meint es gut an diesem Mittwochmorgen im August. Sie taucht die Berge und Wiesen im Salzkammergut in ihr warmes Licht und lässt den Wolfgangsee in einem karibischen Türkis funkeln. Am Südufer in Farchen steht ein großer Bauernhof, der seine Besucher mit einem lindgrünen Schild empfängt. „Seegut EISL. Schafskäse. Camping.“

Aus den Blumenkästen an dem prachtvollen, 500 Jahre alten Hofgebäude quellen die Geranien. Vor der Tür gockelt ein kleiner Hahn mit großem Kikeriki angeberisch zwischen pickenden Hühnern herum. Nebenan grast auf der Weide genüsslich eine Herde Schafe. Richtung Ufer stehen vereinzelt Wohnwagen auf einem kleinen Campingplatz. Die ersten Frühaufsteher begrüßen den Morgen. Fast unbemerkt rollt ein gelber Radlader mit Grünschnitt in der Schaufel über den Kiesweg – im Flüsterton eines Elektromobils, als wolle er dieses Natur- und Landschaftsidyll von verschwenderischer Schönheit bloß nicht stören.

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Dass dieses Bilderbuchidyll auch morgen noch so zu erleben sein wird, hat sich die Familie Eisl auf die Fahnen geschrieben. Nachhaltige Landwirtschaft, ein konsequenter Einsatz erneuerbarer Energien und ein verantwortungsbewusster Umgang mit natürlichen Ressourcen sind für Sepp Eisl wesentlicher Teil der Generationenverantwortung. Seit 1490 bewirtschaftet die Familie, mittlerweile in der 22. Generation, das Bauerngut in einer Weise, dass es auch die jeweils nachfolgenden Generationen weiter ernähren kann. „Wir wollen enkeltauglich sein. Deswegen haben meine Frau und ich schon in den 1980er-Jahren unseren Hof von der traditionellen Milchwirtschaft mit Rindern auf eine Milchschafhaltung umgestellt“, berichtet Sepp Eisl. Ein gewagter Schritt für eine Familie mit sieben Kindern.

Wir wollen enkeltauglich sein. Deswegen haben meine Frau und ich schon in den 1980er-Jahren unseren Hof auf eine Milchschafhaltung umgestellt.

Sepp Eisl, Landwirt und Inhaber des Seeguts Eisl

„Milchprodukte vom Schaf waren damals schwer zu vermarkten. Wir haben es dennoch gewagt, sind massiv gegen den Strom geschwommen und haben Erfolg damit gehabt“, sagt der Bauer. Dabei leuchten seine Augen. Sepp Eisl mag es, die Dinge in größeren Zusammenhängen zu denken und daraus seine „enkeltauglichen“ Konzepte zu entwickeln. Das hatte sich schon früh herumgesprochen. 1997 erhielt Sepp Eisl den Ruf in die Salzburger Landesregierung, wo er 16 Jahre als Landesrat – unter anderem für Landwirtschaft – Verantwortung übernahm. „Irgendwann wollte ich aber dann auch einfach nur wieder richtig Bauer sein können“, sagt er.

„Einfach nur Bauer“ klingt aus dem Mund von Sepp Eisl allerdings sehr nach Understatement. Denn das Seegut Eisl ist heute ein Musterbetrieb in Sachen Nachhaltigkeit: Bio-Landwirtschaft mit über 120 eigenen Schafen, mit eigener, regenerativer Energieerzeugung anhand einer über 1.000 Quadratmeter großen Photovoltaik-Anlage und einer Anlage zur Nahwärmeversorgung mit Hackschnitzeln und Solarthermie, die neben dem Hof und dem Campingplatz auch noch die ganze Nachbarschaft mit Warmwasser und Raumwärme versorgt. Mittlerweile sind auch sämtliche Familien- und Firmenfahrzeuge komplett auf E-Antrieb umgestellt. Von wegen gegen den Strom: „Mit dem eigenen Strom“ lautet auf dem Hofgut heute die Devise.

