seit 2021

Liebherr erforscht und entwickelt Lösungen in den Bereichen Digitalisierung und alternative Antriebe und gestaltet damit den technologischen Fortschritt in vielen Branchen mit. Regelmäßige Investitionen in die Produktionsstätten und das weltweite Vertriebs- und Servicenetz ermöglichen das stetige Wachstum der Firmengruppe.

Technologieoffenheit wird bei Liebherr großgeschrieben. Eine bedeutende Rolle spielen dabei klimafreundliche Energieträger, darunter der alternative Kraftstoff HVO (Hydrotreated Vegetable Oils). Dieser wird aus Speiseölabfällen, Fettresten, Abfallfetten und Pflanzenöl gewonnen und kann Verbrennungsmotoren in Reinform oder als Zugabe zu fossilem Diesel antreiben. Ein Großteil der Baumaschinen, Krane und Mining-Geräte der Firmengruppe kann bereits mit HVO betankt werden und somit nahezu klimaneutral arbeiten. Mit dem Ziel, emissionsarme, anwendungsspezifische Lösungen bereitzustellen, forscht Liebherr auch in Zukunft an weiteren alternativen Antriebskonzepten.

Liebherr produziert sein bisher größtes Hauptlager für Tunnelbohrmaschinen (TBM) und erreicht damit die nächste Dimension im Tunnelbau. Die Rollenverbindung wiegt 44 Tonnen und hat einen Durchmesser von fast 8 Metern. Eingesetzt im Bohrkopf einer TBM hilft es einen Tunnel zu bohren, der etwa die Höhe eines sechsstöckigen Hauses hat. Zum Einsatz kommt das Hauptlager in einer der weltgrößten Tunnelbohrmaschinen im Süden Chinas, wo ein Infrastuktur-Großprojekt realisiert wird.

Im Segment Betontechnik nimmt eine neue Produktionsstätte ihren Betrieb auf: Die Liebherr-Concrete Technology Marica EOOD im bulgarischen Plovdiv versorgt die Liebherr-Mischtechnik GmbH in Bad Schussenried (Deutschland) mit Vormontagen für Fahrmischer und fertigt den Stahlbau dafür. In Österreich entstehen neue Logistikzentren in Telfs und Bischofshofen und in Puch / Urstein beginnt die Errichtung einer neuen Vertriebszentrale für Baumaschinen. In Dettingen (Deutschland) erweitert Liebherr die Vertriebs- und Serviceinfrastruktur für Baumaschinen durch ein neues Verwaltungs- und Reparaturgebäude. Auch in China investiert Liebherr. In Shanghai entsteht eine neue Hauptniederlassung und am Standort Dalian beginnt die Errichtung eines neuen Werks für Komponenten.

Der neue Mobilkran LTM 1110-5.2 vereint die Stärken seines Vorgängers LTM 1110-5.1 mit einem neuen Fahrerhaus, Getriebe und der nächsten Generation der Liebherr-Kransteuerung: LICCON3. Ergänzt werden diese Neuerungen von einem komplett neuen Krandesign, das für Telemetrie und Flottenmanagement vorbereitet ist und somit die Zukunft für die All-Terrain-Baureihe von Liebherr darstellt. Bereits 1989 entwickelte Liebherr das Steuerungssystem LICCON für Fahrzeugkrane, auf das 2007 LICCON2 folgte. Eine neue Software und Programmiersprache, rasend schneller Datenbus, deutlich mehr Speicherplatz und hohe Rechenleistung sowie verbesserte Sicherheitstools kennzeichnen LICCON3.

Zwei Liebherr-Mobilkrane wechseln im Windkraft-Testpark Experimental Cener-Alaiz im spanischen Navarra drei Rotorblätter einer Windenergie-Anlage aus. In präziser Tandemarbeit tauschen der LTM 1750-9.1 und LTM 1650-8.1 die 64,5 Meter langen Rotorblätter durch neue mit 71,5 Metern Spannweite aus.

In Wiesbaden (Deutschland) wird die Sprengung der Salzbachtalbrücke für Liebherr-Erdbewegungsmaschinen zum Großeinsatz. Insgesamt 23 Maschinen zerkleinern 15.000 m³ Abbruchmaterial der ehemaligen 300-Meter-Brücke und transportieren es ab – fast einen Monat dauern die Arbeiten.

Auch in Brasilien stellen sich zwei 220-Tonnen Mobilkrane von Liebherr einer besonderen Herausforderung. In einem Tandemhub platzieren sie die Arme der neuen Statue „Cristo Protetor" in der Stadt Encantado. Mit einer Höhe von 43 Metern übertrifft sie die bekannte Christus-Statue in Rio de Janeiro.

