„Wir können erst zufrieden sein, wenn auch unsere Kunden zufrieden sind.“

Dr.-Ing. h. c. Hans Liebherr, Gründer der Firmengruppe

Alles auf Anfang

Im Jahr 1949 stellte Hans Liebherr seinen ersten mobilen Turmdrehkran auf der Frankfurter Herbstmesse vor – die Vorstellung war eine ziemliche Enttäuschung für den Firmengründer. „Nach der Messe hätte ich eigentlich meine Fertigung im Kranbau wieder einstellen können“, äußerte er sich dazu. Statt aufzugeben, kämpfte Hans Liebherr sich durch und machte die damals noch kleine Baufirma dank seiner Zielstrebigkeit und seinem Unternehmertum zu einem weltweit führenden Hersteller, der den technologischen Fortschritt in vielen Branchen mitgestaltet. Und seine Beharrlichkeit hat sich bewährt: Auf der Bauma 1956 konnte Liebherr bereits weitere Maschinen ausstellen: den ersten Hydraulikbagger Europas, ein breites Spektrum an Baukranen sowie Produkte aus dem Bereich der Betontechnik. Diese Bauma markierte den Beginn einer Erfolgsgeschichte: Über die Jahre folgten 30 weitere Baumas mit Besucherinnen und Besuchern aus aller Welt. Zu Beginn konnte sich die Messe über 8.000 Gäste freuen – heutzutage sind es knapp 80-mal so viele. Und auch der Messestand von Liebherr ist stetig mitgewachsen.

Hans Liebherr blieb mit seiner bodenständigen Art stets nah an den Bedürfnissen seiner Kunden. Diese Devise haben wir bis heute beibehalten und leben sie auch in Zukunft, lautete doch der Leitspruch unseres Firmengründers:

Eine Zeitreise durch die Bauma-Jahre

Richtungsweisender Prototyp

Seinerzeit fing alles mit der Seriennummer 181001 an. Sie wurde 1979 dem Prototyp des ersten Hydroseilbaggers von Liebherr zugewiesen, dem Urvater der Nenzinger Baumaschinenproduktion – denn zuvor wurden dort nur Schiffskrane gebaut. Das Einsatzgewicht des Baggers HS 870 betrug 80 t und der Schurfkubel konnte bis zu 3,5 m3 Material aufnehmen. Im Schürfkübelbetrieb hatte der Ausleger eine maximale Lange von 30 m. Vier Jahrzehnte lang war dieses erste Modell täglich im Einsatz. Dem HS 870 folgten in den nachsten Dekaden eine Vielzahl an Baumaschinen aus Nenzing. 40 Jahre nach dem Bau des ersten Hydroseilbaggers enthüllte Liebherr im Jahr 2020 den neuen, hochmodernen HS 8070.1 mit einem Einsatzgewicht von 72 t. Die Auslegerlange betragt 29 m (im Schürfkübelbetrieb) und der Schürfkübel fasst 3,8 m3. Die kompakte Maschine hat eine Traglast von 70 t und ist die erste Wahl für vielseitige Anwendungen: Materialumschlag, Spezialtiefbau oder Hebearbeiten. Sie repräsentiert die Allrounderqualitäten der HS-Serie von Liebherr und zeichnet sich durch gesteigerte Sicherheit, einfache Bedienung und hohen Fahrerkomfort aus.

Start einer Erfolgsgeschichte

Die ersten beiden Liebherr-Radlader entstanden in den 1950er Jahren, hatten damals aber noch einige „Kinderkrankheiten“. Der dritte jemals entwickelte und gebaute Liebherr-Radlader aus dem Jahr 1962 war hingegen robust und zuverlässig. Bei einem Gewicht von circa 10 t hatte der LSL 1500 einen 108 PS starken Dieselmotor und ein Schaufelvolumen von 1,5 m3. Zu seiner Zeit war dieser Radlader ein hochmoderner, technischer Meilenstein und wurde auf der Bauma 1963 ausgestellt.

In der Zwischenzeit haben sich die Maßstäbe geändert. Der L 526 ist ein Vertreter der neuen mittelgroßen Radlader der Generation 8. Seine Abmessungen ähneln denen des historischen LSL 1500, übertrumpfen ihn aber um Längen mit einer enormen Leistungsfähigkeit und modernster Technik. Dazu gehören zum Beispiel das neue Hubgerust mit Z-Kinematik, die komfortable Fahrerkabine oder innovative Assistenzsysteme wie die aktive Personenerkennung mit Bremsassistent.

Hoch hinaus

Mit Kranen fing bei Liebherr bekannterweise alles an: 1949 erfand Hans Liebherr den ersten mobilen Turmdrehkran Europas und legte so den Grundstein für die jahrzehntelange Erfolgsgeschichte des Unternehmens. Auf der Bauma 1969 präsentierte Liebherr einige Nachfolgermodelle, darunter den damals neu erschienenen 50 HC, den ersten Vertreter der bis heute äußerst erfolgreichen HC-Baureihe.

Seit der Bauma 1969 hat sich viel getan: So hat zum Beispiel die Faserseiltechnologie bei Liebherr-Obendreherkranen Einzug gehalten. Auf der Bauma 2022 stellt Liebherr den neuen Großkran 1188 EC-H 40 Fibre mit herausragender Spitzentraglast vor. Es ist der erste High-Top-Kran mit hochfestem Faserseil und wird der derzeit stärkste verfügbare Serienkran von Liebherr sein.