  • Vielseitige Einsätze im Flüsterton

    Vor dem Hofgebäude, wo die Transporter und Pkw des Seeguts an den Chargern mit grünem Strom geladen werden, „tankt“ auch das leuchtend gelbe Arbeitsgerät, das für viel Aufsehen am Hof sorgt: ein batterieelektrischer Radlader von Liebherr aus dem Segment der kleinen Radlader. Das Seegut Eisl nimmt seit knapp drei Jahren immer wieder in Etappen an einem langfristigen Testeinsatz mit einem neuen, emissionsfreien Radlader-Antriebskonzept teil, das Liebherr im Werk Bischofshofen entwickelt. „Der Elektro-Radlader passt hervorragend zu unserer Art, die Schafmilchwirtschaft und den Camping-Betrieb nachhaltig zu betreiben. Die Arbeiten in den Stallungen und auf dem Camping-Platz sehr leise und ohne jegliche Abgase durchführen zu können, ist ein echter Meilenstein“, stellt Sepp Eisl fest. „Und das ohne jegliche Leistungseinbußen gegenüber einem Dieselfahrzeug. Im Gegenteil. Der Elektro-Radlader überrascht mit einer hohen Durchzugskraft und der Möglichkeit einer spielend leichten, extrem feinfühligen Steuerung für absolut vielseitige Einsätze. Jeder arbeitet gerne damit. Diesem Gerät gehört in unserem Unternehmen auf jeden Fall die Zukunft“, sagt Eisl.

    Der Elektro-Radlader überrascht mit einer hohen Durchzugskraft und der spielend leichten, extrem feinfühligen Steuerung für absolut vielseitige Einsätze.

    Sepp Eisl, Landwirt und Inhaber des Seeguts Eisl

    Im Alltag auf dem Bauernhof mit all seinen Wirtschafts- und Produktionsgebäuden sind eine hohe Agilität und Dynamik bei den Arbeitsmaschinen gefragt. „Bei uns dreht sich auf dem Hof alles um Qualität. Da punktet der multifunktionale Allrounder. Der E-Radlader muss nicht warmlaufen. Sobald er gestartet wird, steht die volle Leistungsfähigkeit unmittelbar zur Verfügung“, so Eisl. Die kompakte Lithium-Ionen-Batterie versorge dabei sowohl den Fahrantrieb wie auch Arbeits- und Lenkhydraulik mit Strom. „Wir kommen mit einem Batteriepack aus, weil wir auf dem Hof, anders als im Dauereinsatz auf einer Baustelle, immer die Möglichkeit haben, in den Arbeitspausen wieder schnell neu zu laden.

    Praktische Erfahrungen wie diese bringt Sepp Eisl gerne für die schrittweise Weiterentwicklung des Systems ein. „Wir haben während des Feldtests eine Hotline zu den Liebherr-Entwicklern und -Technikern in Bischofshofen aufgebaut. Bei Fragen oder Problemen sind die Experten sofort zur Stelle“, sagt Eisl. „Wir kennen und schätzen einander.“ Besonders gefalle ihm dabei, dass in diesem gegenseitigen Vertrauensverhältnis „sein“ Elektroradlader aus der Praxis für die Praxis entwickelt und Schritt für Schritt verbessert werde. „Wenn der E-Radlader circa ein Jahr nach der ersten großen öffentlichen Präsentation auf der Bauma dann in die Serienfertigung geht, wollen wir auf jeden Fall beim Verkaufsstart zu den Ersten gehören.“

    Der Erfolg des batterieelektrischen Radladers steht für Sepp Eisl schon jetzt fest. Dafür stünden schon die von den Liebherr-Stereoladern bekannten, bewährten Ausstattungsmerkmale: die große Übersichtlichkeit der Kabine, die extrem wendige Stereolenkung mit Knick-Pendelgelenk und gelenkter Hinterachse sowie das kraftvolle Hubgerüst, mit dem auf dem Hof große Lasten bewegt und unterschiedliche Anbauwerkzeuge betrieben werden können. Zudem ist für Sepp Eisl ein weiterer Faktor von zentraler Bedeutung: „Für viele Kinder, auch für meine Enkelkinder, ist unser Hof wie ein großer Abenteuerspielplatz. Ich bin daher froh, dass auch Liebherr großen Wert auf Sicherheit legt. Beim Radlader, den wir testen, zeigt sich das zum Beispiel an den guten Sichtverhältnissen aus der Fahrerkabine und an der Rückfahrkamera.“