In Minnevika (Norwegen) setzt ein Liebherr-Rammgerät LRH 600 die Tiefengründung für Norwegens längste Eisenbahnbrücke um. Insgesamt 20 Brückenpfeiler mit 280 Mantelreibungspfählen werden in 12-14 Meter tiefem Wasser positioniert. Als Trägergerät ist ein Seilbagger HS 895 HD im Einsatz.

Liebherr präsentiert rund 100 Exponate auf einer Ausstellungsfläche von 15.000 m² auf der weltweit bedeutendsten Messe der Bau- und Bergbaubranche. Unter dem Motto „On your site” zeigt die Firmengruppe, dass Liebherr immer und überall an der Seite seiner Kunden zu finden ist – egal ob direkt auf der Baustelle mit hochqualitativen Maschinen oder durch individuelle Beratung, weltweite Serviceleistungen und vollumfängliche Lösungskonzepte. Am Messestand können Besucher zahlreiche Neuheiten und Weiterentwicklungen aus den Bereichen Baumaschinen, Krane, Materialumschlag, Mining und Komponenten erleben. Dazu zählen auch digitale Lösungen und Assistenzsysteme, die unter anderem in Technologiepavillons und Maschinenshows präsentiert werden. Ein besonderer Meilenstein ist die Vorstellung des R9 XX H₂, dem ersten Hydraulikbagger von Liebherr, der von einem Wasserstoffmotor angetrieben wird. Er erhält den Bauma Innovationspreis 2022 in der Kategorie Klimaschutz.

Herkömmliche Schaumisolierung ist Schnee von gestern: Als weltweit einziger Hersteller verwendet Liebherr ein Vakuum in Verbindung mit Perlit für die Isolierung seiner Geräte. Das Lavagestein Perlit sorgt mit seiner sehr geringen Wärmeleitfähigkeit und dem Vakuum für die bestmögliche Energieeffizienz bei einer gleichzeitig kompakteren Bauweise. Die neuen BluRoX Modelle bieten somit 25 % mehr Platz für Lebensmittel und reduzieren den Stromverbrauch um bis zu 20 %. Und selbst der Nachhaltigkeit bleibt das Lavagestein treu, denn der natürlich nachwachsende Rohstoff kann problemlos wiederverwendet werden. Die ersten Vakuum-Perlit-Modelle mit dem Namen BluRoX kommen schon 2023 auf den Markt.

Mit der neuen Reparaturniederlassung in Ehingen-Berg beginnt eine großflächige Werkserweiterung am Standort Ehingen (Deutschland), um der hohen Nachfrage nach Mobil- und Raupenkranen weiterhin gerecht zu werden.

Auch das Löwen Hotel Montafon in Schruns (Österreich) wächst. Ab März wird es um neue Zimmer, einen Musik- und Tanzclub und einen Tagungsbereich erweitert, um Gästen weiterhin einen außergewöhnlichen Aufenthalt zu bieten.

Im September eröffnet Liebherr im Segment Aerospace und Verkehrstechnik eine neue Reparaturwerkstatt für Wärmetauscher in Singapur.

Im Dezember werden die Service- und Vertriebsaktivitäten in Frankreich in einer neu gegründeten Gesellschaft zusammengeführt, der Liebherr Distribution et Services France SAS mit Sitz in Niederhergheim. Damit können die Bedürfnisse der Kunden noch effizienterer und schneller erfüllt werden.

Ebenfalls im Dezember erfolgt der Spatenstich für ein neues Hydraulikzylinder-Werk in Oberopfingen (Deutschland) durch die Liebherr-Components Kirchdorf GmbH.

Auch 2022 wirkt Liebherr weltweit an vielen bedeutenden Projekten mit. Beispielsweise brachte ein Liebherr-Kompaktkran die 1,5 Tonnen schwere Glocke „Mònica“ zurück an ihren Platz in der Kathedrale La Seu Vella in Lérida (Katalonien) auf einer Höhe von 40 Metern. Nach acht Jahren Pause kann die Glocke nun endlich wieder läuten.

In der Schweiz stellt sich ein Liebherr-Raupenkran vom Typ LR 11000 einer ganz besonderen Herausforderung: Als stärkster Raupenkran des Landes kommt er zum Austausch einer 100 Jahre alten Eisenbahnbrücke zum Einsatz. Der knapp bemessenen Kranstellfläche zum Trotz baut er die Brücke mit einem Gewicht von 176 Tonnen bei St. Moritz (GR) auf 2.000 alpinen Höhenmetern ein.

Am Bau der dritthöchsten Eisenbahnbrücke Deutschlands in der Nähe von Ulm sind vier High-Top Krane von Liebherr beteiligt: ein 280 EC-H 12 Litronic, zwei 280 EC-H 16 Litronic und ein 630 EC-H 40 Litronic. Die Brücke überspannt auf einer Länge von rund 500 Metern das Filstal, ist 85 Meter hoch und verkürzt die Reisezeiten zwischen Ulm und Stuttgart.

