Geschäftsbericht 2022
Mining
Der Umsatz im Produktsegment Mining lag im Geschäftsjahr 2022 bei 1.227 Mio. €, was einem Plus von 81 Mio. € oder 7,1 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Umsatz in Mio. € von 1.146 + 7,1% |
Investitionen in Mio. € von 59 + 35,6% |
Beschäftigte von 4.000 + 4,8% |
Umsatzanteile nach Absatzregionen
1,7%
Europäische Union
8,3%
Nicht-EU-Länder
5,9%
Nordamerika
13,3%
Mittel- und Südamerika
56,6%
Asien und Ozeanien
14,2%
Afrika / Naher und Mittlerer Osten
Wachstum trotz schwieriger Umstände
Die weltweite Nachfrage nach Rohstoffen und den zu ihrer Gewinnung benötigten Geräten blieb im Jahr 2022 stark – und das trotz der Herausforderungen durch die globale Inflation, die internationale Energiekrise und den Krieg in der Ukraine. Der Gesamtumsatz von Liebherr im Produktsegment Mining variierte in den verschiedenen Absatzregionen. In der EU und in den Nicht-EU-Ländern verzeichnete Liebherr einen moderaten Umsatzrückgang. Dank des erfolgreichen kanadischen und amerikanischen Marktes erzielte Liebherr in Nordamerika ein erfreuliches Umsatzwachstum. In Mittel- und Südamerika waren Panama und Kolumbien die treibenden Kräfte für den Umsatzanstieg von Liebherr. Auch in der Region Afrika / Naher und Mittlerer Osten konnte der Umsatz gesteigert werden. In Asien und Ozeanien erzielte Liebherr dagegen einen Umsatz, der leicht unter dem Niveau des letzten Berichtsjahres lag.
Liebherr hat auf dem Gebiet der Dekarbonisierung große Fortschritte gemacht. Durch interne Entwicklungen, Partnerschaften und gründliche Branchenforschung ist das Unternehmen entschlossen, die Anforderungen der Kunden zu erfüllen, da der Bedarf an emissionsfreien Lösungen stetig steigt.
Kontinuierliche Innovation und Optimierung
Auf der Bauma 2022 in München (Deutschland) stellte Liebherr den Mining-Bagger R 9300 Generation 8 vor. Der R 9300 ist mit der neuesten Technologie ausgestattet und kann an künftige CO2-Emissions- und Automatisierungsanforderungen angepasst werden. Im Bereich der vertikalen Integration bietet Liebherr die Modelle R 9400, R 9600, R 9800, T 264, T 274 und T 284 mit Liebherr-Motoren an und schafft damit eine zentrale Anlaufstelle für Kunden.
Innerhalb des Technologie-Produktportfolios von Liebherr-Mining wurden die Assistenzsysteme für Muldenkipper um die Trolley-Guidance- und Crusher-Guidance-Systeme erweitert. Die Entwicklung und Integration des Autonomy Ready Kits in den Muldenkippern T 264, T 274 und T 284 wurde im Jahr 2022 abgeschlossen. Die ersten vollständig autonomen Muldenkipper von Liebherr-Mining haben sich im vergangenen Jahr erfolgreich auf dem Testgelände bewährt. Auf der Grundlage dieser Erfolge soll die erste autonome Transportflotte nun im Jahr 2023 den Betrieb in einer Mine aufnehmen.
Im Jahr 2022 hat Liebherr sein Engagement unter Beweis gestellt, Kunden emissionsarme Lösungen für sein gesamtes Produktportfolio anzubieten. Alle Liebherr-Trucks sind inzwischen Trolley-kompatibel, was Kunden bei der Reduktion ihrer Treibhausgasemissionen unterstützen wird. Diese Trucks wurden außerdem so konzipiert, dass sie mit zukünftigen elektrischen Batterietechnologien kompatibel sind. Darüber hinaus hat Liebherr im Jahr 2022 seine Machbarkeitsstudie zum emissionsfreien Mining abgeschlossen. Darin wurden verfügbare Technologien untersucht, um zu ermitteln, wie das Unternehmen in Zukunft effektiv im Bereich Zero Emission vorankommen kann.
Ein wichtiger Teil des Engagements von Liebherr für die Dekarbonisierung der Mining-Industrie war die Unterzeichnung einer Integrations- und Liefervereinbarung mit der Fortescue Metals Group im Juni 2022. Diese Vereinbarung beinhaltet die Integration von Elektrobatterie- und Brennstoffzellensystemen in den Muldenkipper T 264. Nach einer Anfangsphase, in der konventionelle bemannte und dieselbetriebene T 264 Trucks an den Minenstandorten von Fortescue eingesetzt werden, werden die Flotten schrittweise auf batteriebetriebene Trucks umgestellt, damit Fortescue seine ehrgeizigen Zero-Emission-Ziele für schwere mobile Geräte erreichen kann. Liebherr möchte die Produktion von Off-Highway-Trucks steigern, um die zukünftigen Lieferanforderungen zu erfüllen, und plant deshalb, in den nächsten Jahren weiter in die Werke in Colmar (Frankreich) und Newport News (USA) zu investieren und sie auszubauen.