1. Stopp: USA

Das Land der unbegrenzten... Eiswürfel! Für US-Amerikaner ist das Wichtigste am Kühlschrank mitunter der Eiswürfelspender. Laut einer Umfrage konsumieren 51 Prozent der Amerikaner bis zu 116 Gläser mit eisgekühlten Getränken pro Jahr. Das entspricht ungefähr 180 Kilogramm Eiswürfeln. Und es dürfen nicht irgendwelche Eiswürfel sein, die Textur und der Geschmack müssen stimmen. Dabei gilt: Je mehr Eiswürfel, desto besser.

Doch woher kommt Amerikas Liebe zu Eiswürfeln? Ganz einfach: Ein gerissener Geschäftsmann, der Eisblöcke zur Kühlung von Essen in die Karibik verkaufte, wollte mehr Profit herausschlagen. Daher empfahl er seinen Kundinnen und Kunden, auch ihre Getränke auf diese Weise zu kühlen. Der Trend wanderte schließlich zurück nach Amerika, wo die Menschen in den heißen Sommermonaten froh über eine kleine Abkühlung waren. So nahm die besondere Vorliebe ihren Lauf.

2. Stopp: Indien

Indien ist weltbekannt für bunte Currys, farbenfrohe Bollywood-Filme, das Holi-Festival der Farben, vielfältige Gewürze und noch vieles mehr. Dass man in Indien aber auf ausgefallen bunte, florale Kühlschrank-Designs Wert legt, ist den meisten unbekannt. Schöne Türmuster sind in Indien viel beliebter als beispielsweise in Deutschland.

Doch das ist nicht die einzige Besonderheit, die den Markt der Kühlgeräte in Indien prägt. Zwischen 23 und 37 Prozent der Inder leben vegetarisch, in manchen Städten wie beispielsweise Indore in Zentralindien sogar 49 Prozent. Vegetarisch oder nicht – die indische Küche beinhaltet viel frisches Obst und Gemüse. Bei dem humiden Klima in Indien, gekennzeichnet von Temperaturen bis zu 50°C im Sommer und hoher Luftfeuchtigkeit, lagert man Obst und Gemüse besser im Kühlschrank. Es werden besonders große Gemüsefächer benötigt, um die Lebensmittel optimal lang frisch zu halten.

3. Stopp: Frankreich

Vive la France und… Weinschränke auf dem Balkon? Ja, richtig gelesen. In Frankreich stellt man den Weinschrank gern auf den Balkon. Das spart Platz in der Wohnung und noch wichtiger: Man hat den Wein trotzdem direkt parat und muss ihn nicht erst aus dem Keller holen. Für das beliebteste alkoholische Getränk der Franzosen lohnt sich diese Art der Lagerung durchaus, denn auch wenn in den USA noch mehr Wein getrunken wird als in Frankreich, so kommt der Durchschnittsfranzose dennoch auf knapp 41 Liter im Jahr. Rotwein ist nach wie vor der unumstrittene Favorit.

Gleichzeitig führt die praktische Weinlagerung auf dem Balkon aber auch dazu, dass der Wein im Winter nicht gekühlt, sondern gewärmt werden muss. Die perfekte Trinktemperatur hängt natürlich von der Sorte ab, bewegt sich aber generell zwischen 8 bis 14°C bei Weißwein und 12 bis 18°C bei Rotwein. Die durchschnittliche Außentemperatur beträgt in Frankreich im Winter allerdings 5,4°C. Diese Temperaturunterschiede im Außenbereich muss der Weinschrank ausgleichen.

4. Stopp: Brasilien

Wie kalt trinken Sie Ihr Bier? Die durchschnittliche Trinktemperatur von Bier in Deutschland beträgt 6 bis 8°C, Kellertemperatur also. Selbstverständlich trinkt man manche Biersorten wärmer oder kälter, nicht so kalt aber, wie die Brasilianer ihr Bier genießen. Eiskalt muss es sein, im wahrsten Sinne des Wortes. Daher benötigen brasilianische Bierliebhaber besonders leistungsfähige Getränkekühler, damit das Bier "estupidamente gelada" (Portugiesisch für „saukalt“) ist. Im Übrigen wird dort meist Pils getrunken.

Bier gefriert nicht so schnell wie Wasser, da es meist einen Alkoholgehalt von 4 bis 5% hat. Daher liegt der Gefrierpunkt von diesen Bieren bei unter 0°C. Die Lagerung findet bei rund -2°C statt. Eine Vielzahl der Bier-Genießer liebt es, wenn sich beim Eingießen in das vorgekühlte Glas feine Eiskristalle bilden. Bei der großen Vorliebe der Brasilianer für kaltes Bier bleibt aber nicht mehr viel Spielraum, was zu unpraktischen Situationen führen kann. Wird das Bier mal zu kalt, ist das Getränk in der Flasche dank Überdruck zwar noch flüssig. Sobald man diese allerdings öffnet, gefriert das Bier und ist nicht mehr trinkbar.

5. Stopp: Südkorea

Jetzt geht’s ans Eingemachte – Kimchi (김치). Ähnlich wie das bei uns so bekannte Sauerkraut wird Kimchi fermentiert, bevor es gegessen wird. Die Hauptzutaten sind Chinakohl, Frühlingszwiebeln, Ingwer, Knoblauch und ein scharfes rotes Chilipulver. Je länger Kimchi fermentiert, desto saurer wird es – je nach Zubereitungsart kann das erwünscht sein oder auch nicht.

Früher wurde Kimchi nur im Herbst zubereitet und in traditionellen braunen Keramiktöpfen aufbewahrt, die in der kalten Erde vergraben wurden. So konnte man es auch im Sommer noch genießen. Heutzutage weiß man sich anders zu helfen: Um den Fermentationsprozess optimal steuern zu können, gibt es in Südkorea inzwischen spezielle Kimchi-Kühlschränke. Diese Geräte regeln die Temperaturverläufe für einen optimalen Fermentationsprozess und halten anschließend die Lagertemperatur konstant auf 4°C. So bleibt Kimchi am längsten frisch.

2019 wurden 1,3 Millionen Kimchi-Kühlschränke verkauft, ein Trend, der sich über die letzten Jahre konstant gehalten hat. Es wird geschätzt, dass jeder fünfte Südkoreaner einen Kimchi-Kühlschrank zuhause hat.

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