News | 08.08.2019 Vom Schreibtisch an die Werkbank: Perspektivenwechsel der Auszubildenden in Ochsenhausen

Wie sieht eigentlich der Arbeitsalltag der Kolleginnen und Kollegen aus? So banal es in der Theorie klingt – je größer das Unternehmen ist und je vielfältiger die Berufsfelder sind, desto schwerer lässt sich diese Frage in der Praxis manchmal beantworten. Insbesondere zwischen dem kaufmännischen und dem gewerblichen Bereich gibt es zahlreiche Unterschiede im Tagesgeschäft und in der Arbeitsweise. Um hier einen besseren Einblick zu verschaffen und das kollegiale Miteinander zu fördern, hat bei der Liebherr-Hausgeräte Ochsenhausen GmbH auch in diesem Jahr erneut ein Praxistag stattgefunden. Dabei konnten die drei kaufmännischen Auszubildenden den Alltag der fünf gewerblichen Auszubildenden genauer unter die Lupe nehmen und ihren Umgang mit verschiedensten Materialien, Werkzeugen und Maschinen erproben: Durch sägen, bohren, fräsen, gravieren, feilen, schrauben und schweißen stellten sie unter Anleitung der gewerblichen Auszubildenden ihren eigenen „Liebherr-Würfel“ her und erhielten eine Einführung in die Pneumatik. Nicht nur die kaufmännischen Auszubildenden zeigten sich begeistert von dem Projekt, das mit einer gemeinsamen Feedbackrunde endete: „Am besten gefallen hat mir der Einblick in die Lehrwerkstatt und in den Umgang mit den Maschinen – dazu hat man sonst nicht die Chance“, so Elena Böhmisch. Auch bei den gewerblichen Auszubildenden fand der Praxistag großen Anklang: „Es war super, dass wir einen ganzen Tag mit unseren kaufmännischen Auszubildenden verbringen und ihnen Einblicke in unser handwerkliches Tun geben konnten“, sind sich Fabian Göppel und Simon Schneider einig.

Gerhard Gruber, ehemaliger Ausbildungsleiter am Standort Ochsenhausen, rief die Idee vor rund zwanzig Jahren ins Leben, um kaufmännischen Auszubildenden einen Eindruck von praktischen Tätigkeiten und Begriffen zu vermitteln – mittlerweile ist das Projekt zu einem festen Bestandteil der Ausbildung geworden: „Ein solcher Praxistag ist für alle Auszubildenden sehr lehrreich, denn sie können selber Dinge tun, die sie sonst nur aus einer relativ hohen Flughöhe betrachten“, so Werner Hutzel, Ausbildungsmeister Bereich Metall bei der Liebherr-Hausgeräte Ochsenhausen GmbH. Ganz im Sinne eines Familienunternehmens verfolgt Liebherr damit ein sozialpädagogisches Konzept, das die Zusammenarbeit der Auszubildenden stärken und die Vernetzung untereinander fördern soll. Davon, dass dieses Modell Früchte trägt, ist auch Ausbildungsleiter Christoph Roth überzeugt: „Der Praxistag ist jedes Jahr eine Bereicherung für mich. Der Spaß steht hier im Vordergrund, denn wer Spaß hat, der lernt auch etwas. Es freut mich immer wieder zu beobachten, wie viel Freude unsere Ausbildung mit sich bringt und wie gut der Zusammenhalt zwischen den Auszubildenden ist, die ein gemeinsames Team bilden“. Auf langfristige Sicht kann damit eine Basis für gemeinsame Projekte und Seminare sowie eine Gleichberechtigung aller Auszubildenden geschaffen werden, die sich so auf Augenhöhe wiederfinden.