Pressemitteilungen | 21.02.2017 Bundestagsabgeordneter Josef Rief zu Besuch bei Liebherr in Kirchdorf

  • Werner Seifried und Georg Diesch, Geschäftsführer der Liebherr-Hydraulikbagger GmbH, empfangen MdB Josef Rief in Kirchdorf
  • Martin Nitsche vom Forschungskuratorium Maschinenbau e.V. (FKM) ebenfalls zu Besuch
  • Vorwettbewerbliche industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) für Liebherr von zentraler Bedeutung zur Nachwuchsförderung und Stärkung Deutschlands als Innovationsstandort

Josef Rief, Mitglied des Deutschen Bundestags, und Martin Nitsche vom Forschungskuratorium Maschinenbau e.V. trafen sich am 09. Februar 2017 zusammen mit den Geschäftsführern Werner Seifried und Georg Diesch bei der Liebherr-Hydraulikbagger GmbH in Kirchdorf. Ziel des Besuchs war ein Austausch über die Erfolge der vorwettbewerblichen Gemeinschaftsforschung und deren Transfer in die Praxis.

Seit der Gründung 1949 steht der Name Liebherr für eine Vielzahl technischer Innovationen aus dem eigenen Haus. Mehrere Gesellschaften des Unternehmens beteiligen sich zudem über verschiedene Forschungsvereinigungen an Projekten der vorwettbewerblichen industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF). „Die Gemeinschaftsforschung ist in mehrerlei Hinsicht wichtig. Zum einen profitieren die beteiligten Branchen und auch andere Industriebereiche von den Ergebnissen, da diese frei zugänglich veröffentlicht werden. Zum anderen stellen wir so die Nachwuchsförderung sicher, da mit den Projekten meist eine Promotion und zwei bis drei weitere Abschlussarbeiten zusammenhängen“, betont Werner Seifried, Geschäftsführer der Liebherr-Hydraulikbagger GmbH und Beiratsvorsitzender der Forschungsvereinigung Bau- und Baustoffmaschinen (FVB). In dieser Vereinigung, die Mitglied im Forschungskuratorium Maschinenbau e.V. (FKM) ist, arbeiten aktuell 43 Unternehmen mit elf Hochschulen und Instituten zusammen. In regelmäßigen Mitgliederversammlungen werden neu anzugehende Forschungsprojekte diskutiert. Findet sich eine ausreichende Anzahl an Unternehmen, die an dem Vorhaben interessiert sind, wird ein Förderantrag an die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) eingereicht. Dort bewerten unabhängige Gutachter die Forschungsanträge und bei entsprechender Bewilligungspunktzahl werden Fördermittel der IGF zugeteilt. Alle IGF-Projekte werden von Beginn an durch einen begleitenden Ausschuss der Industrie betreut. Dabei unterstützt Liebherr in allen Phasen mit dem Einsatz von Personal, der Bereitstellung von Materialien sowie Versuchskomponenten oder Testmaschinen. Ein entsprechender Abschlussbericht wird bei Projektende veröffentlicht und ist für alle interessierten Unternehmen frei zugänglich. So erhalten auch kleinere und mittelständische Unternehmen (KMUs) erleichterten Zugang zu neuen Entwicklungserkenntnissen und Technologien, die sie in die Praxis übertragen und für ihre Produkte nutzen können.

Ein interessantes, aktuelles Beispiel für ein gemeinschaftliches Forschungsprojekt der FVB ist die Möglichkeit der Nutzung von Keramik als Lagerwerkstoff in Baumaschinen. Forscher der Technischen Universität Dresden untersuchen derzeit, ob und wie Bauteile aus Keramik für industrielle Zwecke genutzt werden können. Die Keramikhersteller, häufig KMUs, und auch viele mittelständisch geprägte Baumaschinenhersteller können solche Untersuchungen mit eigenen Mitteln oft nicht bewerkstelligen.

MdB Josef Rief hatte sich im vergangenen Jahr dafür eingesetzt, dass die Mittel für das IGF-Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) aufgestockt werden. Für 2017 wurden somit 30 Mio. Euro mehr, d.h. insgesamt 169 Mio. Euro für die vorwettbewerbliche industrielle Gemeinschaftsforschung genehmigt. „Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, sagt Martin Nitsche vom FKM. Er verwies mit Nachdruck darauf, dass eine Verstetigung der beschlossenen Mittel und zudem ein weiterer Mittelaufwuchs erforderlich seien, um Zukunftssicherung für Deutschland als Innovationsstandort zu betreiben. Die IGF-Fördermittel kommen in vollem Umfang den Forschungsinstituten und Universitäten zugute und sichern dadurch sowohl die Breite als auch die Tiefe der Forschungslandschaft in Deutschland.