Drei Hydroseilbagger von Liebherr waren kürzlich im Einsatz für Gründungsarbeiten eines Wohnprojektes in Hongkong. Dabei mussten insgesamt 14 Pfähle erstellt werden, die als Fundament für das Gebäude dienen. Die Arbeiten wurden im ersten Pfahlabschnitt jeweils mithilfe von zwei HS 885 HD und eines HS 8130 HD mit mechanischen Greifern und Verrohrungsmaschinen umgesetzt. Um die geforderte Tiefe von 50 m zu erreichen, benötigte das ausführende Unternehmen 10 Arbeitstage pro Pfahl. Der Grund für die lange Herstelldauer lag in den erschwerten Bodenverhältnissen. Zuerst trat Grundwasser auf, dann folgte Fels mit einer sehr hohen Festigkeit von 150 MPa. Um diese harte Gesteinsschicht zu bewältigen, wurde das RCD-Verfahren angewendet. Bei einem Durchmesser von 3 m ergab das bis zu 300 m3 Beton, die für einen einzigen Pfahl zur Fertigstellung benötigt wurden. Umgerechnet sind das etwa 40 Betonmischer.
Die Herausforderung
Ein Schritt auf die Baustelle genügt, um die besondere Herausforderung bei diesem Projekt zu erkennen: Die Schwierigkeit liegt in den beengten Platzverhältnissen. Die Baustelle befindet sich inmitten einer Wohngegend in Kowloon und grenzt daher direkt an bestehende Gebäude. Kowloon ist neben Hongkong Island und New Territories eine der drei Regionen der 7-Millionen-Einwohner-Stadt an der südlichen Küste Chinas. Um für die Anrainer die Lärmbelastung so gering wie möglich zu halten, darf die Arbeitszeit von 7-19 Uhr (6 Tage pro Woche) nicht überschritten werden. Speziell für solche Einsätze bietet Liebherr optionale Ausstattungen an. Mit dem Eco-Silent-Mode kann die Motordrehzahl auf ein voreingestelltes Niveau gesenkt werden. Dadurch kann ohne Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit eine deutliche Reduktion des Dieselverbrauchs und eine Senkung der Schallemissionen erzielt werden. Auch die Motor-Stopp-Automatik von Liebherr bietet bei solchen Anforderungen eine ökonomische und ökologische Lösung. Nach Überprüfung einiger Maschinenfunktionen schaltet das Gerät bei längeren Arbeitspausen automatisch ab.