    Die Fahrerkabine des E-Radladers überrascht neben ihrer Übersichtlichkeit mit einfacher Bedienung und Komfort: Fahrersitz, Fahr- und Bremspedal, Lenkrad, ein paar wenige Schalter, ein Touchdisplay und ein Joystick – das war’s schon. „Nach einer kurzen Einweisung kann den Elektroradlader nahezu jeder unserer 20 Mitarbeitenden bedienen“, stellt Sepp Eisl fest. „Das ist für unsere Aufgaben auf dem Hof und Campingplatz ein echter Vorteil.“ Der Schlüssel für die einfache, intuitive Steuerung des Radladers liege auch in der Software. „Über den Touchscreen bekommt der Fahrer alle für die jeweiligen Aufgaben relevanten Informationen und kann das Hubgerüst und das Anbauwerkzeug mit dem Joystick ganz schnell und spielend leicht feinfühlig und präzise bedienen.“ Dafür müsse man kein Digital-Experte sein, freut sich der 58-Jährige. „Ich gehöre zu der Generation, die besser mit der Mechanik umgehen kann. Ich will die digitale Unterstützung nutzen und anwenden können, dazu muss ich sie nicht bis ins letzte Detail verstehen können.“

    Der Sommer schmeckt nach Eisl-Eis

    Nun muss er aber los. In der Parkbucht vor dem neuen Hofladen will er noch eine Schaufel feinen Kies verarbeiten. Der Holzpavillon steht kurz vor der Fertigstellung. Der Hofladen gehört zur jüngsten Ausbaustufe des Seeguts. Im Angebot des komplett auf Selbstbedienung ausgerichteten Shops stehen die klassischen Seegut-Produkte wie Schafkäse-Rollen, Joghurt, Topfen und Fruchtmolke, aber auch Biofleisch, Öle und Gewürze, die andere Höfe aus der Umgebung beisteuern. Und vor allem das Eisl-Eis, mit dem das Seegut seit einiger Zeit den Sommer versüßt.

    Aus einer Laune heraus, berichtet Sepp Eisl, sei 2017 zur Käserei eine eigene Speiseeis-Produktion mit Schafmilch hinzugekommen. „Mein Sohn hatte an unseren Experimenten sofort Gefallen gefunden, eine entsprechende Ausbildung gemacht und ein spannendes Sortiment aufgelegt.“ Neben Klassikern wie Vanille, Erdbeere und Schokolade gehören handwerklich hergestellte Eiskreationen wie Heidelbeer-Rosmarin, Topfenknödel oder Kokos-Physalis zum Sortiment. Das kommt an. Das Eisl-Eisgeschäft floriert. In der Altstadt Salzburgs betreiben die Eisls mittlerweile den ersten Bio-Schafmilcheis-Salon Österreichs. Zu den Kunden zählen die Spitzengastronomie und über ein ausgeklügeltes Liefersystem Online-Besteller aus ganz Österreich.

    Das Eis ist auch im Hofladen ein „Renner“. Da die Kunden teilweise von weit her kommen, soll auch die kleine Parkbucht vor dem Eingang einladend aussehen. Sepp Eisl schüttet gefühlvoll den Kies aus der Schaufel und verteilt ihn auf dem Parkstreifen. Dabei kreuzen immer wieder Radfahrer seinen Weg. Viele von ihnen staunen nicht schlecht über die überraschend leise und abgasfreie Arbeitsmaschine am Wegesrand und recken anerkennend die Daumen. Im Handumdrehen ist die Parkbucht vollständig mit Kies bedeckt. Die Kunden können kommen. Sepp Eisl stellt noch schnell eine kleine Fahne auf und richtet die Tafel mit dem aktuellen Tagesangebot. „Willkommen auf ‚Wolke 7‘“. Wie schön. So wie dieser sonnige Tag im August an diesem so besonderen, energiegeladenen Ort am Wolfgangsee.

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