Meister unter den Schwergewichten

Der Liebherr R 991 war ein 160-Tonnen-Bagger, der im Jahr 1976 vorgestellt wurde, nur zwei Jahre nach der Produktion des ersten Mining-Baggers von Liebherr, welcher ein Einsatzgewicht von lediglich 66 t hatte. Der R 991 wurde von zwei Sechszylinder-Dieselmotoren angetrieben. Mit Tieflöffel-Ausrüstung hatte der Löffel des Baggers eine Kapazität von 4,5 – 5,5 m³.

Jahrzehnte später stellte Liebherr den R 9200 vor, einen Mining-Bagger mit einem Einsatzgewicht von 205 t. Er wurde erstmals auf der Bauma 2016 vorgestellt. Der Löffel hat ein Fassungsvermögen von 12,5 m³ sowohl in der Tieflöffel- als auch in der Klappschaufel-Ausrüstung, seine Größe hat sich im Vergleich zum R 991 also verdoppelt, während das Einsatzgewicht nahezu gleich geblieben ist. Der R 9200 ist mit einem 810 kW starken Motor ausgestattet, aber auch mit einem Elektromotor erhältlich. Seine zahlreichen Assistenzsysteme und fortschrittlichen Technologien machen ihn zu einem hochmodernen Mining-Bagger. Der R 9200 ist für Muldenkipper mit einer Nutzlast von bis zu 140 t ausgelegt und mit der fortschrittlichen Schaufel- und GET-Lösung von Liebherr ausgestattet. Er kann auch mit dem Schaufelfüll- und Truck-Beladeassistenten ausgestattet werden und bietet dem Personal On-Board-Diagnostiken, die einen Überblick über Leistung, Betriebszeit und Kraftstoffeffizienz geben.

Weltweit mobil

Im Jahr 1980 kam mit dem LT 1200 der damals stärkste Liebherr Teleskopkran mit maximal 200 t Traglast auf den Markt. Darüber hinaus hatte er einen 55 m langen Teleskopausleger und konnte mit Gitterspitze Hubhöhen bis 92 m erreichen.

Zur damaligen Zeit fand die Umstellung der LT-Straßenkran-Baureihe auf die geländegängigen LTM-All-Terrain-Krane statt, da LT-Krane zwar auf der Straße, aber weniger gut im Baustellengelände fahren konnten – die Wenderadien waren zu groß, die Reifen zu klein. All dies gehört inzwischen der Vergangenheit an: Der heute stärkste 8-Achser, der LTM 1650-8.1, hat eine maximale Tragkraft von 700 t und ist bestens gerüstet für Fahrten in nahezu jedem Gelände. Sein Teleskopausleger ist 54 oder 80 m lang und kann mit Gitterverlängerungen 152 m Hubhöhe erreichen.

Alles läuft rund

Im Jahr 1958 wurde die elektrische Maschine von Liebherr erstmals auf einer Messe präsentiert. Diese Sondermaschine kam in Schwimmbaggern zum Einsatz und hatte eine Leistung von 140 kW.

Die heutigen elektrischen Motoren von Liebherr haben bei gleichbleibender Leistung einen deutlich kleineren Bauraum. Steigerungen von Effizienz und Wirkungsgrad wurden über die Jahrzehnte mit leistungsfähigeren Materialen und immer besseren Herstellungsmethoden erwirkt. Optimierte Isoliersysteme und Harze sowie Wicklungs- und Kühlmethoden sorgen zum Beispiel für eine deutliche höhere Hitzebeständigkeit der Motoren. Die aktuellen Asynchronmotoren von Liebherr sind hochleistungsfähige Maschinen (7,5 bis 160 kW) für den Einsatz in den Bereichen Baumaschinen, Schiffs- und Hafenkranen sowie weiteren Bereichen.

Die Mischung macht’s

Auf dem Liebherr-Messestand der Bauma 1969 auf der Theresienwiese wurde eine Betomix 30 in Sternsiloausführung ausgestellt. Sie wurde als Neuheit das erste Mal der Öffentlichkeit gezeigt. Auch die Fahrmischer der ersten Generation (HTM 601/701, erkennbar am eckigen Einlauftrichter) wurden hier das erste Mal der Welt präsentiert, denn die Produktion der Fahrmischer hat 1967/68 begonnen.

Die Mischanlagen wurden bei Liebherr durch ständige Weiterentwicklungen immer innovativer und leistungsfähiger. Im Jahr 2022 wird die Neuauflage der Betomix 2.5 auf der Bauma zu sehen sein. Die neuen Mischanlagen-Baureihen Betomix und Mobilmix können durch ihre modulare Struktur optimal auf alle Kundenbedürfnisse ausgerichtet werden. Transport und Montage erfolgen einfach und schnell und eine Vielzahl an optionalem Zubehör kann ohne Mehraufwand integriert werden.

Das könnte Sie auch interessieren

Bauma: Wie alles begann

Wie begann die Erfolgsgeschichte der Bauma? Und wie entwickelte sich der Liebherr-Messeauftritt in den vergangenen Jahrzehnten?

Beitrag lesen

Die Baustelle der Zukunft

In unserer Baustelle der Zukunft arbeiten Maschinen mit zukunftweisenden Antrieben, geräusch- und emissionsarm, sowie digital vernetzt und stets nah an den Bedürfnissen unserer Kunden.

Beitrag lesen

Das Magazin der Firmengruppe

Das Magazin wirft einen Blick hinter die Kulissen von Liebherr. Die Geschichten stellen Helden des Alltags vor und zeigen Lösungen für die Probleme von morgen auf. Es erwarten Sie spannende Geschichten über Menschen, die gemeinsam mit Liebherr Großes leisten.

Zum Magazin