Pressemitteilungen | 14.09.2021 Liebherr plant zusätzliches Werksgelände in Ehingen/Berg

  • Liebherr-Werk Ehingen GmbH plant großflächige Erweiterung in Ehingen/Berg
  • Aufgrund steigender Nachfrage nach Kranen investiert das Unternehmen bis 2030 schrittweise in das neue Werksgelände
  • Positive Gespräche mit der Stadt Ehingen und dem Alb-Donau-Kreis

Aufgrund einer weiter steigenden Nachfrage nach Mobil- und Raupenkranen will sich die Liebherr-Werk Ehingen GmbH am Standort Ehingen deutlich vergrößern. So soll bis 2030 die Produktionskapazität deutlich gesteigert werden. Die Stadt Ehingen, der Alb-Donau-Kreis und Liebherr sind in engem Austausch über die geplante Erweiterung des Liebherr-Werks in Ehingen/Berg.

Ehingen (Donau) (Deutschland), 14. September 2021 – Die Liebherr-Werk Ehingen GmbH verfügt heute über ein Werksgelände von fast einer Million Quadratmeter, der Großteil davon entlang der B465 bis zum Berkacher Grund. Mit seinen aktuellen Kapazitäten kann das Werk pro Jahr rund 2.000 Mobil- und Raupenkrane fertigen. Bis ins Jahr 2030 soll die Produktionskapazität deutlich ausgebaut werden. Weil selbst kleinere Erhöhungen der Produktionsmengen mit den bestehenden Anlagen und Gebäuden kaum möglich sind, ist eine Werkserweiterung unausweichlich. Liebherr hat sich aufgrund der begrenzten Platzverhältnisse um das Stammwerk herum für ein Angebot der Stadt Ehingen im Gewerbegebiet Ehingen/Berg entschieden.

Produktionssteigerung zur Unterstützung der Klimawende notwendig

Warum eine solch deutliche Kapazitätserweiterung nötig ist? Zuletzt ist die Nachfrage nach Mobil- und Raupenkranen deutlich gestiegen. Sie wird zusätzlich befeuert vom Pariser Klimaschutzabkommen, dem Klimaschutzprogramm der Europäischen Union und nationalen Klimazielen, die Investitionen in die Energiewende nach sich ziehen. Baumaschinen und Kranen kommen hierbei eine zentrale Rolle zu. So sind etwa Mobil- und Raupenkrane nötig, um On- und Offshore-Windkraftanlagen, Photovoltaik-Anlagen oder Stromtrassen zu installieren. „Onshore-Windräder haben heute bemerkenswerte Nabenhöhen. Da müssen Maschinenhäuser und Rotoren mit über 100 Tonnen Gewicht auf 180 Meter gehoben werden. Dafür werden Großkrane benötigt, also Raupenkrane und Mobilkrane mit Tragkräften von 1.000 Tonnen und mehr“, erklärt Christoph Kleiner, Geschäftsführer Vertrieb der Liebherr-Werk Ehingen GmbH. Massive Ausgaben vieler Staaten für Infrastrukturprogramme erhöhen die Nachfrage nach Kranen aus Ehingen ebenfalls.

Nicht nur die Ehinger Krane selbst sollen zur Klimawende beitragen. Auch bei der Herstellung der Krane sollen möglichst viele klimarelevante Emissionen eingespart werden. „Mittelfristig wollen wir unsere Produktionskapazität deutlich steigern. Dabei ist für uns ist klar: Die grüne Fabrik muss Realität werden. Der Standort Berg soll neben grünem Strom komplett mit erneuerbaren Energieträgern versorgt werden. Unter anderem achten wir auf viele Grünflächen“, so Ulrich Heusel, Geschäftsführer Produktion. Elektromobilität im Werksverkehr ist geplant. Wo das nicht möglich ist, setzt man auf HVO, einen regenerativen Diesel-Ersatz. „Die neue Fabrik in Berg ist ein wichtiger Schritt zur Klimaneutralität des Liebherr-Werks Ehingen. Damit wollen wir auch weiterhin unserer Verantwortung als Familienunternehmen gegenüber Mensch und Umwelt gerecht werden“, so Dr. Ulrich Hamme, Geschäftsführer Entwicklung und Konstruktion.

Neue Arbeitsplätze in einer grünen Fabrik

Für das neue Werksgelände im Gewerbegebiet Berg sind Flächen rund um die neue Reparaturniederlassung Süd vorgesehen. Der Ausbau soll Schritt für Schritt erfolgen. „Wir werden in den kommenden Jahren kontinuierlich investieren und den Standort entwickeln“, berichtet der kaufmännische Geschäftsführer Daniel Pitzer. Auch würden neue Arbeitsplätze entstehen. „Die deutliche Erhöhung der Kapazität bedarf auch einer Steigerung unserer Mitarbeiterzahl in den kommenden Jahren. Uns war und ist wichtig, hier weiter auf einen unserer Erfolgsfaktoren zu setzen: Alles an einem Standort, alle Kompetenzen aus einer Hand. Und mit der Erweiterung in Berg ist das sinnvoll möglich.“

Im Juni wurden die Planungen für die Erweiterung des bestehenden Ehinger Werks im Industriegebiet Ehingen/Berg konkreter. „Als Liebherr mit den ersten Anforderungen an eine Erweiterung des Werks in Ehingen an uns herantrat, war schnell klar, dass eine solche Erweiterungsmöglichkeit nur im Gewerbegebiet Berg realisiert werden kann“, so Ehingens Oberbürgermeister Alexander Baumann. Das Bestandsgelände von Liebherr sei durch andere Industrieansiedlungen, die Bundesstraße und geschützte Waldflächen begrenzt. In Berg allerdings seien schon in den letzten Monaten Flächen als Gewerbegebiet ausgewiesen worden. Hier würden nun weitere Flächen hinzukommen. Liebherr werde im Anschluss an die derzeit entstehende Liebherr-Reparaturniederlassung Süd zusätzlich mehrere hunderttausend Quadratmeter erwerben. „Für die Stadt Ehingen freue ich mich sehr. Wir sprechen hier von großen Investitionen in eine moderne, grüne Fabrik und von einer größeren Zahl neuer Arbeitsplätze – bei Liebherr, aber auch bei Partnern und Zulieferern in der Region“, so Baumann weiter. „Das ist ein sehr starkes Signal der Firma Liebherr an die Stadt, die Region und ein Bekenntnis zum Standort Ehingen. In diesem bedeutsamen Vorhaben sehe ich ein Stück Zukunftssicherung für unsere Region, aber auch einen Beitrag zur Bewältigung der aktuellen politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen.“

In den kommenden Wochen werden weitere Gespräche zur Konkretisierung der Planungen zwischen der Liebherr-Werk Ehingen GmbH, der Stadt Ehingen, dem Alb-Donau-Kreis sowie weiteren Behörden und Verbänden stattfinden.