Mehr als 2.000 Krane in einem Kalenderjahr – diesen Rekord stellt das Liebherr-Werk in Ehingen (Deutschland) auf. Die Beschriftung mit der magischen Nummer 2.000 erhält ein LTM 1070-4.2, der an den langjährigen Kunden MAXIKraft, ein Unternehmen für Kran- und Schwerlastlogistik, ausgeliefert wird. Die Übergabe findet in Ehingen mit allen Mitarbeitenden statt und wird somit mit denen gefeiert, die diesen beachtlichen Meilenstein gemeinsam möglich gemacht haben.

Einen historischen Meilenstein feiert die Liebherr-Aerospace Lindenberg GmbH 2023 in der Partnerschaft mit Eve Air Mobility. Liebherr wird zukünftig elektromechanische Stellantriebe (EMAs) für das Flugsteuerungssystem des Eve eVTOL liefern. Die EMAs mit vollständig integrierter Elektronik werden in das eVTOL-Luftfahrzeug eingebaut, um die Quer-, Höhen- und Seitenruder zu betätigen. Sie gehören zu den ersten weltweit, die für die primäre Flugsteuerung eingesetzt werden. Die Anforderungen von Eve wurden früh in der Entwicklung berücksichtigt und in jeder Phase der Forschung und Entwicklung erfüllt. Die Elektronik-Technologie, insbesondere die Fly-by-Wire-Stellantriebe, verbessern die Wartungsfreundlichkeit, Zuverlässigkeit und Manövrierfähigkeit zukünftiger Flugzeuge.

In einer Mine in Westaustralien startet Liebherr die Validierung vier autonomer Muldenkipper T 264. Nach der umfassenden internen Validierung am Mining Technology Development Center von Liebherr in den USA ist der Einsatz der Muldenkipper in der Mine der Startpunkt einer nächsten wichtigen Etappe. Dieser Schritt unterstreicht die Bestrebungen von Liebherr-Mining, die Entwicklung eines neuen autonomen Produkts für die Bergbauindustrie zu beschleunigen.

Etwas mehr als 1 Mia. € investiert Liebherr im Jahr 2023 in seine Produktionsstätten und sein weltweites Vertriebs- und Servicenetz. Am Standort Campsas (Frankreich), im Liebherr-Werk Ehingen, bei der Liebherr-Logistics GmbH in Oberopfingen (Deutschland) und bei Liebherr-Mining in Newport News (USA) finden Erweiterungen des Firmengeländes bzw. der Produktionsstätten statt. Eine neue Niederlassung für Vertrieb, Wartung, Reparatur und Vermietung von Erdbewegungsmaschinen wird in Schüttorf (Deutschland) gebaut. Am Standort Biberach (Deutschland) entsteht ein neues Verwaltungsgebäude für die Liebherr-Purchasing Services GmbH und Liebherr-International Deutschland GmbH. Eröffnungen feiern im Jahr 2023 zwei Standorte: im niederländischen Born nimmt die Liebherr-Logistics GmbH ein weiteres Distributionszentrum in Betrieb. Und im französischen Taverny wird der zehnte Standort der Liebherr Distribution et Services France SAS in Frankreich eingeweiht.

Ob tief unter Wasser, hoch darüber oder direkt nebenan – Liebherr verrichtet 2023 eindrucksvolle Einsätze. Für mehrere Jahre waren zwei Liebherr-Verstellausleger 357 HC-L in der Türkei am Bau der 1915Çanakkale Brücke beteiligt. Für die Demontage der Krane kommt ein weiterer Liebherr-Kran zum Einsatz – auf 318 Metern Höhe und bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 40 km/h. Schwierige Voraussetzungen finden sich auch am Vierwaldstättersee in der Schweiz, wo neue Anlegepfähle für die Schifffahrt errichtet werden. Unter Wasser muss mindestens sechs Meter in den Fels gebohrt werden – ein wortwörtlicher Härtetest, der das Bohrgerät LB 30 aber bravourös meistert. Gigantisch wird es an einem weiteren Gewässer: am Reschensee bei Graun (Italien) wird ein Teil der Staatsstrasse in den See verlegt, um sie vor Steinschlägen und Hangrutschungen zu schützen. Am dreijährigen Grossprojekt sind rund 60 Erdbewegungsmaschinen beteiligt, davon zahlreiche von Liebherr. Die Muldenkipper TA 230 Litronic unterstützen zum Beispiel bei den Aufschüttungsarbeiten eines Dammes für die spätere Staatsstrasse.