LTM 1750-9.1 demontiert riesiges Hängegerüst
Der Bergheimer Schwerlast-Logistiker Wasel beeindruckt bei einem schwierigen Kraneinsatz am Kölner Dom. Ein riesiges Hängegerüst am Nordturm der Kathedrale wird in rund 100 Meter Höhe demontiert.
Logistische und statische Herausforderungen

Schwebende Montage der über 90 Meter langen Gittermastspitze
Das Aluminium-Gerüst muss nicht nur in 100 Meter Höhe, sondern auch mit nahezu derselben Ausladung in drei Teilen vom Turm des Doms entfernt werden. Zum Einsatz kommt ein Liebherr-Mobilkran LTM 1750-9.1 mit seiner maximalen Hakenhöhe von 154 Meter.
Der Kranstellplatz über einer U-Bahn-Station stellt große Hürden an das Planungsteam. Doch mit akribischer Vorbereitung und einer Planungsphase von insgesamt zwei Jahren meistert die Wasel GmbH den Kran-Job, dem es an logistischen und statischen Herausforderungen nicht mangelt.
Herausforderungen und Lösungen beim Einsatz

Extrem wenig Platz für die Rüstarbeiten
Der LTM 1750-9.1 wird auf dem Bahnhofsvorplatz aufgebaut. Die U-Bahn-Station unter der Kranstellfläche erfordert eine aufwändige Suche nach Punkten, an denen die Betonfundamente für die Abstützungen des Großkrans gegossen werden können. Zudem ist der immense Publikumsverkehr vor dem Bahnhof zu berücksichtigen.
„Der Aufbau hat uns im Vorfeld schon sehr Bauchschmerzen bereitet“, räumt Jürgen Oprée, Technischer Leiter bei Wasel, ein. „Wir hatten Evakuierungspläne des Bahnhofs in den Montagezeitabläufen zu berücksichtigen sowie Flucht- und Rettungswege dauerhaft freizuhalten. Zudem haben wir ein sehr enges Zeitfenster für die Rüstarbeiten gesetzt bekommen.“
Der Kölner Hauptbahnhof ist hoch frequentiert. Die erforderliche Teil-Sperrung des Vorplatzes für die Auslegermontage wird nur während der Nachtstunden genehmigt. Zudem ist die zugestandene Fläche deutlich zu klein, um den Gittermastausleger am Boden liegend auf volle Länge zu rüsten. Ein schwebender Aufbau ist unumgänglich. Die benötigten Teile müssen jeweils genau zur richtigen Zeit angeliefert werden.
Ab 22 Uhr wird die Fläche für die Schwebend-Montage der Gitterspitze abgeriegelt. Der Anbau der Gitterteile mit einem Liebherr LTM 1095-5.1 erfordert bis zum Morgen vollen Einsatz und hohe Konzentration der Wasel-Truppe. In den frühen Morgenstunden ragt schließlich der Ausleger neben den Domtürmen in den Kölner Himmel.

Schon beim Aufrüsten werden die Dimensionen des Fahrzeugkrans deutlich.

Am Haken des LTM 1750-9.1 hängt das erste von drei Gerüstteilen.
Unter den Augen eines großen Publikums startet der größte Kraneinsatz in der Geschichte des Kölner Doms. Das Anschlagen der Elemente an die Spezialtraverse und das Loslösen des jeweiligen Gerüstteiles aus der Grundkonstruktion gestalten sich als der langwierigste Part der Aktion.
Fast unmerklich langsam setzen sich die riesigen Aluminium-Elemente in Bewegung. Durch das präzise Zusammenspiel von Kranführer und den Einweisern am Turm steuert die etwa 7 Meter breite und 33 Meter hohe Gitterwand behutsam vorbei an Jahrhunderte alten Kreuzblumen und verwitterten Engelfiguren.
„Beim Ausfädeln des hinteren Gerüstes hatten wir teilweise nur 15 Zentimeter Platz zwischen Last und Dom“, schildert Jürgen Oprée, Technischer Leiter bei Wasel, die schwierigen Platzverhältnisse beim Hub. Der Liebherr-Kran manövriert die sperrige Last zwischen den Türmen hervor, über das nördliche Seitenschiff und am Turm vorbei, um es schließlich mit Hilfe eines LTM 1070-4.2 vor dem Hauptportal abzulegen.
Zufriedenes Team nach reibungslosem Ablauf

Prominente Baustelle: Kölner Dom, Museum Ludwig und Hauptbahnhof
Der Einsatz ist deutlich früher als geplant abgeschlossen. Nur gut vier Stunden hatte der eigentliche Kraneinsatz gedauert.
Das Wasel-Team um Koordinator Jürgen Oprée zeigt sich zufrieden nach dem reibungslosen Ablauf. „Noch vor ein paar Jahren wäre dieser Hub so nicht möglich gewesen“, erklärte Oprée. „Technisch gesehen zwar schon, jedoch mit diesen kurzen zeitlichen Abläufen sicherlich nicht. Und vermutlich hätte mit einem anderen Kran auch der Stützdruck Probleme bereitet. Der LTM1750-9.1 war wie zugeschnitten für diese Arbeit am Dom.“